Wilhelm Busch Zitate
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Der Säugling, des Gesanges müde, Ruht aus von seinem Klageliede.
Es ist ein lobenswerter Brauch: Wer was Gutes bekommt, der bedankt sich auch.
Kein Leugnen hilft, kein Widerstreben, wir müssen sterben, weil wir leben.
Bei den besten Menschen, die mir begegnet, habe ich noch immer die Reißzähne von den Schneidezähnen ganz deutlich unterscheiden können.
Der Ruhm, wie alle Schwindelware, Hält selten über tausend Jahre. Zumeist vergeht schon etwas eh’r Die Haltbarkeit und die Kulör.
Sie stritten sich beim Wein herum, was das nun wieder wäre. Das mit dem Darwin wäre gar zu dumm und wider die menschliche Ehre. Sie tranken manchen Humpen aus, sie stolperten aus den Türen, sie grunzten vernehmlich und kamen nach Haus gekrochen auf allen Vieren.
Man nimmt in der Welt jeden, wofür er sich gibt, aber er muss sich auch für etwas geben. Man erträgt die Unbequemen lieber, als man die Unbedeutenden duldet.
Überall, wo Gott mit Menschen einen neuen Anfang macht, wird die Welt anders.
Das Heil sucht Teilhaber.
Im Alter Ersatz natürlicher Liebenswürdigkeit durch künstliche.
Und trotzt getrost der ganzen Welt, bewaffnet, doch als Friedensheld.
„Vielleicht“ ist wie ein schlauer Krebs, Der vor- und rückwärts gehen kann.
Nichts, was war, wacht auf, wie es einstmals gewesen ist.
Gar mancher Schwierigkeit entweicht Man durch das hübsche Wort vielleicht.
So ist die Sach‘! – Oh, wie leise, Wenn überhaupt, sagt das der Weise.
Darf der Gebildete nicht mehr unbefangen über’s Wetter reden?
Da drinnen hocken sie, Zahlen im Kopf, Bazillen im Herzen. Alles pulverisieren sie: Gott, Geist und Goethe!
Hoch ist der Liebe süßer Traum, Erhaben über Zeit und Raum.
Bist du wütend, zähl bis vier, hilft das nicht, dann explodier.
Werden wir jemals die Wahrheit in Worten fangen? Nie!
So geht es nun einmal auf der Reise hienieden. Einer nach dem anderen steigt aus, und der Zug saust weiter, bis die Station kommt, wo man selber aussteigen muß.
Denn hinderlich, wie überall, ist der eigne Todesfall.
Ein bigotter Rationalist.
Mein Kind, es sind allhier die Dinge, Gleichwohl, ob große, ob geringe, Im wesentlichen so verpackt, Dass man sie nicht wie Nüsse knackt. Wie wolltest du dich unterwinden, Kurzweg die Menschen zu ergründen. Du kennst sie nur von außenwärts. Du siehst die Weste, nicht das Herz.
Stets äußert sich der Weise leise, Vorsichtig und bedingungsweise.
Dummheit, die man bei anderen sieht, wirkt meist erhebend aufs Gemüt.
Der guten Menschen Hauptbestreben ist, andern auch was abzugeben.
Schlimmster Dienst: Sklavin eines bösen Weibes.
Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch die Vernachlässigung kleiner Dinge.
Wer alleine ist, der hat’s gut, weil ihm niemand etwas zuleide tut.
Höflichkeit: Der Affe der Herzensgüte.
Ach, daß der Mensch so häufig irrt und nie recht weiß, was kommen wird.
Bin ich doch kein Geschäftsmensch, der den ganzen Tag wurzelt und purzelt, um Geld zu verdienen. Bin ich doch (relativ!) viel zu bescheiden, als daß ich meinte, die Welt könne ohne meine unausgesetzte Thätigkeit und Betriebsamkeit nicht fertig werden.
Mancher ertrinkt lieber, als daß er um Hilfe ruft.
Ach, spricht er, die größte Freud‘ ist doch die Zufriedenheit.
… wer nicht höflich nach allen Seiten, Hat doch nur Verdrießlichkeiten.
Der Beste muß mitunter lügen, zuweilen tut er’s mit Vergnügen.
Alle Thesen sind Hypothesen.
Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß.
Mir ist alles einerlei. Mit Verlaub, ich bin so frei.
Gotteskinder werden immer stärker im Leiden.
Wer Sorgen hat, hat auch Likör.
So sind wir nun: kriechen heraus, hantieren hier oben eine Zeitlang scheinbar selbständig hin und her und legen uns dann ganz still wieder unter die Kruste.
Zur Tugend, wie man zu sagen pflegt, ist eigentlich keiner recht aufgelegt.
Es ist halt schön, wenn wir Freunde kommen sehen.
Das Reden tut dem Menschen gut, wenn man es nämlich selber tut.
Der eine trägt Holz, der andere wärmt sich daran.
Über diese Antwort des Kandidaten Jobses, geschah allgemeines Schütteln des Kopfes.
Für ewig aus dunkler Tiefe Sprudelt der Lebensquell.
Das Schreiben, das Schreiben, Soll man nicht übertreiben, Das kostet bloß Papier.