Christian Morgenstern Zitate – Seite 2

Christian Morgenstern Zitate

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Der Körper, der Übersetzer der Seele (Gottes) ins Sichtbare.

Christian Morgenstern

Liebt das Böse – gut! Lehren tiefe Seelen. Lernt am Hasse stählen – Liebesmut.

Christian Morgenstern

Ihr meßt jedem sein Maß Liebe zu: dem dreiviertel, dem zwei Viertel, dem ein Viertel, dem nichts. Davon verstehe ich nichts. Ich kann nicht messen und meine Seele ist immer da am eifrigsten, wo ich sehe, daß Eure sich spart und sperrt.

Christian Morgenstern

Die schlimmste Folge demokratischer Anschauungsweise ist, daß nun auch die Worte alle „gleich“ gewertet werden.

Christian Morgenstern

Im Abschied schwingt stets die Furcht mit, dass man sich wiedersieht.

Christian Morgenstern

Der Mann hat sein Ziel und das Weib hat seinen Sinn.

Christian Morgenstern

Niemand ist zu gut für diese Welt. Menschen, von denen dies gesagt wird, sind vielmehr in irgend einem Betrachte nicht gut genug.

Christian Morgenstern

O Freunde, liebt mich nicht, niemals den, der ich bin; doch was ich werden möchte, das, das liebt an mir!

Christian Morgenstern

Tolstoi war ein Protest des höheren Menschen wider den Menschen, wie er gemeinhin heute noch ist. Tolstoi wollte nur ganz einfache, simple Dinge. Dinge, die sich eigentlich von selbst verstehen, – für jeden anständigen Menschen.

Christian Morgenstern

Mein Hang zum philosophischen Nachdenken beruht auf der einfachen Grundlage, daß ich über das kleinste Stück Natur irgendwelcher Art in höchste Verwunderung geraten kann.

Christian Morgenstern

Die Zaghaftigkeit – wo Gutes gewollt wird – ist zu nichts nütze. Umgekehrt, sie ist nur eine Quelle immer weiterer Schwäche und damit immer weiterer Mißerfolge.

Christian Morgenstern

Wenn das Individuum – wie Hebbel sagt – letzten Endes komisch ist – und es ist komisch -, so ist die Tragödie die höchste Form der Komödie.

Christian Morgenstern

Möglichst viel Glück sagt man. Aber wie, wenn die höchste Glücksempfindung eines Menschen voraussetzte, der auch allertiefstes gelitten haben muß? Wenn Glücksgefühl überhaupt erst möglich wäre in einem durch Lust und Unlust gereiften Herzen?

Christian Morgenstern

Man hat vom Schach gesagt, dass das Leben nicht lang genug dazu ist, – aber das ist ein Fehler des Lebens, nicht des Schachs.

Christian Morgenstern

Wie mancher geht an Grübelnsqual zugrunde, weil er gehangen an zu vielem Munde.

Christian Morgenstern

Natürlichkeit, Schwester der Freiheit (und Einfalt).

Christian Morgenstern

Man muß die Gegenwart von ihrer Wissenschaft reden hören, um zu wissen, was ein Parvenü ist.

Christian Morgenstern

Mit allem Großen ist es wie mit dem Sturm. Der Schwache verflucht ihn mit jedem Atemzug, der Starke stellt sich mit Lust dahin, wo’s am heftigsten weht.

Christian Morgenstern

Wohin können wir denn sterben, wenn nicht in immer höheres, größeres – Leben hinein!

Christian Morgenstern

Es ist der Schritt, der erobert. „En marche“ ist eines der schönsten Worte der Welt.

Christian Morgenstern

Nichts Schöneres als eine ernste Seele, Die, was sie schaut, gelassen andern spiegelt Und alle Kraft, die reich ihr innewohnt, Allein ins Leuchten dieses Spiegels legt.

Christian Morgenstern

Es ist Nacht, und mein Herz kommt zu dir, hält’s nicht aus, hält’s nicht aus mehr bei mir.

Christian Morgenstern

Das Wunder ist das einzig Reale, es gibt nichts außer ihm. Wenn aber alles Wunder ist, das heißt durch und durch unbegreiflich, so weiß ich nicht, warum man dieser großen einen Unbegreiflichkeit, die alles ist, nicht den Namen Gott sollte geben dürfen.

Christian Morgenstern

Alles öffentliche Leben ist wenig mehr als ein Schauspiel, das der Geist von vorgestern gibt, mit dem Anspruch, der Geist von heute zu sein.

Christian Morgenstern

Alles muß allem dienen. Es gibt im letzten Sinne keine Ungerechtigkeit.

Christian Morgenstern

Dichten ist immer die Wiedergabe von Erinnerung. Die Erinnerung aber ist selbst etwas Dichtendes, künstlerisch Zusammenfassendes und Auswählendes.

Christian Morgenstern

Die meisten Menschen verdunsten einem, wie ein Wassertropfen in der flachen Hand.

Christian Morgenstern

Schlachtfelder sind wir allesamt, auf denen Götter sich bekriegen.

Christian Morgenstern

Unser Begreifen ist Schaffen; seien wir doch selig in diesem Bewußtsein.

Christian Morgenstern

Es ist eine wunderliche Empfindung, senkrecht in die Erde zu unsern Füßen hineinzudenken. Man kommt nicht weit, die Phantasie erstickt buchstäblich.

Christian Morgenstern

Ich mag Worte wie gleichwohl oder immerhin gern leiden; denn sie erlauben, nach etwas Abfälligem noch eine Menge Anerkennendes zu sagen.

Christian Morgenstern

Die Mission der Wahrheit ist, den Menschen in Geist aufzulösen, wie, materialistisch gesprochen, die Mission der Zeit, den Erdball in Luft.

Christian Morgenstern

Der Satz vom Zwecke, der das Mittel heiligt, Es ist vielleicht ein Griff ins Herz des Lebens: Wenn Welt das Mittel ist zu Gott als Zweck.

Christian Morgenstern

Unsere Kulturen sind noch vorwiegend egoistisch, darum ist auch so wenig Segen in ihnen.

Christian Morgenstern

Kritik, Kritik, nimmer genug Kritik, ein Spiegel sei mir noch das letzte Tor.

Christian Morgenstern

Je älter ich werde, desto mehr wird ein Wort mein Wort vor allen: Grotesk.

Christian Morgenstern

Versuchen wir uns doch einmal entschieden auf die Seite des Positiven zu stellen, in jeder Sache.

Christian Morgenstern

Was für ein träges, ungeistiges Tier ist doch noch der Mensch und wie sehr bedarf es großer und größter Schrecken und Trübsale, damit er nicht immer wieder in Schlaf versinke!

Christian Morgenstern

Ich höre einen Vogel fortwährend „Chi-rur-gie“ flöten.

Christian Morgenstern

Wie nahe Furcht und Mut zusammenwohnen, das weiß vielleicht am besten, wer sich dem Feind entgegenwirft.

Christian Morgenstern

Niemanden loslassen. Keine Beziehung fallen lassen!

Christian Morgenstern

Wie süss ist alles erste Kennenlernen. Du lebst so lange nur als Du entdeckst.

Christian Morgenstern

Wer vom Ziel nicht weiß, kann den Weg nicht haben, wird im selben Kreis all sein Leben traben.

Christian Morgenstern

Höher als alles Vielwissen stelle ich die stete Selbstkontrolle, die absolute Skepsis gegen sich selbst.

Christian Morgenstern

Der Mensch mag tun und leiden, was es auch sei, er besitzt immer und unveräußerlich die göttliche Würde.

Christian Morgenstern

Man sieht Nietzsche ins Auge und weiß, wo das Ziel der Menschheit liegt.

Christian Morgenstern

Sieh, das ist Lebenskunst: Vom schweren Wahn des Lebens sich befrein, fein hinzulächeln übers große Muß.

Christian Morgenstern

Ein Dichter muß 77 mal als Mensch gestorben sein, ehe er als Dichter etwas wert ist.

Christian Morgenstern

Lachen und Lächeln sind Tor und Pforte, durch die viel Gutes in den Menschen hineinhuschen kann.

Christian Morgenstern

Vom Fleißigen ist immer viel zu lernen, doch zu beseligen vermag nur Größe.

Christian Morgenstern


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