Charles Joseph de Ligne Zitate
Wer aus Gründen handelt, handelt noch lange nicht vernünftig; denn Gründe sind oft unvernünftig.
Es gibt Leute, die nachdenken, um zu schreiben. Wieder andere schreiben, um nicht nachdenken zu müssen.
Man kann auf eine Art zuhören, die mehr wert ist als das Gefälligste, was man sagen kann.
Will man ein Aphorismenbuch lesen, ohne sich zu langweilen, so soll man es auf gut Glück aufschlagen, es weglegen, wenn man Interessantes gefunden hat, und nachdenken. Liest man es in einem Atem, so glaubt man, wie wenn man eine Reihe Kupferstiche gesehen hat, nur einen gesehen zu haben.
Die nicht einsam sein können, sind immer gelangweilt und folglich langweilig.
Der Congress tanzt, aber er kommt nicht vorwärts.
Die Leidenschaften ändern sich nicht, aber Sitte, Brauch und Meinung ändern sich.
Je älter ich werde, um so mehr sehe ich, daß die Erfahrung nur weitere Jahre mit sich bringt, aber daß man so wenig Vorteil aus allem zieht, als wäre nichts geschehen.
Mit viel Geschmack und wenig Geist kann man immer noch Erfolg haben, niemals aber mit viel Geist und wenig Geschmack.
Gärtner, Maler, Philosophen, Dichter – gehet nach Wörlitz!
In der Ehe kommt es darauf an, daß die Fehler zueinander passen.
Zerstreutheit ist ein Zeichen von Güte und Klugheit. Dumme und boshafte Menschen sind immer geistesgegenwärtig.
In der Liebe entzückt nur der Anfang. Ich wundere mich deshalb nicht, daß wir gerne so oft aufs neue anfangen. –
Eine unglückliche Liebe gleicht dem hohen Fieber, das nicht lange zu währen pflegt. Eine glückliche Liebe dagegen ist ein entzückender und andauernder Traum.
Optimisten wandeln auf der Wolke, unter der die Pessimisten Trübsal blasen.
Zwischen einzelnen Frauen sind feinere Unterschiede als zwischen einzelnen Männern. Es gibt keine zwei Frauen von gleichem Charakter, während man Männer scharenweise über einen Leisten schlagen kann.
Es gibt Leute, die so sehr Feind ihrer selbst sind, daß sie lieber ein Unglück haben, das sie haben kommen sehen: weil sie es vorausgesehen haben, als den Genuß eines Glücks, auf das sie nicht gefaßt waren.
Bis zum dreißigsten Lebensjahr eine schöne Frau, bis zum sechzigsten ein erfolgreicher General – und dann Kardinal.
Fast immer von Leuten, die keinen haben.
Ich liebe die zerstreuten Menschen. Zerstreutheit ist ein Zeichen von Gedanken, von Güte. Die dummen und bösartigen Menschen sind immer geistesgegenwärtig.
Alles hat zwei Seiten, daß der Mensch die wählen könne, die ihn nicht in seiner Ruhe stört.
Ich bereue nichts, ich überdenke nichts, ich genieße alles.
Wahrhaft ist nur der Mensch, der nicht lügt, nicht, wer die Wahrheit sagt.
Man kann die Menschen in zwei Kategorien einteilen: Die einen reden, um etwas zu sagen, die anderen sagen etwas, um zu reden.
Männer, die sich vom Umgang mit Frauen fernhalten, hören auf, liebenswürdig zu sein.