Erwin Koch Zitate
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Was Despoten am meisten fürchten, ist radikale Transparenz.
Das Beste am Tod ist, dass man nicht mehr verletzt werden kann.
Alt und Jung gibt es nicht in der Einschätzung geistiger Profile. Es gibt nur Dummheit, Mittelmaß und Intelligenz.
Da wir Gott nicht sehen können, malen wir ihn uns aus. Blindwerk oder Blendwerk, das ist hier die Frage.
Journalisten schreiben für morgen, Schriftsteller für immer.
Bewältigte Probleme sind das Salz in der Suppe des Lebens.
Nach dem Countdown des Lebens hoffen wir auf die Himmelfahrt.
Faulenzen ist längst nicht so schön, wie es klingt.
Glücklich der Mensch, der Zeitgeist und Nostalgie miteinander zu versöhnen weiß.
Sponsoring ist Trittbrettfahren zum Erste-Klasse-Preis.
Wer Kindern keine Grenzen setzt, verbaut ihnen den Weg ins Leben.
Wer jenseits der 70 keine Probleme hat, ist nicht von dieser Welt.
Machthaber sind Rechthaber, die sich auch von Fakten nicht beirren lassen.
Man sollte doch wohl besser fragen, ob jemand Familienbande im Singular oder Plural versteht.
Beim Fishing for Compliments kommen einem manchmal die größten Grobheiten zu Ohren.
Wenn es um die medizinische Vorsorge geht, ist der Mann – diese Krone der Schöpfung – zugleich auch der Gipfel der Ignoranz.
Freunden, die mich nicht auch mal kritisieren, ist mit größtem Mißtrauen zu begegnen.
Der Tod von eigener Hand ist und bleibt die stärkste aller Unabhängigkeitserklärungen.
Wenn am Ende eines langen Lebens der Gevatter Hein anklopft, steht nicht der Feind, sondern ein Freund vor der Tür.
Ist das Leben erst verweht, kommt ein liebes Wort zu spät.
Die Demokratie verbürgt das Recht, uns in freier und geheimer Wahl unter den Mogelpackungen des Landes zu entscheiden.
Die Politiker müßten längst nicht so viel lügen, wenn die Journalisten nicht so indiskret wären.
Vereinsamung war früher. Heute heißt das Splendid Isolation.
Satiriker sind die Hofnarren unserer Zeit.
Ein Verstand, der sich gegen das Gefühl richtet, hat keine Chance.
Burn-out-Syndrom? „Das hätte ich gern auch einmal“, sagte der Arbeitslose.
Wer Eindruck machen will, muss das Gespräch auf Themen lenken, die er selbst am besten versteht.
Dank kann man kaufen, Dankbarkeit nicht.
Demoskopen erforschen die Meinung ihrer Auftraggeber, um sie dann vom Volk bestätigen zu lassen.
Wenn jemand mein Herz berührt, dann die Unverbildeten, die Kinder.
Der Enthüllungsjournalismus ist das marktgerechte Produkt für eine Welt voller Voyeure.
Man kann seine Gegner entwaffnen, aber nicht entworten.
Wahlwerbung ist die Gegendarstellung politischer Parteien zum Redaktionsteil der Medien.
Die Reichen werden satt. Die Satten werden faul. Die Faulen werden arm.
Viele Tonnen, nicht nur Pfunde, wiegt die Hinterlassenschaft der Hunde.
Wer nicht allein sein kann, der kann auch nicht zu sich selbst finden.
Glaubwürdig zu lügen, kann sehr barmherzig sein.
Perfektionisten sind Scharfschützen, die auch mit einer Zwölf nicht zufrieden sind.
Wer sich zu seiner wahren Natur nicht bekennen darf, kann sich immer noch mit der doppelten Moral behelfen.
Im Gravitationsfeld starker Persönlichkeiten hat man in der Regel aufgehört, seinem eigenen Kurs zu folgen.
Nach dem wahren Sinn des Lebens sucht auch der Klügste noch vergebens.
Ballett ist auf die Spitze getriebene Anmut.
Selbst die größte Pfeife unter den Schiedsrichtern hat eine Autorität, von der die anderen Grashüpfer nur träumen können.
Dem Halbgott in Weiß wird vieles gutgeschrieben, was die Natur auch ohne seine Hilfe geschafft hätte.
Konkurs ist die Kunst, die Forderungen der Gläubiger in die Pleite zu treiben.
Wenn wir alles sagen, was wir denken, haben wir keine Freunde mehr.
In einem Kuhfladen kann man ein komplexes Ökosystem sehen – oder nur einen ganz gewöhnlichen Misthaufen.
Jeder Besitz ist limitiert. Die Stoppuhr läuft.
Die Alltagstauglichkeit weiser Männer hält sich in Grenzen.
Realität ist das Letzte, wodurch sich ein Optimist beeindrucken läßt.