Christian Morgenstern Zitate – Seite 7

Christian Morgenstern Zitate

seite 7

Ich meine, es müßte einmal ein sehr großer Schmerz über die Menschen kommen, wenn sie erkennen, daß sie sich nicht geliebt haben, wie sie sich hätten lieben können.

Christian Morgenstern

Ich will den Menschen nicht schiffbrüchig sehen, aber er sollte dessen bewußt sein, daß er auf einem Meere fährt.

Christian Morgenstern

Möchten sich doch alle darüber klar werden, daß wir außer Männchen und Weibchen auch noch Menschen sind.

Christian Morgenstern

Es gibt Menschen, welche Schlagworte wie Münzen schlagen, und Menschen, welche mit Schlagworten wie mit Schlagringen zuschlagen.

Christian Morgenstern

Was du andern zufügst, das fügst du dir zu.

Christian Morgenstern

Gestorbenes Wort: Zufall.

Christian Morgenstern

Darum können Zeitungen so sehr schaden, weil sie den Geist so unsäglich dezentrieren, recht eigentlich zerstreuen.

Christian Morgenstern

Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern wo man verstanden wird.

Christian Morgenstern

Ist es auch ein Duft von Blumen nur, macht es holder doch der Erde Flur wie ein Lächeln unter vielen Schmerzen.

Christian Morgenstern

Wir brauchen nicht so fort zu leben, wie wir gestern gelebt haben. Macht Euch nur von dieser Anschauung los und tausend Möglichkeiten laden uns zu neuem Leben ein.

Christian Morgenstern

An jeden guten Gedanken, jede gute Empfindung einen Stein hängen, sie verankern. Damit zusammenhängend: Seßhaft werden, Tempobändigung, Tempobeherrschung.

Christian Morgenstern

Auf einem Wandkalenderblatt ein Leu sich abgebildet hat. Er blickt dich an, bewegt und still, den ganzen 17. April. Wodurch er zu erinnern liebt, daß es ihn immerhin noch gibt.

Christian Morgenstern

Und er kommt zu dem Ergebnis: Nur ein Traum war das Erlebnis. Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.

Christian Morgenstern

Schließlich und endlich: was vermisse ich unter meinen Mitmenschen am meisten? Wirkliche, wirkliche Phantasie.

Christian Morgenstern

Es entsteht jedes Mal ein bedeutendes Schütteln des Kopfes, wenn ein absonderlicher Mensch durch das Mittel einer großen künstlerischen Begabung in die Welt hinausgreift.

Christian Morgenstern

Faß das Leben immer als Kunstwerk.

Christian Morgenstern

Alles Schöne macht Durst nach noch vollkommenerer Schönheit und Vollkommenheit.

Christian Morgenstern

So schimmert ein Birkenwäldchen durch Kiefern, wie deine ferne Jugend in und durch meine Gedanken.

Christian Morgenstern

Die Ameisen oder Emsen sind so weit jetzt, dass sie Gemsen sich als Sklaven halten (aus Gründen ihres Körperbaus).

Christian Morgenstern

Mein Herz kommt mir heute vor wie ein Pfefferkuchenherz, das lange im Nassen gelegen hat.

Christian Morgenstern

Jeder muß seinen Mann haben, der ihm über die Schulter sieht, und dieser wieder seinen und so fort. Das ist nur gut und billig; so allein kommt der Mensch vorwärts.

Christian Morgenstern

Es gibt keinen strengeren Erzieher als den Ehrgeiz. Wobei freilich außer Betracht bleibt: wozu?

Christian Morgenstern

Der Nenner, auf den heute fast alles gebracht wird, ist Egoismus, noch nicht – Liebe.

Christian Morgenstern

Wenn ich sitze, will ich nicht sitzen, wie mein Sitz-Fleisch möchte, sondern wie mein Sitz-Geist sich, säße er, den Stuhl sich flöchte. Der jedoch bedarf nicht viel, schätzt am Stuhl allein den Stil, überläßt den Zweck des Möbels ohne Grimm der Gier des Pöbels.

Christian Morgenstern

Mein Satz: Dummheit als absolut notwendiges Retardivum.

Christian Morgenstern

Einen Krieg beginnen heißt nichts weiter, als einen Knoten zerhauen, statt ihn aufzulösen.

Christian Morgenstern

Es gibt keine wohlfeile Liebe.

Christian Morgenstern

Leide an mir, so spricht selbst noch das Liebste zu uns.

Christian Morgenstern

Der Mensch ist mein Fach und hier will ich bis zum Äußersten gehen.

Christian Morgenstern

Es gibt keine Grenzen der Dinge.

Christian Morgenstern

Im Hochgebirge Die Menschen klein, den Menschen groß Vom Felsen hoch zu sehn, so lieb‘ ich’s mir: Das sprießt und wimmelt aus der Erde Schoß – Und mächtig ringt das Ich sich aus dem Wir.

Christian Morgenstern

Die zur Wahrheit wandern, wandern allein.

Christian Morgenstern

Denke dir einen Teppich aus Wasser. Und als die Stickerei dieses Teppichs die Geschichte des Menschen.

Christian Morgenstern

Eine Hauptsache bei vielem ist, daß stets der Anschein äußerster Wichtigkeit erweckt wird.

Christian Morgenstern

Über all meinen Werken soll es wie ein großes Verstehen liegen – und davon werden viele glücklich werden.

Christian Morgenstern

Gott ist nur ein Wort für „sich“. Das Tier hat keines dieser beiden Worte. Es ist wortlos sowohl Ich wie Gott, das Wort erst spaltet das Leben in Ich und Gott.

Christian Morgenstern

Der Welt Schlüssel heißt Demut. Ohne ihn ist alles klopfen, horchen und spähen umsonst.

Christian Morgenstern

Weh dem Menschen, wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt.

Christian Morgenstern

Ein Verallgemeinern ist oft ein Verkleinern.

Christian Morgenstern

Mit jedem Worte wachsen wir.

Christian Morgenstern

Große geschriebene Worte sind vergeistigter Zeugungsakt in Perpetuum.

Christian Morgenstern

Wenn ich heute stürbe, glaube ich, alt genug geworden zu sein. Ich bin dann wenigstens alt genug geworden, um sterben zu können.

Christian Morgenstern

Wer am Menschen nicht scheitern will, trage den unerschütterlichen Entschluß des Durch-ihn-lernen-Wollens wie einen Schild vor sich her.

Christian Morgenstern

Das tränensäcksische A.

Christian Morgenstern

Mein Hauptorgan ist das Auge. Alles geht bei mir durch das Auge ein.

Christian Morgenstern

Man weiß, wie wichtig es ist, Schwangeren harmonische Verhältnisse zu schaffen. Sollte es anders sein mit der Menschheit, die sich fortwährend im Zustande der Mutterschaft befindet?

Christian Morgenstern

Nichts ist für mich mehr Abbild der Welt und des Lebens als der Baum. Vor ihm würde ich täglich nachdenken, vor ihm und über ihm.

Christian Morgenstern

Den Wolken wird vielleicht einstmals eine besondere Verehrung gezollt werden; als der einzigen sichtbaren Schranke, die den Menschen vom unendlichen Raum trennt, als der gnädige Vorhang vor der offenen vierten Wand unserer Erdenbühne.

Christian Morgenstern

Jeden Tag seines Lebens eine feine, kleine Bemerkung einzufangen – wäre schon genug für ein ganzes Leben.

Christian Morgenstern

Sieh her mein Kind und lerne diese Zweiheit: Den Hang zur Güte und den Drang zur Freiheit.

Christian Morgenstern


anderen Autoren