Walter Moers Zitate
Alles Böse geht vom Lebendigen aus.
Sterben ist wirklich das Letzte!
Verträge sind dazu da gebrochen zu werden.
Die Möglichkeit des Scheiterns liegt in jeder Unternehmung.
Ich fand es immer schon verdächtig, wenn sich Schriftsteller in Gruppen zusammenrotten. Da lag es doch nahe, das dies eher aus Gründen der Geselligkeit als der ernsthaften Arbeit geschah.
Die Ablenkung der Massen war ein wichtiges Werkzeug der Macht.
Die Einsamkeit ist die liebste Gespielin des Wahnsinns.
Wenn man alles auf eine Karte setzte, waren die Chancen zu gewinnen genauso hoch wie zu verlieren. Aber seltsamerweise verlor man öfter, als man gewann.
Der Natur sind die Tragödien, die sich in ihr abfinden, egal.
Das Leben ist schrecklicher als der Tod.
Wirklich gute Literatur wird zu ihrer Zeit selten gewürdigt. Die besten Dichter sterben arm. Die schlechten verdienen das Geld.
Ohne Oberfläche gäbe es keine Tiefe.
Lest! Sonst seit ihr verloren!
Schriftsteller sind da, um etwas zu schreiben, und nicht, um etwas zu erleben.
Der Wahnsinn war wohl eine Krankheit, die von ihren Opfern unbemerkt blieb.
Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben. Das ist alles.
Dicke Bücher sind deswegen dick, weil der Autor nicht die Zeit hatte, sich kurz zu fassen.
Wer das Universum vermessen will, muss erstmal das Einmaleins beherrschen. Wer einen Roman schreiben will, muss das Alphabet beherrschen. Wer eine Symphonie komponieren will, sollte Noten lesen können.
Als gnadenlos gilt man nur, wenn man auch gnadenlos ist.
Es gibt Dinge ohne deren Kenntnis man ein bedeutend weniger bekümmertes Dasein fristet.
Glauben Sie bitte nicht, das Kultiviertheit und Verkommenheit sich gegenseitig ausschließen.
Lesen ist eine intelligente Methode, sich selbst das Denken zu ersparen.
In meiner Position kann man sich Schuldgefühle einfach nicht leisten. Sie schrumpfen zum Glück mit zunehmender Macht, das ist ein natürlicher Prozess.
Einsam ist der Wissenschaftler, seine Braut ist die Erkenntnis.
Nach meiner Philosophie sind alle Lebewesen Bäume. Jeder schlägt irgendwann Wurzeln. Und dann setzt du Jahresringe an und wirst alt und fett.
Es ist schon immer eine gefährliche Unterschätzung des Bösen gewesen, ihm zu unterstellen, es kenne keine Liebe. Lieben zu können, das ist kein Vorzug des Guten, sondern vielleicht das Einzige, was es mit dem Bösen verbindet.
Funktionierte so nicht auch die Liebe? Das man die Grenzen des anderen erforschte und zu respektieren lernte?
Schreiben ist der verzweifelte Versuch, der Einsamkeit etwas Würde abzuringen – und etwas Geld!
Wir denken zuviel. Wir sind eine Bande von Memmen geworden.
Das ist ja das Ding mit den Gefühlen, dass sie nur schwer mit der Vernuft in Einklang zu bringen sind.
Das Denken, der Drang nach Erkenntnis, nach dem Lösen von Rätseln, darf nie ein Ende haben.
Um Geld zu verdienen brauchen wir keine grandiose, makellose Literatur. Was wir brauchen ist Mittelmaß, Massenware. Was zählt, ist das verkaufte Papier. Und nicht die Worte, die drauf stehen.
Ordnungsliebe, saubere Straßen, Uniformen, Blasmusik? Das sind doch alles Merkmale politisch zweifelhafter Ideen, ängstlich bemäntelt mit nationalkonservativem Gehabe. Es war immer schon das Erkennungszeichen reaktionärer Politik, wenn ihre Repräsentanten die Wald- und Wiesenfreunde markieren.
Furcht kann manchmal etwas sehr Gesundes sein.
Du musst tun, was du nicht lassen kannst. Aber du musst auch manchmal lassen, was du nicht tun kannst.
Es ist leicht, etwas zu beginnen. Aber es ist schwer, etwas zu Ende zu bringen.
Bei einem Dichter klauen ist Diebstahl, bei vielen Dichtern klauen ist Recherche.
Es ist nicht das Gehirn, das unser Bewusstsein bestimmt. Es ist der Magen.
Die Wahrheit ist schwer zu ertragen, die Lüge ist schöner.
Die minimalen Anforderungen, die von einem Helden verlangt wurden: sinnloser Wagemut unter Einsatz des eigenen Lebens.
Auch Angst hält nicht ewig an, unter ständiger Bedrohung wandelt sie sich irgendwann in Gleichgültigkeit.
Gab es etwas Uninteressanteres als das Leben eines Schriftstellers?
Die Neugier ist die mächtigste Antriebskraft im Universum, weil sie die beiden größten Bremskräfte im Universum überwinden kann: die Vernunft und die Angst.
Meine Macht im Verlag ist unermesslich, ich trage dort den Namen Der Unkritisierbare. Meine Bücher werden nur von blinden Lektoren lektoriert, denen man die Zunge herausgerissen hat, und mein nächstes Buch hat ein Lesebändchen aus gepresstem Uran.
Es gibt Wunder, die müssen im Dunkeln geschehen
Nur ein Held, der nichts vom Sterben ahnte, war vollkommen furchtlos.