Walter Ludin Zitate
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Bei manchem Kuhhandel kommt bloß eine Kalberei heraus.
Dreck zu produzieren gilt auch den Vornehmsten als normal, ihn wegzuschaffen gilt als unvornehm.
Ohne Überlegen kein Überleben.
Vergleich dich nur mit dir und du bist der Größte.
Bodenlose Frechheit hat keinen Grund.
Beim Gähnen die Hand vor den Mund halten; Damit kein böser Geist hinein kommt, sagen die einen. Damit kein böser Geist heraus kommt, meinen die andern. Weil es keine bösen Geister gibt, haben beide Recht.
Im Abendland geht die Sonne unter; aber am nächsten Morgen wieder auf.
Der schönste Dank ist jener, der aus lauter Freude vergessen wird.
Außerhalb der Kirche kein Heil; und innerhalb der Kirche kein Unheil?
Viel Trinken macht nicht betrunken, falls man sich mit Wasser begnügt.
Warum fällt es auf, wenn jemand sein Leben lebt?
Höhere Bildung sollte zu vertieften Einsichten führen.
Steter Tropfen leert das Fass.
Erleuchtungen kommen oft im Dunkeln.
Du mußt es genießen! Auch das noch!
Wehe uns, wenn die Tiere so unmenschlich mit uns umgehen, wie wir mit ihnen.
Spießer sitzen vor dem Aquarium und bilden sich ihre Vorstellung vom Meer.
Jedem passiert, was ihm nie passieren würde.
Besserwisser sind Schlechterwisser.
Die Kirche befaßt sich durchaus mit den Zeichen der Zeit; doch oft mit jenen des Mittelalters.
Auch zahnlose Alte können bissig sein.
Denken ist auch für Katholiken keine Sünde.
Das Leben der Mehrheit: viel Fleiß, wenig Preis.
Wer dauernd wettert, macht das Wetter nicht besser.
Wo die Liebe hinfällt, da liegt sie platt.
Bei Einseitigkeiten ist immerhin die eine Seite richtig.
Prioritäten wären besser einzuhalten, wenn es nicht wichtiges Zweitrangiges gäbe.
Pessimisten neigen dazu, den Tag vor dem Abend zu tadeln.
In der Politik zählt der Instinkt mehr als die Intelligenz.
Wenn du wegrennen willst, bedenke, wo du ankommen wirst.
Wenn die Alten sterben, wird ihr Platz nicht leer. Wir nehmen ihn ein.
Wir alle würden Genies, wenn wir uns im ganzen Leben so entwickelten wie in den ersten Jahren.
Falls der Papst deklariert, zwei und zwei seien fünf, wird er bestimmt einen Fürsprecher finden, der ihn lobt, „weil er die einmalige Überfülle der Wahrheit entdeckt hat“.
Das Glück kommt und geht. Doch es geht öfter, als es kommt.
Manche Menschen, die vieles zu sagen hätten, haben nichts zu melden.
Gott ist anrufbar, aber nicht abrufbar.
Wir können vielleicht die Zeit vergessen. Die Zeit vergißt uns nie.
Worüber ein Mensch nicht schweigen kann, darüber kann ich mit ihm nicht reden.
Selbstüberschätzung: Der Dichter schreibt einen Einkaufszettel und hofft, dadurch in die Weltliteratur einzugehen.
Wie langweilig ist das Leben von Schriftstellern und Journalisten: sich immer mit den gleichen 26 Buchstaben beschäftigen!
Nur wer Humor hat, kann die Humorlosigkeit seiner Umgebung ertragen.
Je kleiner die Welt, um so unverrückbarer die Weltsicht.
Nur die Sticheleien von Näherinnen sind produktiv.
Der Mensch ist ein Engel, der sich selbst aus dem Paradies vertreibt.
Waren Raubritter ritterlich?
Auf ein Warum gibt’s nicht immer ein Darum.
Wenn uns die Lichter ausgehen, gehen uns vielleicht die Sterne auf.
Auch Herzlose können herzkrank werden.
Immer öfter hat die Vergangenheit ihre Zukunft.
Nehmen wir die Zeit für das, wofür sie uns gegeben ist?