Eugen Roth Zitate
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Wer nicht mehr traut auf Gottes Willen, Ersetzt sein Nachtgebet durch Pillen.
Ein Mensch, der was geschenkt kriegt, denke: Nichts zahlt man teurer als Geschenke!
Ein Mensch wollt immer recht behalten: So kams vom Haar- zum Schädelspalten!
Wie heut‘ bequem das Reisen geht: Du wirst verschickt wie ein Paket und brauchst nur, statt was zu erleben, ganz einfach – selbst dich aufzugeben.
Damit man doch zum Doktor geh, Schuf Gott den Schmerz – denn, tät’s nicht weh, Dann säß der erste Arzt noch immer Allein in seinem Wartezimmer.
Zu fällen einen schönen Baum, braucht ’s eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk‘ es, ein Jahrhundert.
Ein Mensch, entschlusslos und verträumt, Hat wiederholt sein Glück versäumt. Doch ist der Trost ihm einzuräumen: Man kann sein Unglück auch versäumen.
Ein Mensch sieht schon seit Jahren klar: Die Lage ist ganz unhaltbar. Allein – am längsten, leider, hält das Unhaltbare auf der Welt.
Du sollst dem Arzt vertraun – gewiß! Nur dem Vertrauens- traust Du miss, Weil er bestellt, zu schauen scharf, Ob man Dir selbst vertrauen darf.
Was bringt den Doktor um sein Brot? a) Die Gesundheit, b) der Tod. Drum hält der Arzt, auf daß er lebe, uns zwischen beiden in der Schwebe.