Blaise Pascal Zitate
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Zustand des Menschen: Unbeständigkeit, Langeweile, Besorgtheit.
Da die Menschen kein Heilmittel gegen den Tod, gegen das Elend und gegen die Unwissenheit haben, sind sie, um glücklich zu werden, darauf verfallen, nicht an diese Dinge zu denken.
Ich fragte ihn, ob das Pferd gesattelt sei, und er antwortete mir, daß der Frosch keinen Schwanz habe.
Die wichtigste Fähigkeit ist die, welche alle anderen ordnet.
Niemals begeht man Böses so gründlich und so freudig, als wenn man es aus Gewissen tut.
Der Eigenwille wird nie zufrieden sein, und könnte er über alles verfügen, was er will; aber man ist in dem Augenblick zufrieden, da man auf ihn verzichtet.
Es ist nicht gewiß, daß alles ungewiß sei.
Wie glücklich ist ein Leben, wenn es mit der Liebe beginnt und mit dem Ehrgeiz endet.
Wenn der Mensch nicht für Gott geschaffen wurde, warum ist er dann nur in Gott glücklich? Wenn der Mensch für Gott geschaffen wurde, weshalb ist er dann so im Widerspruch zu Gott?
Die Gerechtigkeit ist ohnmächtig ohne die Macht; die Macht ist tyrannisch ohne die Gerechtigkeit.
Wie wohl fühlt sich der Mensch, wenn er vom vergeblichen Suchen des Heils im weltlichen Leben erschöpft, ermattet, seine Hände zu Gott ausstreckt.
Neugier ist nichts als Eitelkeit. Meist will man nur wissen, um davon reden zu können.
Im Herzen eines jeden Menschen gibt es eine Leere, die nur Gott durch seinen Sohn Jesus Christus füllen kann.
Nur weil wir die Gegenwart nicht recht zu erkennen und zu erforschen verstehen, bemühen wir uns geistreich um Einsicht in die Zukunft.
Wir haben eine solch große Idee von der Seele des Menschen, daß wir es nicht ertragen können, von einer solchen verachtet zu werden, und nicht in ihrer Achtung zu stehen; alles Glück der Menschen besteht in dieser Achtung.
Instinktiv empfinden wir, daß wir unser Glück außer uns suchen müssen.
Ich bewundere nichts weniger als den Reichtum eines Menschen, wohl aber den Gebrauch, den er davon macht.
Dinge, die an sich so bekannt sind, daß man zu ihrer Erklärung klare Ausdrücke nicht finden kann, darf man nicht definieren – Ausdrücke, die nur im geringsten dunkel und zweideutig sind, darf man nicht ohne Definition lassen.
Der Edelmann glaubt, daß die Jagd ein großes Vergnügen sei. Der Reitknecht ist anderer Ansicht.
Damit die Leidenschaft keinen Schaden anrichte, laßt uns handeln, wie wenn wir nur acht Tage zu leben hätten.
Beredsamkeit ist Gedankenmalerei in der Form, daß zuletzt noch etwas hinzugefügt wird, damit ein Bild entsteht und kein Porträt.
Wenn du willst, daß die Leute gut von dir sprechen, darfst du nicht selber gut von dir sprechen.
Es gefällt uns, einen König „Fürst“ zu nennen, weil das seine Qualität verringert.
Die Menschen rufen niemals so viel Leid hervor, als wenn sie aus Glaubensüberzeugung handeln.
Jeder trägt in sich das Urbild der Schönheit, dessen Abbild er in der großen Welt sucht.
Gerechtigkeit. Wie die Mode das Vergnügen bestimmt, so bestimmt sie auch das Recht.
Fürchte nichts, vorausgesetzt, daß du fürchtest. Aber wenn du nichts fürchtest, dann fürchte dich.
Wie die Mode, sprich Gewohnheit, die Anmut schafft, so schafft sie auch die Gerechtigkeit.
Man muß, wovon man auch überzeugen wolle, Rücksicht nehmen auf den Menschen, auf den man es abgesehen hat.
Begehrlichkeit und Macht sind die Quellen aller unserer Handlungen: die Begehrlichkeit verursacht die freiwilligen, die Macht die unfreiwilligen.
Je weiser und besser ein Mensch ist, um so mehr Gutes bemerkt er in den Menschen.
Die Schrift hat Stellen genug, um alle Stände zu trösten und alle Stände zu erschrecken.
Wir rennen unbekümmert in den Abgrund, nachdem wir irgendetwas vor uns hingestellt haben, das uns hindern soll, ihn zu sehen.
Wer bei seinen Handlungen und Reden nur der Vernunft folgen wollte, würde von der Masse der Menschen für verrückt erklärt werden.
Der Einwand der Atheisten: aber wir haben keinerlei Erleuchtung!
Weil Obrigkeiten notwendig sind, hat es sie immer gegeben. Aber weil nur die Phantasie gerade diese oder jene Form der Macht bestimmt, ist sie niemals von Dauer, sondern dem Wandel unterworfen.
Ursache der Wirkungen. Die Schwäche des Menschen ist der Grund für so viele schöne Dinge, die man einführt, so etwa ist gut Laute spielen zu können nur unserer Schwäche wegen ein Übel.
Es ist eine übernatürliche Verblendung, zu leben, ohne danach zu suchen, was man ist.
Ein Übermaß an Wohlleben macht reizbar.
In der Liebe gilt Schweigen oft mehr als Sprechen. Es wirkt gut, wenn der Liebende in seiner Erregung nicht Worte finden kann. Es gibt eine Beredsamkeit des Schweigens, die tiefer eindringt, als das Sprechen es könnte.
Die Tugend eines Menschens sollte nicht an seinen besonderen Leistungen gemessen werden, sondern an seinem alltäglichen Handeln.
Falsche Bescheidenheit ist ebenfalls Hochmut.
Der Mensch ist geneigt, alles zu verleugnen, was ihm unverständlich erscheint.
Ich habe herausbekommen, dass alles menschliche Unglück von einer einzigen Ursache herkommt, nämlich der, dass man nicht ruhig in seinem Zimmer zu bleiben vermag.
Die Mathematik als Fachgebiet ist so ernst, dass man keine Gelegenheit versäumen sollte, dieses Fachgebiet unterhaltsamer zu gestalten.
Der Mensch ist so beschaffen, daß, wenn man ihm sagt, er sei ein Dummkopf, er es glaubt; und wenn man das selber von sich sagt, so macht man es sich glauben.
Es gibt Größe, die auf menschlicher Konvention beruht, und natürliche Größe.
Der Mensch ist von Natur gläubig und ungläubig, furchtsam und verwegen.
Gerechtigkeit ohne Stärke ist Ohnmacht, Stärke ohne Gerechtigkeit ist Tyrannei.
Der Mensch ist weder Engel noch Tier, sondern Mensch.