Abraham a Sancta Clara Zitate
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Kredit ist ein falscher Bruder gewest, gut ins Gesicht und falsch hernach…
Ihr Unzufriedenen in der Ehe habt euch eure Leiden selbst zugezogen, weil ihr so unbesonnen, so eilig, so vernunftlos in euerer Wahl waret.
Der Garten sei zur Lust, Auferbauung, Erquickung der Sinne und nicht zum Aufenthalt der Eitelkeit, welche die Weibsbilder so hoch ästimieren.
Das gefährlichste Möbelstück ist die „Lange Bank“, das gefährlichste Instrument die „Alte Leier“.
Sei du mir tausendmal willkommen, meine löbliche, liebliche, künstliche, vornehme und angenehme Musika!
Heute vor dem Busen, morgen vor dem Besen.
Behutsamkeit gewinnt den Streit.
Die Pforte im Himmel ist klein. Es kann kein Prahlhans hinein.
Die Trunckenheit verwirret (verführet) und verblendet dem Menschen sein ohne deme inficirtes Gehirn…
Es gibt keine andere Brücke in den Himmel als das Kreuz.
Wenn indessen von einer Seite ein zänkisches Weib die größte Plage ist, so liegt wohl manchmal und sehr oft der Fehler bei den Männern. Sie sind ärger, als der Satan. Wenn diese Menschen nur bedenken wollten, daß sie mit ihrem Toben, und zornig Sein, nichts nützen, wohl aber viel schaden.
Er hat sich den Nagel selbst gespitzt, auf den er getreten ist.
Man kann keinen Teufel kämmen, der keine Haare hat.
Des Menschen Arzenei macht nie von Tode frei.
Der Mensch ist gleich dem Aprilenwetter, welches bald schön, bald wild, bald warm, bald kalt, bald trucken, bald naß, bald Sonnen, bald Regen, bald Hitz und bald Kält, bald Riesel, bald Schnee, bald Blumen, bald Klee.
Ein böses Weib ist für Ehemann eine große Plage. Es ist wahrlich besser, unter Tigern und Löwen, unter Bären und Wölfen zu leben als mit einem bösen Weibe.
Ein gutes Büchel ist der Seel‘ ein Küchel, womit sie sich ernährt.
Was ist der Teufel? Er ist ein Fuhrmann, der führt manchen hinter das Licht. Was ist der Teufel? Er ist ein Seiler, und macht viel tausend Fallstrick. Was ist der Teufel? Er ist ein Drechsler, und drehet gar viele lange Nasen.
Während die Hirten schlafen, stiehlt man die Wolle den Schafen.
Es ist aber solches Tanzen und Lust darzu nichts anders als eine Anzeigung äußerster Leichtfertigkeit, Zunder zu aller Üppigkeit, Reizung zur Unzucht, der Schamhaftigkeit zuwider, Ehrbarkeit abhold etc…
Wer sich will in alles mischen, muß sich oft die Augen wischen.
Es ist besser einsam zu sein, als bei übler Gesellschaft sich aufhalten.
Die Kutte ist ein Schelmenfutteral.
Bei der Welt gilt oft mehr ein Pfund Gunst als ein Zentner Kunst.
Mit Geduld und Zeit, kommt man mählich weit.
Wie mancher, wie manche, decken ihren Lebenswandel durch Scheinheiligkeit? Sie sind die Ersten, und die Letzten, bei dem Gebete, in den Kirchen; in ihren Wohnungen aber herrschen Sünde und Verbrechen.
Er liebt das trübe Wasser wie ein Aal.
Es ist selten ein Buch ohne Eselsohr.
Die Bücher sind ein Spiegel, in welchem sich kann sehen, die Bücher sind Geleitsmänner, welche die Irrenden weisen; eine Bibliothek ist eine Apothek, aus der die bewährteste Medizin genommen wird.
Ein Schulmeister mischt der Arznei – Vom Gifte nichts bei.
Die Schönheit ist wie eine Blum‘, heut‘ vor dem Busen, morgen vor dem Besen.
Beim Bauen muß man schauen, um sich nicht zu verhauen, sonst kommt man in des Elends Klauen.
Der Vorsatz ist wie ein Aal: leichter zu fassen als zu halten.
Die Wahrheit ist ein Brot, das starke Zähne fordert, eine Braut, die ein jeder schaut, ein Wasser mit dem sich niemand gern wäscht, eine Lanze die schwer verwundet, und Speise, die schwer zu verdauen.
Die Pillen der Apotheker sind schön, aber inwendig bitter.
Der Fleiß verjagt, was Faule plagt.
Die Gelegenheit ist der größte Dieb, ein Teufel über alle Teufel. Sie betört die Weisesten, befleckt die Keuschesten, hintergeht die Behutsamsten und verführt die Heiligsten.
Die Ehre ist ein Rechenspiel, bald gilt man nichts, bald gilt man viel.
Es sei gleich morgen oder heut, Sterben müssen alle Leut.
Arbeiten bringt Brot Faulenzen bringt Not.
Wenn das Schwein am fettesten ist, so hat es den Metzger am meisten zu fürchten.
Ein schwerer Beutel macht leicht eitel.
Der Zornige gleicht dem Meere, welches, wenn es in Unruhe ist, wenn Stürme die Wellen empor türmen, allen Unrath auswirft. Eben so der Zornige.
Auch in der Arche Noah ist ein Rabe gewesen!
Gebirgige Gegenden geben den Donner in vielfachem Widerhall zurück. Hierin gleicht ihnen ein böses Weib, obwohl sie kein Berg, sondern ein Tal, nämlich ein Jammertal ist. Jedes rauhe Wort des Mannes gibt sie mit zehn und mehr Schimpfworten zurück.
Dürres Holz brennt besser als grünes Holz.
Auf Angst und Schweiß folgt Ruh und Preis.
Der Ehestand gleicht häufig dem Fische. Da sieht man viel Fröhlichkeit, und muntere Sprünge, im Hintergrunde aber findet sich Galle, ungeheuer viel Galle.
Was hilft es dich, wenn deine Voreltern herrlich und ehrlich seind gewest, du aber nit? Wann du von den Eltern das Leben hast und nit das löbliche, so bist du nit adelich.
Freunde gibt’s genug, aber sie sind wie die Sonnenuhr, die solange ihren Dienst versieht, wie die goldene Sonne zu scheinen pflegt. Sobald aber die Sonne untergeht, ist auch bei ihr alles aus.