Franz von Sales Zitate
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Wenn die Welt heute noch untergehen sollte, dann will ich vom Weltende in meiner Pflicht angetroffen werden.
Eine Dummheit hört nicht auf, eine zu sein, weil sie gedruckt ist oder am Schluss irgendwelcher schöner Bücher hinzugefügt ist.
Je trefflicher die Güter sind, die ihr euch gegenseitig darbietet, desto vollkommener ist eure Freundschaft.
Noch jeder zornige Mensch hat seinen Zorn für gerecht gehalten.
Seien wir doch, was wir sind, und seien wir es gut.
Eine einzige Arbeit, in aller Ruhe und gewissenhaft ausgeführt, ist wertvoller als viele Arbeiten, bei denen wir uns überstürzen. Nicht an der Menge unserer Arbeit hat Gott Freude, sondern an der Liebe, mit der wir arbeiten.
Gott läßt es zu, daß denen, die sich anschicken, ihm zu dienen, allerlei Schwierigkeiten erwachsen; aber niemals läßt er sie der Last unterliegen, solange sie sich ihm anvertrauen.
Perlen, die im Brausen des Sturms und unter dem Krachen des Donners entstehen, sind hohl und haben nur eine schöne Schale, aber keinen Kern.
Ich will an Leben und an gutem Ruf nur soviel, als Gott will, und ich werde davon immer mehr haben, als ich verdiene.
Das Maß der Liebe ist die Liebe ohne Maß.
Wie groß die Finsternis auch sei, wir sind immer dem Licht nahe.
Bei allen Bitten und Gebeten, die du an Gott richtest, sollst du nicht dich allein im Auge haben, sondern sollst immer „Wir“ sagen, wie der Herr es uns im Vaterunser gelehrt hat, wo kein „Ich“ und kein „Für mich“ vorkommt.
Mögen sie dort blühen, wo Gott sie hingepflanzt hat.
Man darf nichts außer acht lassen, was den Unternehmungen, die Gott in unsere Hände gelegt hat, zum Erfolg verhelfen könnte, aber unter der Bedingung, daß wir auch Mißerfolge sanft und ruhig annehmen.
Wünsche nicht, das nicht zu sein, was du bist, sondern wünsche, das recht zu sein, was du bist.
Darin besteht die Gabe der Stärke und des Mutes: sich selbst zu überwinden, um sich Gott anzuvertrauen.
Lobe den Herrn mit dem Angesicht, das er dir gab.
Der große Jammer mit den Menschen ist, dass sie so genau wissen, was man ihnen schuldet, und so wenig Empfindungen dafür haben, was sie anderen schulden.
Wünsche nicht, etwas anderes zu sein als was du bist, aber versuche, dies so gut wie möglich zu sein.
Was nützt es, eine Blume in Spanien zu pflanzen, wenn ich in Frankreich lebe?
Der Tod ist Leben, wenn er sich im Angesicht Gottes vollzieht.
Das Leben ist kurz, aber doch von unendlichem Wert, denn es birgt den Keim der Ewigkeit in sich.
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre wie der Herzensfrieden.
Im Königreich der Seele soll die Liebe Königin sein.
Wie gefährlich ist die Wissenschaft, so groß sie auch sein mag, wenn sie ohne Liebe und Demut schafft.
Gott sagt nicht: Gib mir ein Herz wie das der Engel, sondern: Schenk mir dein Herz. Es ist dein eigenes Herz, das er verlangt; schenk es ihm, so wie es ist. Er will nichts, als was wir sind und was wir haben.
Wenn auch die Menschen sterblich sind, die ich liebe, so ist doch das unsterblich, was ich an ihnen vor allem liebe.
Die Selbstsucht stirbt erst eine halbe Stunde nach unserem Tod.
Haben wir doch keine Sorge um das Morgen; denken wir nur daran, das Heute gut zu machen; und wenn der morgige Tag kommt, heißt es auch wieder heute, und dann werden wir an ihn denken.
Die Zeit, Gott zu suchen, ist dieses Leben. Die Zeit, ihn zu finden, ist der Tod. Die Zeit, ihn zu besitzen, ist die Ewigkeit.
Die wahre Liebe hat kaum eine Methode.
Ich habe einen Vertrag mit meiner Zunge geschlossen, daß sie sich nicht bewege, irgendein verletzendes Wort denen gegenüber auszusprechen, die sich gegen mich beleidigend äußern.
Keine Erde ist so dürr, daß sie nicht durch Güte fruchtbar wird.
Der Tag lädt uns ein, der Ort spornt uns an, die Zeit drängt uns.
Nur die Vernunft macht uns zu Menschen, und dennoch ist es so selten, daß man wirklich vernünftige Menschen findet.
Es genügt, Gott in der Gegenwart die Treue zu halten.
Was dich am meisten zur Höhe trägt, ist die Geduld mit dir selbst.
Ein ganzes Jahr wartet man, bis ein Weizenkorn zur Ähre wird, und wieviel Geduld braucht es, bis man Äpfel eines Baumes pflückt, den man gepflanzt hat.
Mit Adleraugen sehen wir die Fehler anderer, mit Maulwurfsaugen unsere eigenen.
Denken wir also gut von solchen, die christlich leben wollen, auch wenn wir Fehler an ihnen sehen; auch die Heiligen hatten Fehler.
Sobald der Mensch ein wenig an Gott denkt, fühlt sein Herz eine gewisse beglückende Erregung, die Zeugnis gibt, dass Gott der Gott des menschlichen Herzens ist.
Bleibe beharrlich dabei, dich tapfer zu überwinden in den täglichen kleinen Ärgerlichkeiten, die dir zustoßen.
Man muß darauf achten, keine Handlung in Ungeduld zu verrichten.
Unmögliches gibt es für mich nicht, wird es auch nie geben, denn ich vertraue auf Gott, er vermag alles.
Es gibt drei Arten heiliger Ekstase: eine des Verstehens, eine des Fühlens und eine der Tat; die eine im Glanz, die andere in Glut und die dritte im Werk; die erste vollzieht sich in der Bewunderung, die andere in Gottesnähe und die dritte im Tun.
Die Liebe zerstört nicht, sie vollendet alles.
Die Freude ist unser göttliches Erbteil. Nur sie kann uns beglücken. Sie hat eine so mächtige Beziehung zu unserem Herzen, daß dieses ohne sie keine Ruhe findet. Gott schuf die Freude zu unserem Besten.
Du darfst auf keinen Fall deinen inneren Frieden verlieren, auch dann nicht, wenn die ganze Welt aus den Fugen zu geraten scheint.
In seiner unendlichen Güte wird Gott niemals jene verlassen, die ihn nicht verlassen wollen.
Nichts ähnelt einem Weisen mehr als ein Narr, der den Mund hält.