Daniel Mühlemann Zitate
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Behandle die Gegenwart, als sei sie dein einziger Besitz.
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft, so sagt man, und das größte Geschenk läßt uns atmen.
Mach zuerst, was du immer vergisst.
Die Illusion der grenzenlosen menschlichen Freiheit dreht sich im Kreis und beißt sich nach jeder Runde in den Schwanz.
Seitdem in einigen Erdteilen der Mensch den Bienen das Bestäuben der Blüten abgenommen hat, gibt es an der Tierliebe des Menschen kaum noch Zweifel.
Übermäßig aufrichtige Leute gehören nicht zu den ehrlichen Menschen.
Der Zeitabschnitt vor unserer Geburt ist ungewisse Geschichte und der nach unserem Tod ungewisse Zukunft, dazwischen liegt ein Zeitraum, den jeder Mensch mit Gewißheit zu füllen sucht.
Obwohl wir eine vollgefressene, behaarte Raupe als widerlich bezeichnen, bewundern wir den grazilen Schmetterling, der aus ihr entsteht.
Das Lachen und die Musik gehören zur Universalsprache.
Das Happy End einer unheilbaren Krankheit ist der Tod.
Die Erwartungen gehören zur Familie der Wünsche: kaum erreichen sie ihren Höhepunkt, kriegen sie Kinder
Es gibt Menschen, die würden ihr Leben für unseren Tod hingeben.
Die Macht der Banken hat zur Ohnmacht der Politik geführt.
Unser Beziehungsnetz müssen wir jeden Tag neu spinnen.
Die Wahrheit läßt sich nicht in die Karten schauen.
Sind wir zum Übersehen und Vergessen bereit, haben wir den ersten Schritt in Richtung Versöhnung getan.
Ein Gerücht entsteht aus einem Wahrheitsfetzen und endet in Form von vielen kleinen Lügenschnipseln.
Da die Vergangenheit nicht mehr und die Zukunft noch nicht ist, beschränkt sich unser Handeln auf die Gegenwart.
Die Kunst aller menschlichen Künste: Richtig wütend zu sein.
Gläubige erklären die Existenz Gottes mit den geschaffenen, die Existenz des Teufels mit den zerstörten Dingen.
Im Mittelalter war der Glaube an Gott eine Frage der Existenz, im 21. Jahrhundert wurde sie zur Frage des Geschmacks.
Der unbeschränkte Passepartout: Im Namen Gottes des Allmächtigen.
Viele verabschieden sich von dieser Welt, ohne jemals etwas gesagt zu haben.
Es gibt immer mehr Frauen, die in der Politik mitreden, und immer mehr Männer, welche zu Hause kochen und das Kind hüten.
Die wenigsten Menschen können es sich leisten, im Zug des Lebens im Abteil der ersten Klasse mitzufahren.
Leben ohne Schmerz ist wie lieben ohne Herz.
Kinder gehen in der Gegenwart völlig auf und grämen sie sich nicht über vergangene Fehler, noch bangen sie um ihre Zukunft.
Die Behauptung ist ein Argument ohne Hände und Füße.
Wäre Lots Frau nicht zur Salzsäule geworden, gäbe es einen Grund weniger, zurückzuschauen.
Die Mittelschicht führt ein Entweder-oder-Dasein: entweder hat sie Zeit oder Geld.
Im Stillen und mit Genugtuung erinnern wir uns der Irrtümer, die wir korrigieren konnten, bevor sie von anderen entdeckt wurden.
Schönheit ist die Vorstellung von etwas Außergewöhnlichem, man soll sie nur bei besonderen Anlässen bewundern, sie könnte sonst ihren Glanz verlieren.
Aus der Frau Doktor von früher sind praktizierende Ärztinnen hervorgegangen
Kontraste machen den Unterschied sichtbar.
Je mehr Weitsicht wir haben, desto genauer erkennen wir die Tragweite unserer Entscheidungen.
Wenn es um Vorurteile ginge, wären wir alle Richter.
Der Markt reflektiert die Vielseitigkeit unserer üppigen Wünsche und Begierden.
Der Ruf nach Frieden zieht Bahnen um die Erde, auch wenn der Krieg nicht mehr abgewendet werden kann.
Es gibt ein Wort zur rechten Zeit und die Tat im richtigen Augenblick.
Einige bestreiten den Lebensunterhalt „mit der Hände Lohn“ und andere tun es mit „des Kopfes Gehalt“.
Die Ironie sagt uns die Wahrheit aus sicherer Distanz.
Die meisten laufen dorthin, wo sie erwarten, daß was läuft.
Nach einem Höhenflug gibt es drei Szenarien: Happy Landing, Bruchlandung oder Absturz.
Da uns die Bildung nicht genügt, versuchen wir es mit Weiterbildung.
Ein Gefühl höchster Erregung: Etwas wiederzufinden, was wir als verloren geglaubt haben.
Was wir als „unseren Glauben“ bezeichnen, ist das Resultat religiöser Erziehung und persönlicher Bequemlichkeit.
Wo immer die Sonne scheint, wirft sie Schatten.
Verbote machen neugierig.
Mit Glimmer, Glitzer und Gloria trösten sich die Armen.
Fremde Gedanken können eine Hilfe sein, unseren Denkprozeß anzukurbeln, aber sie sind nicht dafür geschaffen, unsere Gedanken zu ersetzen.