Elazar Benyoëtz Zitate
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Dialektik ist der Purzelbaum der Erkenntnis.
Das Gute im Menschen – sein schlechtes Gewissen.
Worte flüchten sich in einen Satz, gewinnen ihre Bedeutung, und verlieren ihren Sinn.
Es ist unheimlich, in einen fertigen Satzbau einzuziehen.
Es gibt schnell reitende Gedanken von nomadischer Beweglichkeit.
ZEIT ist mein Ziel, dem ich ausgesetzt bin.
Es ist leichter, seine Schuld einzugestehen, als seinen Anteil an der Schuld zu erkennen.
Man wird zur Sprache wie zur Welt gebracht.
Ein guter Aphorismus ist von erschöpfender, ein schlechter von ermüdender Kürze.
Das Besondere überragt, das Banale überdauert.
Es ist ein Missverstehen des Verstandes, sich verständlich machen zu wollen.
Hat man nichts vorzuweisen, zeigt man sein Interesse.
Was tut man nicht alles, wenn man nichts zu tun hat!
Ehe du Farbe bekennst, male dir alle Schattierungen aus.
Man trifft eher das rechte Wort als das richtige Ohr.
Du kannst nichts größeres leisten als Widerstand.
Aphorismus – ein Wort in Sinn getaucht.
Je kürzer der Text, desto ungeduldiger der Leser.
Die Stärke eines Menschen zeigt sich in der Blöße, die er sich selber gibt.
In den Spuren, die man hinterlässt, bleibt man auch zurück.
Alle unsere Rhetorik geht auf die Schlange zurück.
Dass man etwas aufgibt, heißt noch nicht, dass man sich davon trennen konnte.
Im alten Fahrwasser schwimmt sich’s leicht, wer möchte aber darin untertauchen.
Leere Worte – schuldvoll.
Die Wirklichkeit erschließt sich am einfachsten zitatenweise.
Das Gedächtnis nimmt ab, mit den Jahren verfetten die Erinnerungen.
Der Mensch wurzelt im Traum, wächst in der Wirklichkeit, verästelt sich in der Erinnerung.
Auch nach sich selbst muss man seine Fühler ausstrecken.
Die Banalisierung des Geistes findet auf einem immer höheren Niveau statt.
Alles Blendwerk leuchtet stark ein.
Ein Rausch ist das Unvermögen, sich zu begeistern.
Man kommt nicht anders voran als rückblickend.
Das Überzeugende ist nur selten auch das Gewinnende.
Der Vater einer Idee kann nicht gut ihr Diener sein.
Lieber übergangen als überlaufen.
Je mehr du fallen lassen kannst, desto weniger wirst du dir gefallen lassen müssen.
Die Erlösung der Welt wird an dem Punkt aufgehalten, an dem du stehenbleibst.
Die einander anziehen, begreifen sich auch.
Brechen meine Erinnerungen aus, bin ich meines Lebens nicht mehr sicher.
Früher vermochten wenige Worte das Rückgrat eines Volkes zu bilden und schmale Spruchsammlungen ganze Völker zu erziehen.
Der einen Sprache bedarf man, um sich verständlich zu machen, der anderen, um sich selbst zu verstehen.
Zur Vernunft gebracht – und auch vor ihr keine Gnade befunden.