D. H. Lawrence Zitate
seite 1
Solange man seinen Körper vergessen kann, ist man glücklich.
Liegt nicht das ganze Problem des Lebens darin, allmählich, im Laufe der Jahre, eine runde Persönlichkeit aufzubauen?
Der Mensch ist dazu bestimmt, den Sturz seiner Götter zu überleben.
Noch nie habe ich ein wildes Tier gesehen, das Mitleid mit sich selbst hatte.
Die Ausdünstung von so viel Langeweile und Unzufriedenheit und Ärger, die von den Menschen aufsteigt, tötet einfach die Lebenskraft der Luft.
Man erwirbt sich eine Menge Ruhm – was immer das sein mag -, wenn man in der richtigen Weise über sich reden läßt.
Eine Insel ist nicht mehr wert als das Festland, wenn sie zu groß ist.
Die heutige Welt hat die Empfindungen nur herabgewürdigt, dadurch, daß sie ihnen freien Lauf ließ. Was wir brauchen, das ist klassische Beherrschung.
Es gibt kein Argument für die Unterdrückung der obszönen Literatur, das nicht in unvermeidlicher Folge zur Rechtfertigung aller anderen Beschränkungen, die der Freiheit des Geistes auferlegt wurden, dienen würde oder bereits gedient hätte.
Die Kunst ist nicht unbewußtes Verhalten, sie ist bewußtes Fühlen.
… eine Frau muß ihr Leben leben oder leben, um zu bereuen, daß sie es nicht gelebt hat.
Immer die Planungen! Immer wurde einem das Leben vorgeplant! Räder, die einen trieben, vorwärtstrieben, und über die man keine Gewalt hatte.
Sex zu einer schmutzigen Sache zu machen, ist das Verbrechen unserer Zeit. Wir brauchen Liebe und Hingabe an uns, an Sex, denn Ficken ist ein Sakrament der Freude.
Die Welt ist ein ungeheures und entsetzlich verschlungenes mechanisches Getriebe, und man muß sehr vorsichtig sein, daß man nicht zermalmt wird von ihm.
Die einfachsten Dinge im Leben sind auch die schönsten.
Er war dem Tod so knapp entkommen, daß das, was ihm vom Leben übrigblieb, unsäglich kostbar für ihn war.
Wir leben in einer allzu bewußten Zeit. Wir wissen so viel, aber wir fühlen so wenig.
Moral ist der instinktive Widerwille einer Mehrheit.
Den Kopf in den Rachen das Löwen zu stecken, ist auch nicht gefährlicher, als ihn von einer Frau streicheln zu lassen.
Die Art, wie unser Mitgefühl verströmt und stockt – das ist es, was im Grunde unser Leben bestimmt.
Du kannst dich nicht so anbeten lassen, ohne die geringste Erwiderung dieses Gefühls zu zeigen.
Heutzutage gibt es nur eine einzige Klasse: Geldleute. Der Geldmann und das Geldmädchen. Der einzige Unterschied ist, wieviel man hat und wieviel man will.
Das Einzelwesen behauptet sich in seiner beziehungslosen Anomalie durch diese beiden Erscheinungsformen: Geld und Liebe.
An anderer Pech sich zu erfreuen, hilft das eigene Glück zu erneuern.
Das geistige Leben bedarf eines behaglichen Heims und einer schmackhaften Küche.
Was für den einen Pornographie ist, bedeutet für den anderen das Lachen des Genius.
Kurz, sie war zu weiblich, um wirklich modern zu sein.
Solange noch ein wenig gelacht wird, sind die Dinge in Ordnung. Sobald dieser höllische Ernst wie eine ölige See aufkommt, ist alles verloren.
Kritik und Wissen sind nicht dasselbe.
Pornographie ist ein Versuch, den Sex zu beleidigen, ihn zu beschmutzen.
Aber manchmal ist es klug, beschränkt zu sein – wenn man an sein Ziel kommen will.
Ich bin sicher, das ganze Leben ist ganz verkehrt, weil man immer nur sieht – wir können nicht mehr hören, nicht mehr fühlen und begreifen, wir können nur noch sehen. Ich bin sicher, das ist völlig falsch.
Wenn ich nackt leben könnte, dann hätte ich das Gefühl, gelebt zu haben.
Zwinge andere Leute nicht in deine Vorstellungen.
Leben, Leben! Reines, sprühendes, furchtloses, neues Leben! Neues Leben! So winzig und so vollkommen ohne Furcht!
Geld ist eine Art Instinkt. Geld machen ist eine Art Naturveranlagung im Menschen.
Anderen eine Grube zu graben, ist anstrengend, doch es zahlt sich fast immer aus.
O Gott, was hat der Mensch dem Menschen angetan! Was haben die Anführer der Menschheit ihren Mitmenschen angetan! Sie haben sie reduziert auf etwas, das mit Menschtum nichts mehr zu tun hat; und keine Gemeinschaft kann es mehr geben.
Es heißt, die Welt sei voller Möglichkeiten. Aber in der persönlichen Erfahrung schrumpfen sie auf eine verschwindend geringe Anzahl zusammen.
Liebe ist kein Ziel; sie ist nur ein Reisen.
Geschändet! Wie geschändet könnte man sein, ohne daß man je berührt worden war. Geschändet von toten Worten, die obszön, und toten Gedanken, die zur Besessenheit geworden waren.
Was dem einen Nektar ist, ist dem anderen Gift.
Sex zu einer schmutzigen Sache zu machen, das ist das Verbrechen unserer Zeit, denn was wir brauchen, ist Zärtlichkeit gegenüber dem Körper, gegenüber dem Sex, wir brauchen liebevolles Ficken.
Tiere wollen etwas ausdrücken, wenn sie schreien.
Hass ist etwas Wachsendes – wie alles andere auch. Er ist die unausbleibliche Folge, wenn man das Leben in Ideen zwängt, wenn man den innersten Instinkten Zwang auferlegt.
Die Massen sind regiert worden seit dem Anfang der Welt und müssen weiter regiert werden bis zum Ende der Welt. Es ist eine Heuchelei und Farce, zu behaupten, sie könnten sich selber regieren.
Wie sollen wir verstehen, was in Halbleichen vorgeht?
Prahle nicht, wenn die Götter zuhören.
Alle Männer sind kleine Kinder, wenn man ihnen erst einmal auf die Spur kommt.
Das Leben – immer ein Traum oder eine Raserei im Gehege.