Erhard Schümmelfeder Zitate

Erhard Schümmelfeder Zitate

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Er gab den Löffel ab und verlangte einen größeren.

Erhard Schümmelfeder

Beinahe alles im Leben ist menschlich. Eine Ausnahme bildet die Bescheidenheit – die nämlich ist eher unmenschlich.

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Seine Grundsätze ruhten auf einem Stand- und einem Spielbein.

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Seine schmale Rente bezeichnete er mürrisch als Sterbehilfe.

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Du sollst Deinen Nächsten loben wie Dich selbst.

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Selbstbewußtsein: Das kann auch die Erkenntnis der eigenen Nichtigkeit sein.

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Jedes freundliche Gesicht kann eine Heimat sein.

Erhard Schümmelfeder

Dies ist kein Vorurteil, sondern eher eine einstweilige Verfügung – bis ich es besser weiß.

Erhard Schümmelfeder

Den größten Unterhaltungswert haben die Fehler und Irrtümer der Leute, die wir nicht leiden können.

Erhard Schümmelfeder

Die Arbeitsweise des Dichters entspricht exakt der Arbeitsweise eines 4-Takt-Motors: Ansaugen, Verdichten, Zünden – Auspuffen.

Erhard Schümmelfeder

Lauthals prahlte er mit seiner Bescheidenheit.

Erhard Schümmelfeder

Egoisten sind wir alle. Wir unterscheiden uns nur im Grad der Selbstkontrolle.

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Mißlungener Aphorismus: Die Hürde der Würde ist für Unmenschen keine Bürde. Beziehungsweise: Die Bürde der Würde ist für Unmenschen keine Hürde. Was ich meine ist dies: Solchen Leuten ist alles zuzutrauen. Zumindest ist mit ihnen nicht gut Kirschen essen.

Erhard Schümmelfeder

Auskunft über einen Freund: Als Grund für seine Abkehr von der Kirche nannte er die christliche Leere.

Erhard Schümmelfeder

Der Meineid ist das ungeschriebene V-strecht in der Politik.

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Vor dem Lieben Gott mag er ein korrupter Lump sein; in der Finanzwelt gilt er indessen noch als kreditwürdig.

Erhard Schümmelfeder

Wie weit sich die Menschen innerhalb der letzten fünfhundert Jahre geistig-moralisch entwickelt haben, ließe sich deutlich erkennen, wenn man den Ablaß wieder einführen würde.

Erhard Schümmelfeder

Ein schnellwirkendes Gift für jede Freundschaft ist die Frage: Wer ist der bessere von uns beiden?

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Blöde Einfälle haben eine Macke: sie sind das Fallobst des Denkens (Apfelrismen)

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Soldat: ein fremdbestimmtes lebendes Werkzeug.

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Die unpünktlichen Leute sind die interessanteren – zumindest im Hinblick auf ihre Ausreden.

Erhard Schümmelfeder

Die sich vordrängelnde Gefallsucht ist nicht so sehr verwerflich, wenn man sie als Selbstbestätigungs-Notdurft betrachtet.

Erhard Schümmelfeder

Die Dummen erkennt man häufig daran, dass sie in der Überzahl sind.

Erhard Schümmelfeder

Keine Parodie: In einem geschundenen Körper steckt auch ein geschundener Geist.

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Er war ein großwüchsiger Mensch mit sichtlich gebrochenem Selbstvertrauen: ein wandelndes Fragezeichen.

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Er lobte pflichtschuldig (mit neidvoll vorgeschobener Unterlippe).

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Literatur und technischer Fortschritt: Hierzu ließe sich feinsinnig bemerken: Die wichtigsten Werke der Weltliteratur wurden bei Kerzenlicht geschrieben.

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Karneval: Freiwilliger Lachzwang.

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Liebe auf Krankenschein – das wäre DIE Lösung.

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Erkenntnis: Jeder Krieg beginnt mit einer moralischen Niederlage: der Kapitulation des guten Willens.

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Wer kennt in unserer schnellebigen Zeit noch den Ursprung des Satzes gut Ding braucht Eil‘?

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Dichtererkenntnis: Reife ist die Vorstufe der Fäulnis.

Erhard Schümmelfeder

Parlamentarische Untersuchungsausschüsse sind die Intensivstationen der Demokratie.

Erhard Schümmelfeder

Landfriedensbruch: Sie roden Wälder, um Straßen zu bauen, die sie schneller in waldreiche Gegenden führen.

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Die Angst vor den Schrecken des Krieges hält sich in Grenzen – wenn man phantasielos genug ist.

Erhard Schümmelfeder

Er war lebendig begraben unter dem Geröll unerfüllter Wünsche.

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Man erkennt mich genauer, wenn man ein Auge zudrückt.

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Der Klügere gibt nach einem guten Geschäft auch den Neidern etwas von seinem Gewinn.

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Die Folterknechte auf der Anklagebank erhoben Anspruch auf die bürgerlichen Ehrenrechte.

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Ihre Stimme signalisierte, daß für sie alles bedeutungsvoll war: Sie redete kursiv.

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Das Wort bombensicher können wir aus unserem Vokabular streichen: Seit Beginn des Atomzeitalters ist nichts mehr sicher.

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Der Klügere gibt nach einem Streit einen aus, wenn man sich darüber einigen kann, wer die Zeche bezahlen darf.

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Dem Faulen ist ein Recht verwehrt: Er darf sich nicht beklagen.

Erhard Schümmelfeder

Mein merkwürdigster Verleser: Psychoterrorpeut.

Erhard Schümmelfeder

Am freiesten atmet man in der Nähe von Menschen, denen man nichts beweisen muß.

Erhard Schümmelfeder

Obrigkeitstreue Untergebene erhalten für ihre Kritiklosigkeit im Laufe des Lebens Bestechungsgelder in Millionenhöhe, ratenweise aufgeteilt in unauffällige Monatsgehälter.

Erhard Schümmelfeder

In jedem geordneten Leben sollte Raum sein für ein wenig unterhaltsame Unordnung.

Erhard Schümmelfeder

Der Klügere gibt nach wie vor Anlaß zur Sorge, denn er ist nicht immer der bessere Mensch.

Erhard Schümmelfeder

Freiheit ohne abendfüllendes Unterhaltungsprogramm ist die Hölle.

Erhard Schümmelfeder

Die Liebesheirat: Eine sexualdemokratische Koalition.

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