Frank Fehlberg Zitate
Die niedere dualistische Logik der Sprache läßt nur wenige Beschreibungen des höchsten Wesens zu. Meine liebste: Gott ist. Punkt.
Das Bedürfnis zu lieben und geliebt zu werden entspricht dem Bedürfnis nach zuwendender geistiger und körperlicher Existenzbestätigung durch das Gegenüber. Kurz: Ohne Liebe des andern bin ich nicht. Und ohne die meine ist kein anderer.
Der Mensch hätte vom Baum der Erkenntnis ablassen sollen. Aber jetzt, wo der angefressene Apfel unweit vom Stamm auf den harten Boden der „Realität“ gefallen ist…
Den Sinn weiß man nicht, man glaubt und fühlt ihn nur dann und wann.
Wahrheit ist das, was am Ende des Tages hinter den ewig gleichen und meist offenen Fragen verborgen bleibt.
Der oftmals von „rationalen“ Zeitgenossen geführte Begriff des „Realismus“ ist nur ein beschönigender Ausdruck für einen Reduktionismus, der die paradox scheinende Welt in Häppchen verdaulicher für überforderte menschliche Gemüter macht.
Wer von zermürbender Sinnlosigkeit angeweht und von steter Angst gefesselt wurde, weiß, daß das, was gemeinhin als Sinn des Lebens gilt, einzig in der Zufriedenheit weniger Momente zu erahnen ist.
Prinzip und taktischer Vorteil des Überzeugungstäters: Es gibt nichts, was nicht wert wäre, zerstört zu werden.
Bildung ist kein Butterbrötchenbaum. Sie ist Voraussetzung für das Leben in einer differenzierten Gesellschaft, doch gilt für sie dasselbe wie für das Geld: Man kann sie nicht essen.
Der Mensch ist nie nur das, was er sagt und tut. Versucht man, mit dieser Haltung auf den Nächsten zuzugehen, erweist man sich dem eigenem Menschsein auf eine würdige Weise nicht gewachsen.
Erklärbarkeit, Wissen, Machbarkeit – gestatten: die Glaubenssätze der Moderne. Es stimmt auch in diesem Fall die anerkannt ironische Aussage: „Wer’s glaubt, wird selig.“
Wer meint, daß nun einmal jede Münze zwei Seiten habe, der wird den Münz-Rand nicht einmal wahrnehmen, über den es gilt, hinauszukommen.
Die Bürde, die allein das menschliche Bewußt-Sein mit sich bringt, ist frei nach Kundera die unerträgliche Leichtigkeit des Seins.
Jede Sache dieser Welt hat mindestens zwei Seiten. Meist mindestens.
Lieber ein gläubiger Atheist, als gar keinen Sinn im Leben zu haben.
Logik hat niemals keinen Sinn, macht aber nie einen.
Rationalität ist nicht von absoluter, sondern von relativer Qualität. Selbst der Wahnsinn läßt sich in rationale Formen gießen. Rationalität heißt allein, die Erfahrung von Wirklichkeit auf eine glaubhafte Ordnung hin auszurichten.
Keinerlei Bedürfnis-Befriedigung kann das komplizierte Wesen Mensch mit tragender Zufriedenheit erfüllen, wenn sie nicht in irgendeiner Form Bleibendes schafft.
Bevor Du mir, ich Dir, sprach der Beziehungsunfähige.
Die Wissenschaft irrt. Nicht Gott ist der oftmals vorgeschobene Lückenfüller – vielmehr ist die Wissenschaft die verschlissene Fuge an der Fassade des „aufgeklärten“ Lebens.