Christoph August Tiedge Zitate
Wahre Größe beruht auf dem Bewußtsein eigener Kraft; falsche Größe auf dem Bewußtsein fremder Schwäche.
Wenn er kein Weiser ist, so ist kein König frei.
Es ist der Mensch, der in dem Menschen handelt; im Tiere waltet die Natur.
Der Mensch ist selbst sein Gott, und sein Beruf ist: Handeln.
Wie schön der Hoffnung Bilder lachen: Sie stellen Truggestalten dar; nur die Erinn’rung redet wahr, die Hoffnung ist ein Traum im Wachen.
Die Sonne droben ist ein großer Blick der Liebe.
Wer hat den Weg durchs wilde Meer gefunden, der nie mit Todesstürmen stritt? Es ist ein Herz mit seinen Wunden mehr wert als eins, das niemals litt.
Die Blume neigt ihr Haupt zur mütterlichen Erde; sie fragt nicht, ob ein Morgenrot zu irgendeinem Lenz sie wieder wecken werde. Der Mensch nur fühlet seinen Tod.
Die Liebe knüpft die Rosenschnur, die Freundschaft nimmt sie in Verwahrung.
Wohl weiß ich es, daß Kleider Leute machen; Nur Menschen – nein, die machen sie noch nicht.
Ein heiliges Gemüt ist Licht im dunklen Hain.
Die Freiheit der Vernunft ist unser wahres Leben.
Es gibt – und nicht bloß in des Himmels Höhen, Nein, auf der Erde schon – ein Wiedersehen, Bei dem man halb sich freut und halb erschrickt.
Die Weisheit ist, wie still sich auch verhülle, Reich von Geburt; die List ist eine Bettlerin.
Der edle Mann lebt nie vergebens.
Ein rebellisch Blut entthront die beste Seele.
Laß tief im Menschen uns den Sinn des Lebens suchen, Ein unerschöpftes, nie genug geles’nes Buch.
O der Freie trägt erhaben In der Brust das Weltgericht!
Von Sein zu Sein geht alles Leben über. – Zum Nichtsein ist kein Schritt in der Natur.
Sei deiner Welt, soviel du kannst, ein Engel So wird sie dir, trotz dem Gefühl der Mängel, So viel sie kann, dafür ein Himmel sein.
Treu, wie die Tugend, hält der Frevel sein Versprechen; Was Leidenschaft gesä’t, gedeiht nur im Verbrechen; Und aus Verbrechen reift die inn’re Sclaverei.
…aus den Stürmen seiner Zeit Tief in die Ruh der Einsamkeit Hineinzuflüchten, ziemt dem Weisen, Der gern mit seinem Herzen spricht.
Die Wahrheit liebt zwar Frieden, doch mit der Torheit nicht.
Der Schmerz ist die Geburt der höheren Naturen; aus harter Hülle kämpft die Tugend sich hervor.
Unendlichkeit kann nur ein Wesen ahnen, das zur Unendlichkeit erkoren.
Der Zweifel hat Verzweiflung oft geboren, denn alles hat, wer Gott verlor, verloren.
O, furchtbar ist des Lebens Offenbarung; Zum Erdenpilger spricht es durch den Schmerz: Reich wird und reicher die Erfahrung, Und arm und ärmer wird das Herz.
Zukunft ist ein Kind der Gegenwart.
Das Laster flieht zu seinen Finsternissen, wenn sich die Tugend naht.
Die Welt der Freiheit trägt der Mensch in seinem Innern, und Tugend ist der Freiheit Götterkind.
Nicht eine Tugend, Harmonie der Tugend macht glücklich.
Ein guter, liebevoller Mann ist der Grundstein alles Guten.
Die Phantasie ward auserkohren, Zu öfnen uns die reiche Wunderwelt.
Schiffe ruhig weiter, wenn der Mast auch bricht. Gott ist dein Begleiter, er vergisst dich nicht.
Unsterblich ist der Genius.
Leichter ist es, groß, als recht zu handeln.
Nur das Leben haßt, der Tod versöhnt.
Mir ist ein Herz mit allen seinen Wunden Mehr wert als eins, das niemals litt.
Wir sind nur in dem Maße gut, als unser Herz der Vernunft gehorsam ist.
Was Menschen säen, werden Götter ernten: Gott spricht durch seine Welt, der Mensch durch seine That.
Entstehen, Sein und Tod! – Verhängnisvolle Worte
Sei hoch beseligt oder leide: Das Herz bedarf ein zweites Herz. Geteilte Freud‘ ist doppelt Freude, geteilter Schmerz ist halber Schmerz.
Wohl ist es reizend, hoch im Licht einherzuwandeln, Vergöttert da zu steh’n vor seiner Welt, Doch leichter ist es groß, als recht zu handeln. Dort siegt der Ruhm, hier siegt der Held.
Nicht der Besitz, nur das Enthüllen, Das leise Finden nur ist süß.
Wer Engel sucht in dieses Lebens Gründen, der findet nie, was ihm genügt. Wer Menschen sucht, der wird den Engel finden, der sich an seine Seele schmiegt.
Die Schuld hat nur das Recht, uns weh zu tun.