Frantz Wittkamp Zitate
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Übermorgen bin ich verreist. Morgen geht’s nicht, wie du ja weißt. Heute kann ich nicht, tut mir sehr leid. Gestern allerdings hatte ich Zeit.
Manchmal ist die Welt ganz klein und manchmal riesengroß, manchmal ist sie ganz aus Stein und manchmal ganz aus Moos.
Gehen, sich bewegen, fliegen, hasten, rennen, einem Ziel entgegen, ohne es zu kennen.
Jeder hört ihn, wie er lacht, schreit und sich bemerkbar macht. Immerzu verrät mein Rabe, daß ich einen Vogel habe.
Wie sehr ich warte, weißt du doch. Wann kommst du, kommst du bald? Komm nicht zu spät, komm heute noch, denn morgen bin ich alt.
Dich muß ich immer lieben, mein Herz ist aus Papier, du hast darauf geschrieben, seitdem gehört es dir.
Das Glück ist süß wie Kuchen, Und schön wie ein Gedicht. Du mußt es aber suchen. Sonst findet es Dich nicht.
Zu Boden fällt mein schönstes Glas und landet unversehrt im Gras. Ein Umstand, der mich traurig macht. Denn Scherben hätten Glück gebracht.
Der Papst trank immer Moselwein. Jetzt trinkt er nur Burgunder. Wir fragen uns: Wie kann das sein? Wir glauben an ein Wunder.
Wie das gehen kann. Gibt mir kurz die Hand. Sieht mich einmal an. Setzt mein Herz in Brand.
Wenn der Artist abgestürzt ist, bleibt der Applaus zweifellos aus.
Kleine Pause, muß mich bücken, für zu Hause Blumen pflücken.
Reisekarten gab es zwar, jedoch nur ungenaue, nichts, was zu gebrauchen war. So fuhren wir ins Blaue.
Den Riesen hat sie nicht genommen. Es hat nicht sollen sein. Sie hätte auch den Zwerg genommen. Der war ihr nur zu klein.
Blumen, die wir selten sehen, haben es uns angetan. Wir bewundern Orchideen und verachten Löwenzahn.
Nachts, wenn alle Vögel schweigen, ist der Wald ein stilles Haus. Oben in den dunklen Zweigen liegt der Wind und ruht sich aus.
Glück ist eine große Last. Sperrgut sozusagen. Wenn du nichts dagegen hast, helfe ich dir tragen.
Die jüngste Tochter von Bekannten ist Elefantenmacherin. Sie macht aus Mücken Elefanten und verkauft sie mit Gewinn.
Wie still war damals doch die Welt, erinnern sich die Leute. Die Hunde haben zwar gebellt, doch nicht so laut wie heute.
Hilft kein Schieben und kein Drücken, hilft kein Schimpfen und kein Fluchen, will das erste Mal nicht glücken, mußt du es noch mal versuchen.
Du kannst dich noch so sehr verstellen, maskieren und verkleiden, du kannst auch knurren oder bellen, ich mag dich trotzdem leiden.
Wie der Teufel kann er geigen. Was er hat, das ist Talent. Doch er kann es keinem zeigen, denn er hat kein Instrument.
Das lange Märchen ohne Schluß, an das ich immer denken muß, das Märchen mag ich leiden. Es handelt von uns beiden.
Im Wechsel mit den Tagen sind dunkle Zwischenräume, die Nächte, wie wir sagen, die stille Zeit für Träume.
Immer ist es neben mir. Ich brauchte nur ein Wort zu sagen und mein schönes, großes Tier, es würde mich nach Hause tragen.
Kaum traf die Verordnung ein, niemand dürfe glücklich sein, schon entschlossen sich die meisten heftig Widerstand zu leisten.
Nebel ist Leben schon immer gewesen. Buchstäblich eben von hinten gelesen.
Auf einmal ist die Freude groß. Ich reise ab. Ihr seid mich los und werft mir Steine hinterher. So fällt der Abschied mir nicht schwer.
Die Schnecke kann nicht springen. Die Schnecke kann nicht singen. Sie weiß nicht, wie man englisch spricht. Doch traurig ist sie deshalb nicht.
Ich fühle mich wohl. Mein Magen ist hohl. Meine Taschen sind leer. Was will ich noch mehr?
Auch in dreißigtausend Tagen ist mein Herz von dir noch voll und es kann mir niemand sagen, wie ich dich vergessen soll.
Laß dir liebe Grüße schicken. Laß dich irgendwann mal blicken. Laß uns dicke Freunde bleiben und vergiß nicht, mir zu schreiben.
Du hast das Glück studiert. Ich kann es nicht begreifen. Du sagst, es ist kariert. Mein Glück hat aber Streifen.
Nichts von alledem ist wahr. Alles nichts als Lügen. Trotzdem klingt es wunderbar und es macht Vergnügen.
Alle waren widerlich, jeder hat sich schlecht benommen, und das Schrecklichste für mich: Alle möchten wiederkommen.
Wer gewinnt, bekommt Applaus. Manchmal einen Blumenstrauß. Aus der Flasche einen Schluck. Oder einen Händedruck.
Er, der den lieben langen Tag dir immer treu zu Füßen lag, im Dunkeln läßt er dich allein. Ich möchte nicht dein Schatten sein.
Ohne einen Grund zum Weinen lebe ich wie Hans im Glück. Wünsche habe ich nicht einen, sondern hunderttausend Stück.
Aus meinen Tränen wird ein Fluß. Der trägt mich, wenn ich weinen muß, in meinem kleinen, kleinen Kahn bis in den großen Ozean.
Ich freue mich, wenn ich dich seh, ich finde dich so nett. Ich schenke dir mein H und E mein R und auch mein Z.
Glücklich sein, wie man das macht? Ärger hat man besser keinen. Hilfreich ist es, wenn man lacht. Und vor Glück darf man auch weinen.
Ich möchte manchmal jeden, den meine Augen sehen, zum Bleiben überreden und manchmal auch zum Gehen.
Als ich an deiner Seite ging, da war mein Herz aus Stroh. Ich fühlte, wie es Feuer fing, nun brennt es lichterloh.
Die Möglichkeit besteht. Das sagt die Theorie. Sie sagt dir, daß es geht. Sie sagt dir nur nicht, wie.
Wenn beide Eltern Enten sind, ein ganz normaler Fall, dann kriegen sie ein Entenkind und keine Nachtigall.
Leute, die auf Stelzen gehen, können in die Ferne sehen, sie können den Himmel berühren und passen nicht mehr durch die Türen.
Es läßt in meinem Garten der Sommer auf sich warten. Man sieht nicht eine Schwalbe. Noch nicht mal eine halbe.
Wir müßten zueinander passen, ich könnte mich für dich entscheiden und würde es dich wissen lassen, vorausgesetzt, du magst mich leiden.
Befragungen von Fischen bestätigen inzwischen: die meisten Fische träumen von Leben auf den Bäumen.
Der Tag lag wie ein Geschenk vor mir. Ein Tag wie ein Blumenstrauß. Ein Tag in weißem Seidenpapier. Ich packte ihn zitternd aus.