Billy Zitate
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Beamte haben ein gestörtes Verhältnis zur Ewigkeit.
Die Quelle des Glücks, dessen sind sich die Propheten aller Zeiten und Gegenden ohne Ausnahme einig, ist der vom Unrat des Lebens gereinigte Geist.
Weisheit ist die Abschaffung des Ausdrucks Limite.
Das Alter zeigt der Jugend die Wege, die ungangbar sind.
Das Wahre liegt irgendwo zwischen unseren Fehlern.
Ideen suche man dort, wo sie nicht sein sollten.
Das Schweigen schlägt die richtigen Seiten deiner Wirklichkeit auf, es erlöst dich vom Sog der Ursache und Wirkung, es reinigt Sinn und Verstand und schärft die Gabe der Wahrnehmung.
Am Anfang war eine stumme Tat – um das Ende balgen sich nur noch Wörter.
Der beste Showmaster aller Zeiten ist die Realität.
Geld und Geist haben eines gemeinsam: Einsilbigkeit.
Am schwierigsten zu spielen ist das Instrument der Vernunft.
Die Wirklichkeit macht es anders als wir: nämlich nie wieder.
Das Geld ist die Lokomotive, die uns in den Dreck zieht.
Fix und fertig ist gar nichts – nicht mal der Tod.
Die gute Sache verbraucht zu viele Leute.
Aphorismen sind Sätze in Begleitung der Welt.
Solange es dich juckt und reizt, ist dein Weltbild in Ordnung.
Dummheit läßt sich wie folgt berechnen: Kopf mal Zahl.
Die Konstante, mit der immer und ewig zu rechnen ist: das Nichts.
Alles oder nichts – sagt man und hofft, dass Gott uns nicht hört.
Die Vergangenheit ist der Ort, wo sich unsere Fehler noch heute verabreden.
Das schnellste Reisemittel zur Wahrheit: der Zorn.
Die Sprache ist das Erdreich des Denkens.
Die Basis sämtlicher Wissenschaften ist der Wert null.
Ende gut, alles gut. Aber leider zu teuer.
Licht ist Lebensnahrung – die beste, billigste, köstlichste.
Der Werkstoff der großen Meister: das Vielleicht.
Neugierde hat ein Manko: sie ist defizitär.
Ein deutsches Volkswörterbuch ist kein Hohelied auf das Deutschtum. Es singt nicht. Es redet nicht. Es spricht kein Wort mit seinen Benutzern. Sprachen haben eine Abneigung gegen sprechende Menschen. Silben sind stolz, und Wörter sind sich nie gut genug.
Wer hungert, spricht ungern vom Frieden. Eierkuchen wären ihm lieber.
Es nützt dir gar nichts, nachträglich gescheiter zu werden: wo das Wahre und Wichtige namentlich auftreten, sind Donner und Blitz schon im Gebälk, Überschwemmung ist angesagt, es ist nur noch von Strich und Faden die Rede – nämlich vom Stoff, aus dem wir alle gemacht sind: vom Sterben.
Pausen sind das Ass im Spiel des Lebens.
Gott ist oben, wir sind unten. Und dazwischen ist ständig was los.
Hört hört! Die Umgangssprache gibt schon wieder ein Platzkonzert.
Gewalt ist ein Termingeschäft: es gibt dafür eine Börse.
Gedanken machen uns stärker; stärker einsturzgefährdet.
Aufklärung ist immer häufiger ein Gespräch über Fäkalien.
Es ist wahrlich kein Trost, wenn auch Großmächte sich irren.
Arbeit nennt man den Krieg gegen die Vergänglichkeit.
Die Bücherwelt hat uns eine neue Wellenbewegung geschenkt: die Blödheits-Tsunami.
Toleranz: der Ausdruck der Fachleute für schlechtes Gehör.
Leben ist durstig – es säuft direkt aus der Flasche.
Politiker spielen mit dem Inhaltsverzeichnis unserer Köpfe.
Kaum auszudenken, was geschehen würde, wenn die Welt gut wäre und der Mensch frei von Fehlern.
Der Ruhm macht aus dem Menschen im Handumdrehen ein eiszeitliches Mahnmal.
Alle Wege durchs Herz führen zum Schmerz.
Das Deutsch der Zukunft gibt es schon heute. In den Stadien der neuen Einheit drängen sich nicht bloß Menschen, dort staut sich die Stummheit, die Klanglosigkeit, die Taubheit des Alltagslebens.
Wir sind im Grunde Kopfgänger und Fußdenker.
Denker leben im geschlossenen Schaltkreis – doch den Strom beziehen sie aus der Öffentlichkeit.
Schade, dass der Mensch nur klug ist, wenn ihm das Leben missfällt.