Erhard Blanck Zitate
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Zweifeln, vornehm ausgedrückt, heißt reflektieren.
Wenn unsere Zeit einmal die gute, alte Zeit genannt werden sollte, hätte ich lieber nicht in ihr gelebt.
Die wenigen Guten, verderben den Schlechten den ganzen Vorbildcharakter.
Aphoristiker sind Sprüchemacher, wie Politiker. Nur, daß deren Sprüche verlogen sind.
Warum halten wir einen Menschen nur für gut, wenn er zu uns gut ist?
Oft beleidigt man jemanden nur, weil man ihn nicht leiden kann.
Bis 30 bist du Freiheitskämpfer. Danach möchte man schon lieber einen Minister- oder Aufsichtsratsessel.
Was haben Geld und Gerüchte gemein? Man kann sie leicht unter die Leute bringen.
Zweifle nicht daran, daß Zweifel an dir, durchaus angebracht sind!
Die Statistik lehrt uns,daß nicht mehr die Taten, sondern die Daten wichtig sind.
Der Mensch ist nicht das Maß, der Mensch ist nur in Massen.
Erst wurde der Staat jahrelang gemolken. Jetzt schlägt er zurück, indem er uns melkt. Oder: Erst molk der Bauer, nun melkt die Kuh.
Wer zu wenig negativ denkt, wird auch kein Positiv entwickeln können.
Der Weise hat begriffen, daß das Leben sinnlos ist. Aber wie will er das den Leuten begreiflich machen? Er tut es mit einem Gleichnis: Deshalb all die weisen Sprüche, die alle bewundern, aber keiner versteht.
Es gibt viele Gefühle. Das seltenste aber dürfte das Mitgefühl sein.
Bessere Zeiten sollen noch kommen? Wie das? Die sind doch immer schon vorbei.
Die Sprache schreibt den Duden, nicht der Duden die Sprache.
Als Gott am siebenten Tag seiner Schöpfung vom Baume der Erkenntnis aß, erkannte er das Böse seiner Schöpfung und schob es dem Teufel in die Schuhe.
Viele glauben aus Fehlern könne man nur lernen, wenn man sie selber macht.
Es gibt so viel in unserer Freizeit zu tun, daß wir keine Frei-zeit mehr haben.
Seit Korruption zu den Kapitalverbrechen gezählt wird, wurden die bestechenden Reden deutlich weniger.
An dem „Holz vor der Hütten“ hat sich schon so mancher die Finger verbrannt.
Am besten schmecken Antibiotika und Hormone immer noch in Form eines Steaks.
Wenn ich dauernd danken soll, daß ich lebe, warum müssen dann nicht auch alle anderen dafür danken, daß ich lebe?
Dummheit dürfte die am weitesten verbreitete Krankheit sein. Und wohl auch die schädlichste. Aber zu selten tödlich.
Akademiker klatschen nie. Entweder referieren sie, oder klopfen den Beifall.
Das tägliche Einerlei entsteht, wenn uns allzu vieles einerlei erscheint.
Illusionen zu haben, stört uns nicht. Erst wenn wir sie verlieren.
Armut ist nicht immer ein Zeichen von Redlichkeit. Aber Redlichkeit fast immer von Armut und Verzicht.
Nachbar – etymologisch stammt es vom nahen Bauern. Da wird mir so manches klar.
Stare sind Vögel. Stars sind komische Vögel.
Sparsamkeit sei eine Art des Gewinns, heißt es. Beim Denken ist es umgekehrt.
Des Lebens sauer-süße Frucht, hat einen bitter’n Kern – voll Gift.
Manche denken auf tiefstem Niveau. Andere nicht mal das.
Deine Zeit bemißt sich nicht nach Uhren.
Besonders an unseren Zähnen nagt der Zahn der Zeit.
Mode wechselt wohl deshalb so häufig, weil eines jeden Stil einmal dran kommen soll?
Liebe ist die pathologische Form des Vertrauens.
Geiz ist der Versuch, das Geld für etwas aufzuheben, was man doch nie kaufen wird.
Viele Gedanken lieben den Kreisverkehr.
Erst wenn wir die Dinge in der Welt erkennen wie sie sind, müssen wir nicht sie, sondern uns ändern.
Kritiker halten sich am Stil fest. An ihrem!
Das Wort Dankbarkeit wird wohl leider am häufigsten mit der Vorsilbe „un-“ gebraucht.
Freundschaften zerbrechen, Ehen werden geschieden, aber echte Feinde bleiben dir.
Die Zeit schaut nie auf die Uhr. Wozu auch.
Es gibt viel mehr schlechte als gute Menschen. Nur es wird ihnen nicht immer die Gelegenheit geboten, dies auch zu leben.
Poesie findet, wo andere nicht mal suchen.
Die Weisheiten eines Fußballers vor und nach dem Spiel, erinnern einen immer an das Volk der Dichter und Denker. Schmerzlich!
Eine Lüge bleibt eine Lüge, wenn du nur deinen nackten Arsch retten willst. Hingegen nennt man es Diplomatie, wenn man andere dumme Ärsche retten will.
Woher kommt die Zeit, und wohin geht sie?