Elazar Benyoëtz Zitate
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Man kann nur besser spielen, nicht besser gewinnen.
Die Wirkungslosigkeit eines Geistes lässt sich nicht feststellen.
Zum Glück findet sich stets einer, der sagt, was jeder sagen könnte.
Die ersten Fragen der Menschen betreffen immer die letzten Dinge.
Wir verteidigen unsere Fehler ein Leben lang und müssten sie doch nur bereuen.
Das schlechte Gewissen entsteht aus guten Gründen.
Was ich sage, will gesagt, was ich dir sage – gehört werden.
Auch Falsches ruft echte Bewunderung hervor.
Die Phantasie nötigt uns, das Naheliegende und Nächste zu überfliegen.
Kriege gibt es überall dort, wo für den Frieden gekämpft wird.
Die Begrenztheit des Aphorismus – seine Unreduzierbarkeit.
Ohne Absicht heißt nicht ohne Ziel.
Wer seinen Zweifel verliert, wird Gott suchen müssen.
Der Kluge leitet Schritte ein, der Dumme unternimmt sie.
Die Zuhörer werden gebeten, in Beziehung zu treten.
Mit einem Wort lässt sich mehr verschweigen als sagen.
Für das, was Erziehung überhaupt vermag, sind Sprache und Tonfall ausschlaggebend.
Auch die Welt des Scheins hat ihre Heiligen.
Für den Unschlüssigen entscheiden die Umstände.
Glücklicher Mensch, dessen Sprache ihm die Treue hielt.
Bis die Konsequenzen gezogen werden, sind die Folgen schon lange da.
Erwartungen sind Geburtswehen der Hoffnung.
Der Tatendrang täuscht über die Dringlichkeit der Taten.
Das vollendete Kunstwerk – eine gesegnete Fingerübung.
Lässt man sich gehen, wird man zerfahren.
Durch Fleiß wachsen Leistung und Ruf, nicht die Bedeutung.
Aus der Bereitschaft, dem einen Satz sein Lebenswerk zu opfern, entsteht keine Literatur, aber die Geistesart: Aphoristik.
Sie sahen nichts, sie wussten nichts – dennoch: um in Unschuld baden zu können, musste aus uns nicht Seife gemacht werden.
Man sinkt tiefer, als man gefallen ist.
Man muss aufbrechen, um zu gewahren, wer mitgeht.
Je unbegreiflicher man ist, desto verständnisvoller wird man.
Halte dich fern von der Welt, so verlierst du sie nicht aus den Augen.
Ich muss wunschlos sein, um etwas zu wollen.
Ziehe nicht länger die Konsequenz, sonst reißt sie.
Das eigene Gebet ist die genaueste Selbstanalyse.
Der Aphoristiker spricht seinen Gedanken frei und verfolgt ihn nicht.
Man muss ein Ende machen, will man anfangen.
Das Alter macht nicht freundlicher nur geneigter.
Festgefahren braucht kein Kursbuch mehr.
Du kannst deinem Leben keinen Sinn geben, es ist ein Sinngegebenes.
Ein Witz ist die Behauptung des Nebensächlichen.
Ein Schlüsselloch ist mitunter Aussicht genug.
Wer zum Schweigen gebracht wird, verstummt nimmer.
Das einzige Recht, das ich habe, ist mein Können.
Nicht das Erklärliche gilt es zu verstehen.
Die Augen sind der Sehnsucht Berührungspunkte.
Wie schwach muss ein Mensch schon sein, dass ihn die Gedanken überfallen können?
Denkt man von sich gering, wie soll man von seinem Schöpfer groß denken?
Alles Stehengebliebene setzt sich.
Zukunft stellt sich ein, wo immer Abschied genommen wird.