Demokrit Zitate
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Von Vergnügungen erfreut am meisten, was am seltensten kommt.
Kleine Wohltaten im rechten Augenblick können für den Empfänger sehr groß sein.
Es werden mehr Menschen durch Übung tüchtig als durch ihre ursprüngliche Anlage.
Glück und Unglück trägt man im Herzen.
Kinder aufzuziehen ist eine zweischneidige Angelegenheit: Gelang es, so war es um den Preis ungeheurer Anstrengung und Sorge; mißlang es, so ist der Schmerz darüber keinem anderen vergleichbar.
Nacheifern muß man großen Taten, nicht Worten.
Das allerschlimmste was man der Jugend lehren kann ist der Leichtsinn. Denn er ist es, der jene Lüste großzieht, aus denen die Lasterhaftigkeit erwächst.
Habsucht ist auch, alles zu sagen, aber nichts zu hören.
Wohlgemutheit erringen sich die Menschen durch Mäßigung der Lust und Harmonie des Lebens. Mangel und Überfluss aber pflegt umzuschlagen und große Erregungen in der Seele zu verursachen. Die in starken Gegensätzen sich aufregenden Seelen sind weder beständig noch wohlgemut.
Viele, die nichts Vernünftiges gelernt haben, leben trotzdem vernünftig; dagegen führen viele, die die schändlichsten Handlungen begehen, höchst vernünftige Reden.
Man soll sich vor den Menschen nicht mehr schämen als vor sich selbst.
Das unbotmäßige Leid einer schmerzerstarrten Seele banne durch Vernunft.
In Wirklichkeit gibt es nur die Atome und das Leere.
Da flehen die Menschen die Götter an um Gesundheit und wissen nicht, dass sie die Macht darüber selbst besitzen. Durch ihre Unmäßigkeit arbeiten sie ihr entgegen und werden so selber durch ihre Begierden zu Verrätern an ihrer Gesundheit.
Es ist etwas Großes um Pflichttreue im Unglück.
Heiter machen, heilt!
Ewiges Zögern läßt nie etwas zustande kommen.
Glücklich, wer bei geringem Vermögen wohlgemut, unglücklich, wer bei großem missmutig ist.
Dumme lassen sich nicht durch Ratschläge belehren, sondern nur durch Mißgeschicke.
Der Mensch ist eine Welt im kleinen.
Die Menschen, die vor dem Tod flüchten, jagen ihm doch nach.
Nur die Toten sind ohne Hoffnung.
Wie die Heilkunde die Krankheiten des Körpers heilt, so befreit die Weisheitslehre die Seele von den Leidenschaften.
Die wichtigsten Fertigkeiten haben die Menschen von den Tieren gelernt: von der Spinne das Weben und Flicken, von der Schwalbe den Hausbau und von den Singvögeln, dem Schwan und der Nachtigall, den Gesang auf dem Wege der Nachahmung.
Ist deine Seele erstarrt durch unbezwingbares Leid, so suche es zu bannen durch vernünftige Überlegung.
Aus der Klugheit erwachsen diese drei Früchte: Wohl denken, wohl reden, recht handeln.
Fortgesetzte Mühe wird durch Gewöhnung immer leichter.
Als Menschen steht es uns an, menschliches Unglück nicht zu verlachen, sondern zu beklagen.
Sei nicht allzu süß, damit du nicht verschlungen wirst, und nicht allzu bitter, damit du nicht ausgespieen wirst.
Die Freundschaft eines einzigen gescheiten Menschen ist besser als die aller Dummköpfe zusammen.
Bürgerkrieg ist für beide Parteien ein Unglück. Denn das Verderben trifft Sieger und Besiegte in gleicher Weise.
Die Hoffnungen der richtig Denkenden sind erfüllbar, die der Unverständigen unerfüllbar.
Obgleich viele die schlimmsten Taten begehen, finden sie doch immer die logischsten Argumente, um sie zu rechtfertigen.
Seelengröße (ist es), eine Beleidigung mit Sanftmut zu ertragen.
Glücklich, wem Vermögen mit Verstand gepaart zu eigen ist; denn er macht davon in allem, was nötig ist, den richtigen Gebrauch.
Hohen Sinn bekundet es, Taktlosigkeit gelassen zu ertragen.
Die Geizigen sind den Bienen zu vergleichen: sie arbeiten, als ob sie ewig leben würden.
Armut, Reichtum: Worte für Entbehrung und Überfluss. Also ist, wer noch etwas entbehrt, nicht reich, und wer nichts entbehrt, nicht arm.
Der schlimmste Lehrer der Jugend ist die Bequemlichkeit. Sie nur gebiert die Gelüste der Verderbtheit.
Scheinbar ist Farbe, scheinbar Süßigkeit, scheinbar Bitterkeit: wirklich nur Atome und Leeres.
Das Wort ist der Schatten der Tat.
Wer keinen Menschen liebt, wird, wie mir scheint, auch von keinem wiedergeliebt.
Zufriedenheit erringt der Mensch durch Maßhalten im Genuß und eine geordnete Lebensführung. Auf das Zuwenig und das Zuviel folgt bald ein Umschlag und verursacht der Seele große Erschütterungen; wer aber solchen Umwälzungen ausgesetzt ist, der kann weder gleichmütig noch fröhlich sein.
Vergnügungen, zur Unzeit genossen, erzeugen Widerwillen.
Die Gerechtigkeit erfüllen, bedeutet: tun, was man muß; Ungerechtigkeit aber: nicht tun, was man muß, sondern sich davon drücken.
Toren wünschen sich langes Leben, ohne doch dessen froh zu werden.
Fortgesetzte Arbeit macht sie leichter durch die Gewöhnung.
Glück ist verschwenderisch, aber unbeständig, Natur dagegen auf sich selbst ruhend; darum trägt sie mit ihrem geringeren, aber beständigen Wesen doch den Sieg davon über das größere Wesen der Hoffnung.
Gut sein heißt nicht nur kein Unrecht tun, sondern auch keines tun wollen.
Tugendhaft handeln muß man, nicht tugendhaft reden.