Waltraud Puzicha Zitate
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Moderne Lyriker versuchen das Unverständliche in Silben zu fassen.
Der Forscherdrang hat einige Menschen sehr glücklich gemacht und dem Rest der Menschheit unlösbare Probleme beschert.
Es gibt kein Recht auf Liebe, weil Liebe sich nicht erzwingen läßt.
Selbst das Absolute kapituliert vor dem Blickwinkel.
Eine Leistungsgesellschaft ist eine Gesellschaft, in der man viel leisten muß, um sich viel leisten zu können. Eine Sozialgesellschaft ist eine Gesellschaft, in der man nichts leisten muß und sich trotzdem eine Menge leisten kann.
Geschichte ist Realität. Märchen ist Trost.
Alles hat seine Zeit. In unserer Zeit stände der Drache, den der heilige Georg erschlagen hat, unter Naturschutz.
Wer sehr viel fernsieht, dem geht nichts mehr nah.
Es ist nicht gut, wenn Mädchen Ehefrauen werden, ehe sie Frauen werden.
Der Führerschein ist für manchen Anfänger das Billett zum Jenseits.
Die Menschheit darf hoffen. Je furchtbarer die Vernichtungswaffen werden, um so unwahrscheinlicher wird ihre Anwendung.
Die Brille ist vollständig auf den Menschen angewiesen. Ohne ihn sieht sie nichts.
Jeder erfüllte Wunsch ist auch ein zerstörter Traum.
Bei manchen Menschen wirkt sogar das Lachen lächerlich.
Eine Durststrecke bleibt erträglich, solange sich der Hunger in Grenzen hält.
Wer bis zum Bodensatz vordringt, muß mit einem Schlammbad rechnen.
Die Muse braucht Muße, sonst küßt sie nicht.
Neid ist ein Kompliment, wenn auch ein ungewolltes.
Wer in sich versunken ist, ist gut aufgehoben.
Der IQ ist die Intelligenz des Verstandes, der EQ die des Herzens.
Affenliebe ist übertriebene Liebe zu Nichtaffen.
Die Dunkelziffer ist ein trübes Kapitel für sich.
Lust findet Zeit.
Panta rhei – besonders unter dem Einfluß der Liebe.
Gott schuf die Armen. Die Reichen schufen sich selbst.
Mentalitäten. Die Franzosen nennen es laisser faire und genießen es. Die Deutschen sagen dazu Unzuverlässigkeit und leiden darunter.
Schon in der Antike war Erotik der schönste Tick.
Wenn man die Güter der Erde gleichmäßig verteilen würde, wären alle Menschen gleichmäßig arm und nicht gleichmäßig reich, wie viele irrtümlich annehmen.
Eine Altersliebe ist eine aufgeladene Batterie, die Leib und Seele noch einmal mit Strom versorgt.
Man sagt uns, wo die Not am größten ist, sei Gottes Hilfe am nächsten. Warum muß Gott bloß immer erst alles auf die Spitze treiben!
Ansichten ändern sich durch Einsichten.
Seitdem der Maikäfer selten geworden ist, hat auch der Wonnemonat an Qualität eingebüßt.
Mit Geld könnte man die Armut aus der Welt schaffen, aber nicht die Dummheit, die immer wieder zur Armut zurückführt.
Die gefährlichste Spezies unter den Menschen sind die Habenichtse ohne Moral.
Sprüche sind die Pralinen des Geistes und nur in kleinen Mengen bekömmlich.
Der Durchmesser eines Teufelskreises ist auch mit höherer Mathematik nicht zu berechen.
Wo Bücher verstauben, wird auch der Geist nicht mehr poliert.
Wenn das Streichholz auf den Strich geht, ist es erledigt.
Wir sollten stets unser Bestes tun. Für das, was daraus wird, sind wir nicht verantwortlich.
Diktatur ist die Herrschaft einer kleinen Clique. Demokratie ist die Herrschaft mehrerer großer Cliquen.
Daß das Leben endlich ist, macht es so kostbar.
Wo sich Vater regelmäßig einen in die Socken kippt, steht der Familie das Wasser bis zum Hals.
Jetzt oder nie, dachte schon mancher und machte den entscheidenden Fehler seines Lebens.
Das Gute ist meistens weniger gut, als man erwartet, und das Schlechte etwas schlechter, als man befürchtete.
Barmherzige Realisten behalten ihre Überzeugungen für sich.
Natürlich gibt es Wunder. Es gibt nur keine unnatürlichen Wunder.
Süßer Genuß macht viele Menschen zu Lückenbüßern.
Die einen haben Zeit, die anderen das Geld. Beides gleichzeitig hat selten jemand.
Der Mensch scheint in kein Paradies zu passen. Wo Menschen auftauchen, schwinden Paradiese. Das fing schon mit dem Garten Eden an.
Zuviel des Guten führt zu Langeweile. Vom Bösen genügt schon wenig, um Hochspannung zu erzeugen.