Walter Ludin Zitate
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Ideal wäre es, wenn alle unsere Ideale übernähmen.
Wo ein Ratgeber ist, ist nicht immer ein Ratnehmer.
Es gibt für die meisten Probleme eine Lösung und für fast jede Lösung ein Problem.
Die deutsche Sprache mißtraut der Liebe. Sie reimt auf Herz Schmerz, Kuß auf Schluß.
Durchgreifen heißt oft sich vergreifen.
Jeder weiß, was er – der andere! – machen sollte.
Nur wer meint, einen guten Ruf zu haben, muß sich fürchten, in Verruf zu kommen.
Ich möchte beredt sein, aber nicht schwatzhaft.
Tischlein deck dich. Im Märchen steht nichts vom Abräumen und Abwaschen.
Am raschesten verwelken Vorschusslorbeeren.
Wer keine Vorbilder hat, muß niemanden nachahmen.
Nicht jede Rede gibt eine Antwort.
Wer hat was nötiger? Der Nächste unsere Nächstenliebe; oder Gott unsere Gottesliebe?
Fliehen ist schlimm, Flucht ohne ein Ziel schrecklich.
Schriftsteller: Kein Wort zu viel schafft einer von 100; 100 Worte zu viel schaffen 99 von 100.
Keine Weltmacht macht Welt. Sie zerstört sie höchstens.
Verdiente sind oft wenig Verdienende.
Nicht Menschenrechte werden verletzt, sondern Menschen.
Für das Kennenlernen der Welt kann ein Ferngucker nützlicher sein als ein Fernseher.
Wer jemanden nicht leiden mag, macht ihn leiden.
Zeige dein Gesicht, auch wenn du eine Maske trägst.
Für Spießer ist Frühaufstehen eine Tugend; vielleicht sogar die einzige während des ganzen Tages.
Auf den Tod warten heißt noch nicht leben.
Ein Übermaß geistiger Getränke ruiniert auch die geistvollsten Menschen.
Wer nichts findet, sucht am falschen Ort.
Perfekte Menschen sind so perfekt unmenschlich.
Wer nicht träumen kann, muß wohl bestreiten, daß aus der Raupe ein Schmetterling wird.
Wie lange ist wohl die Halbwertszeit der erotischen Ausstrahlung?
Wie können wir im Dunkeln über unsern Schatten springen?
Wer nicht weiß, wohin er will, kann den Weg nicht verfehlen.
Viele Traditionen sind so alt, daß niemand sich an ihren Sinn erinnert.
Barmherzigkeit Gottes Gott weigert sich, einen Sündencomputer anzuschaffen.
Wir überfordern uns ständig, wenn wir dauernd in Blüte stehen und gleichzeitig Früchte tragen wollen.
Alte Freunde werden leichter vergessen als alte Feinde.
Planen heißt bestimmen, was eventuell geschehen wird. Hommage an Brecht: Ja, mach nur einen Plan Sei nur ein großes Licht! Und mach dann noch ’nen zweiten Plan Gehn tun sie beide nicht.
Wie gewichtig eine Persönlichkeit ist, entscheidet nicht die Waage.
Das beste Buch bleibt stumm, wenn es nicht gelesen wird.
Auf zehn Menschen, die uns Zeit stehlen, kommt hoffentlich einer, der uns Zeit schenkt.
Königreiche vergehen. Die Reichen bleiben.
Der Mond ändert seine Gestalt nur in unsern Augen.
Wenn die Menschen die Erde nicht zur Hölle machten, würde sich der Himmel freuen.
Sterben ist meistens tödlich.
Gewisse alte Herren müssen nicht mehr arbeiten. Sie haben schließlich in ihrem Leben genügend andere arbeiten lassen.
In Zeiten des Priestermangels: Die Herde ohne Hirten merkt, daß sie nicht aus Schafen besteht.
Viele Ohren wären dankbar, wenn es Schönheitsoperationen für Stimmen gäbe.
Zu viel Normalität ist nicht normal.
Viele Orte liegen am Ende der Welt; nur wenige an ihrem Anfang.
Verknallt sein kann sich Knall auf Fall ändern.
Langeweile weilt lang.
Weil das Leben mit dem Tod endet, sollten wir es vorher leben.