Walter Jens Zitate
Ich finde es außerordentlich angenehm, alt zu sein – nicht alt zu werden, aber alt zu sein.
Sozial, Sozialismus sind für mich immer noch Worte mit einer besonderen Würde.
Je älter man wird, desto länger wird der Atem.
Zum Leben gehört das Gefühl der Endlichkeit. Erst die Begrenztheit gibt einem den Impuls, den Tag zu nutzen.
Wenn es so weiter geht, dann können die Deutschen in zehn Jahren nicht mehr richtig deutsch und noch nicht richtig englisch.
Es wird hohe Zeit, dass die Regina Artium, die Rhetorik als alte und neue Königin der Wissenschaften, endlich auch in unserem Lande aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht und ihr Geschäft betreibt: aufzuklären und mit Hilfe der situationsbezogenen Agitation die Humanität zu befördern.
Ich war lange Jahre angepasst.
Tübingen ist immer beides zugleich: Geistesmetropole und tief-tiefe Provinz.
Auch wenn das humanistische Gymnasium mehr und mehr zerfällt – es ist doch unentbehrlich.
Millionen Menschen würden gelassener leben, wenn sie nicht fürchten müssten, nur noch als zuckendes Muskelpaket dahinzuvegetieren.
Pazifist – heute wieder ein Schimpfwort, wer hätte das gedacht?
Die entschiedenen Veränderer der Welt sind immer gegen den Strom geschwommen.
Beredsamkeit setzt Freiheit voraus, Offenheit, Unabgeschlossenheit, Vorläufigkeit.
Wer lesen kann, der ist niemals einsam.
Tübingen hat keine Universität, Tübingen ist eine Universität.
Jeans kann man mit 18 Jahren tragen oder mit 60 – dann mit Hosenträgern.
Das Fernsehen hat die Aufgabe, lehrend und unterhaltend auch einmal der Gesellschaft eine etwas menschlichere Melodie vorzupfeifen.
Es gibt viele Theorien für einen gerechten Krieg, jedoch keine ausgearbeitete Friedenstheorie.
Reality-TV gibt vor, Wirklichkeit zu zeigen, zerteilt aber die Realität des Augenblicks in Schrecksekunden.