Damaris Wieser Zitate
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Manchmal denke ich, daß es einfach nur zu viele Menschen gibt. Die Auswahl ist so groß, als daß wir uns noch Mühe um den Einzelnen machen müßten.
Aphorismen kann man mit Sternschnuppen vergleichen. Nur für einen kurzen Moment verzaubern sie uns in ihrer Schönheit und wir werden sie nie wieder vergessen.
Wenn ich mir anschaue, mit welcher Kraft und Besessenheit die Verlassenen demjenigen hinterher trauern, der sie verletzt hat, denke ich mir, daß sie gar nichts anderes wollen.
Man kann einem Menschen alle Freiheiten nehmen… nur nicht die des Denkens.
Schlaf ist die Erholung der Seele. Das nicht einschlafen können, das Recht des Herzens.
Abendessen entschädigen nicht für Einsamkeit.
Wünsche sind so individuell und vielfältig, wie die Farben der Sonne in einem Wassertropfen.
Träume sind der Kompromiß zur Realität.
Vergangene Zeiten, verblaßte Gesichter, leise Erinnerungen… doch niemals ganz verweht.
Wenn ich mir meine Fotos anschaue, fällt mir zwar auf, daß sie optisch schön sind. Aber meine Augen sind tot. Lag es am Fotografen?
Die Freiheit, die Menschen meinen, indem sie keine Bindung zu einem anderen Menschen aufbauen, ist in Wahrheit das Gefängnis, in welches sie sich selbst einschließen.
Beziehungen kann man mit Keramikfasern vergleichen. Zieht man an ihnen, bleiben sie stark und belastbar. Sobald man aber einen Knoten windet, zerfallen sie.
Das Benotungssystem von Lehrern verliert durch deren Engstirnigkeit ihre Relevanz.
Das Leben als Spiegelkabinett, und so manchem würde das Lachen aus dem Gesicht fallen.
Letztens meinte jemand zu mir, daß ich meine Einstellungen ändern und positiv denken sollte. Als ich ihn fragte, wie man positiv denkt, konnte er mir keine Antwort geben.
Niemals kann man ganz die Gefühle und Empfindungen eines Augenblicks in seinen Gedanken aufheben. Irgendwann vergisst man, wie dieser Moment, das Fühlen war und bemerkt nur noch einen leichten Schauer der Vergangenheit.
Wie soll ich jemandem beschreiben wie ich aussehe, da ich doch genauso greifbar unwirklich wie eine Farbe bin.
Gäben wir dem Gehirn mehr Platz für Illusionen, fände das Gefühl den Weg zur Wirklichkeit.
Ich fürchte nicht die großen, lauten Streitereien. Es sind eher die kleinen, stillen Zwiste, die mich ängstigen. Das sind die, die man nicht bemerkt, und dann steht man irgendwann ohnmächtig vor den Trümmern dessen, was sich Freundschaft nannte.
Du bist mir wichtig, auf eine Art, die ich vorher so noch nie kannte. Dieser Satz gibt mir Hoffnung. Man muß nicht alles kennen um es zu vermissen.
Keine Statistik kann wirklich die Anzahl von einsamen Menschen widerspiegeln.
Adam und Eva wurden aus dem Paradies vertrieben, weil sie die Süße des Apfels kosteten. Warum hat Gott diesen geschaffen?
Mit Verständnis erwarten, meinen doch fast alle Menschen nur das bedingungslose Akzeptieren ihrer eigenen Meinung.
Ich muß nicht mit jedem auskommen – das ist ein Erstreben, welchem die meisten Menschen ein Leben lang hinterher hecheln… ohne Erfolg.
Laß mich ein Stück weit in deine Seele schauen, so wie ich die Tür zu meiner nur angelehnt habe.
Menschen und Dinge sind ersetzbar – Veränderungen öffnen neue Wege. Ob die besser oder schlechter sind, zeigt die Zeit. Man braucht nur den Mut, sich einzugestehen, daß man abbiegen sollte.
Meine Arbeiten sind keine Drohung an die Weggefährten der Vergangenheit, sondern ein Versprechen an meine Zukunft.
Wo die Leere im Herzen nach einer vergangenen Liebe wohnt, wird genügend Platz für etwas Neues sein, was diesen Raum des vorherigen Gefühls wieder auffüllt. Und wäre das andere nicht so groß gewesen, wie sollte dann genügend Volumen für das Folgende sein?
Ich bin nie wirklich einsam. Mein Körper umarmt immer meine Seele.
Wenn du aufgibst, wirst du nicht erfahren, ob es das nicht doch wert gewesen wäre.
Ich bin nicht anders… nur einsam.
Auch wenn wir nicht immer den Sinn verstehen, ist doch nichts umsonst gewesen. Manchmal brauchen wir nur etwas länger, um diesen zu ergründen.
Ein im Scherz gesagtes „Ich liebe Dich“ zeigte mir, wie lang es her ist, daß ich diese Worte gebrauchte.
Wenn mir jemand einen unerfüllbaren Wunsch erfüllen könnte, würde ich mir wünschen, mit einem der Toten aus dem World Trade Center sprechen zu können. Ich würde ihn fragen, ob er die „Rechtfertigung“ seines Todes für richtig hält. Und ich hoffe, die Antwort würde „Nein“ lauten.