Abraham a Sancta Clara Zitate
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Es lebe die Gerechtigkeit und sterbe die Welt!
Sitzt die Maus am Speck, so piepst sie nicht.
Wo kein Geld, da ist kein Freud, wo kein Freud, da ist Leyd, wo Leyd, da ist Traurigkeit.
Kredit ist der allerbeste Freund auf Erden, Kredit erhält ganze Kriegsflotten zu Wasser,… ganze Schwadronen und Regimenter im Feld,… Kredit hat verursacht große Krieg[e], großes Bankettieren, Fressen und Saufen, Spielen, Hoffahrt in Kleidern und Übermut in allen Dingen.
Ein Will in zweien Herzen Verursacht lieblichs Scherzen.
So ist dann nit alles Gold, was glänzt.
Ja, das bloße Lesen ohne Nachdenken hilft nichts.
Cum pleno Titulo ist Eyfersucht des teuffels Zuflucht, und fast in der gantzen Welt kein größere Thorheit als diese.
Ein Mensch ohne Wissenschaft ist wie ein Soldat ohne Degen, wie ein Acker ohne Regen; er ist wie ein Wagen ohne Räder, wie ein Schreiber ohne Feder; Gott selbst mag die Eselsköpfe nicht leiden.
Freunde gibt’s genug, doch sind sie wie der Aal, der meistens entschlüpft und Reißaus nimmt, wenn man glaubt, ihn ganz fest und sicher zu haben.
Die Bücher sind Brunnenstuben der Wissenschaften.
Wir halten oft manchen Menschen wegen seiner Mängel und Fehler für unglücklich, ich aber sage, daß derjenige der unglücklichste Mensch ist, welchem kein Mensch gefällt.
Faulenzen Erweitert des Teufels Grenzen.
Ja wo zehen Ehen gut, so seind darfür wohl hundert böß, voraus in großen Städten.
Es wird oft nicht gespürt, Wenn man etwas verliert.
Je größer das Haus, je größer der Schein.
Ein bloß schönes Weib gleicht den Apothekerpillen, welche von außen schön vergoldet sind. Ein schönes Weib ohne Tugend ist wie ein goldner Becher, in welchem saurer Landshuterwein ist; wie eine gefirnißte Tabaksbüchse.
Ein zänkisches Weib ist wie ein immer durchtriefendes Dach.
Ein Jahrmarkt ohne Hiebe, ein Jüngling ohne Liebe, ein Ehestand, der wohlbestellt, sind selt’ne Dinge in der Welt.
Goldmachen wär‘ die beste Kunst, wär‘ nicht alle Müh‘ umsunst.
Mit glimpflicher Art, mit Sanftmut und Güte richtet man öfter mehr aus als mit unmäßiger Schärfe.
Der Wein ist eine Medizin, wenn er aber ohne Manier getrunken wird, ist er ein Gift. Der Wein ist eine Erquickung des Herzens, wenn er aber ohnmäßig getrunken wird, ist er ein Tod der Seele.
Das Wort Esel, wann es zurückgelesen wird, so heißt es: Lese! Wahr ist es, wann jemand kein unverständiger Esel bleiben will, so muß er die Bücher lesen, sonst wird ihm der Trichter von Nürnberg schlechte Doktorkonzepten mitteilen.
Ein fröhlicher Mensch ist kein Schmeichler, kein Betrieger, kein Lieger, ist warhafft in seiner Sachen, thut selten weynen, vielmehr lachen.
Die Rach‘ ist eine Lust, die währt wohl einen Tag, die Großmut ein Gefühl, das ewig freun dich mag.
Freund und Anker erkennt man, wenn sie Hilf‘ in Not getan.
Kurzer Freud, falscher Treu, Langes Leid, später Reu‘, Keiner in der Welt ist frei.
Nach der Tugend niemand fragt, nur nach Geld ein jeder tracht.
Wahr ist, was jener von dem Wein geredt: schütte ich Wasser darunter, so verdirb ich ihn, schütt ich keines darein, so verderbt er mich und nimmt mir meinen Witz.
Brummt das Weib den ganzen Tag, so geht der Mann zum Schwarzen Bären.
Nichts entehrt den Menschen so sehr als eine unedle Rache.
Willst du heiraten, so besinn dich fein Sonst bekömmst du Essig statt des Wein!
Wenn eine Kleinigkeit seine Galle rege macht; wenn etwa die Köchin eine Speise verdarb, die Kinder im Hause umher lärmen, oder die Gattin durch Widerspruch ihn erbittert, so bricht der Sturm los, die Wellen türmen sich und der Unrat, das ist Schimpfworte, und Flüche aller Art werden ausgeworfen.