Ernst Bloch Zitate
Die einzige Sprache, die jeder versteht, ist die Sprache des menschlichen Gesichts.
Ubi Lenin, ibi Jerusalem
Wenn wir zu hoffen aufhören, kommt, was wir befürchten, bestimmt.
Zeit ist nur dadurch, dass etwas geschieht, und nur dort, wo etwas geschieht.
Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Darum werden wir erst.
Die Zeit ist mit Neuem schwanger, ohne gebären zu können.
Eitelkeit ist das letzte Kleid, das der Mensch auszieht.
Denken heißt Überschreiten.
Nur ein Atheist kann ein guter Christ sein, nur ein guter Christ kann ein Atheist sein.
So ist der Satz Thomas Manns, dass Schriftsteller Leute seien, denen das Schreiben schwerer fällt als anderen, auch dahin variierbar, dass Philosophen das Denken schwerer fällt als anderen.
Die Zeit ist eine Uhr ohne Ziffern.
Hoffnung wäre gar keine Hoffnung, wenn sie nicht enttäuscht werden könnte.
Woher stammt nur der Aberglaube, daß die Wahrheit sich selber Bahn breche?
Der Aberglaube an die automatische Wirkung der Einsicht kommt außerhalb der schematischen Propaganda nur noch bei alten Mathematiklehrern vor.
Die Fälschung unterscheidet sich vom Original dadurch, daß sie echter aussieht.
Das Wirkliche selber nimmt zu oder ab, es ist in verschiedener Dichte verteilt. Das Sein ist keine allgemeine Tunke, in der alles gleichmäßig angerichtet wird. Wenigstens dort nicht, wo es im Leben hier wichtig, dort unwichtig hergeht.
Die Sehnsucht, scheint mir, ist die einzige ehrliche Eigenschaft aller Menschen.
Dienen und der Zwang zu gefallen sind im weiblichen Leben verwandt; denn das Gefallen macht gleichfalls dienstbar.
Alles Gescheite, das in anderer Zeit und Lage wieder gedacht wird, ist nicht mehr dasselbe.
Verlangt werden Menschen, die sich ins Werdende tätig hineinwerfen, zu dem sie selber gehören.
Was ist die Zeit? Und die lösende, nicht lösende Kinderantwort, Staunensantwort kommt dazu: Die Zeit ist eine Uhr ohne Ziffern.
Hoffnung hat eo ipso das Prekäre der Vereitlung in sich: sie ist keine Zuversicht.
Nazis sprechen betrügend, aber zu Menschen, die Kommunisten völlig wahr, aber nur von Sachen.
Hier wird breit gesehen. Die Zeit fault und kreißt zugleich. Der Zustand ist elend oder niederträchtig, der Weg heraus krumm. Kein Zweifel aber, sein Ende wird nicht bürgerlich sein.
Man muß ins Gelingen verliebt sein, nicht ins Scheitern.
Nimm mich mit, das wünschen nicht nur Kinder und rufen so. Wer immer sich erweitern, gar verändern will, ist für diesen Wunsch anfällig.
Die Ausbürgerung ist ein Ehrenzeichen geworden – das einzige, das die Nazis zu verleihen imstande sind.
Irren mag menschlich sein, aber Zweifeln ist menschlicher, indem es gegen das Irren angeht.
Die meisten Menschen sind zu feig zum Bösen, zu schwach zum Guten.
Der Spießer: Gegen alles, was er nicht gewohnt ist, ist er zur Stelle, jederzeit.
Alles Gescheite mag schon siebenmal gedacht worden sein. Aber wenn es wieder gedacht wurde, in anderer Zeit und Lage, war es nicht mehr dasselbe.
Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wohin gehen wir? Was erwarten wir? Was erwartet uns?
Die Liebe ist eine Reise in gänzlich neues Leben.
Nur jenes Erinnern ist fruchtbar, das zugleich erinnert, was noch zu tun ist.
Das Leben ist bedenklich, doch per Saldo sollte es sich rentieren.
Ich bin. Wir sind. Das ist genug. Nun haben wir zu beginnen. In unsere Hände ist das Leben gegeben. Für sich selber ist es längst schon leer geworden. Es taumelt sinnlos hin und her, aber wir stehen fest, und so wollen wir ihm seine Faust und seine Ziele werden.
Es kommt darauf an, das Hoffen zu lernen.