Franz Christoph Schiermeyer Zitate
Ein aufrechter Autor wünscht sich keine geneigten Leser.
Schauen zwei in denselben Himmel, betrachten sie kaum denselben Stern.
Kleine Kinder nimmt man an die Hand. Große beim Wort.
Kaum jemand will die Wahrheit hören. Aber alle wollen sie gerne aussprechen.
Das schwerste Schicksal. Keines gehabt zu haben.
Die Wahrheit hat viele Kinder. Aber keine Eltern.
Nichts vermissen wir mehr als das, dessen wir zwar nicht bedürfen, das uns aber eigentlich zustünde.
Satiriker schießen mit Pfeilen, um keine Worthülsen zu hinterlassen.
Viele Gedanken kreisen. Aber nur wenige landen.
Jedes Gedankengebäude hat seinen Makler. Und seine Nebenkosten.
Im Frühling begeistern die ersten Blumen. Im Herbst die letzten.
Aphoristiker fassen sich kurz, weil sie wissen, wie umständlich sie erzählen würden.
Alle großen Lügen haben einmal als letzte Wahrheiten angefangen.
Es gibt Leute, die bringen für ihre Sache jedes Opfer. Zur Schlachtbank.
In einer reichen Gesellschaft kann jeder kaufen, was ihm gerade fehlt. In einer Überflussgesellschaft, was er gerade nicht wiederfindet.
Nichts ist Eltern tröstlicher als das Geschrei fremder Kinder.
Moden kann man nicht verpassen. Sie kehren alle wieder.
Wo blinder Gehorsam herrscht, gibt es Brillen umsonst.
Die Demokratie wird beerdigt. Schäuble für Schäuble.
Jede Wolke kann die Sonne verbergen. Aber keine ihr Licht.
Ein geübter Satiriker kann aus dem Stand heraus verzweifeln.
Bei uns wird niemand verfolgt. Nicht einmal ein Gedanke.
Er beobachtet sich selbst auf Schritt und Tritt. Kein Wunder, dass er sich ständig verfolgt fühlt.
Die Dummheit spricht immer mit eigener Stimme. Die Weisheit leiht sie auch vom Esel.
Für die Dinge, auf die man das eine Auge geworfen hat, ist man auf dem anderen blind.