Arthur Schnitzler Zitate – Seite 7

Arthur Schnitzler Zitate

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Die Anteilnahme der Nebenmenschen an unserem Schicksal ist Schadenfreude, Zudringlichkeit und Besserwisserei in wechselndem Gemisch.

Arthur Schnitzler

Vor der Gottheit gibt es keine Grenzfälle, weder auf dem Gebiete der Ethik, noch auf dem des Bewußtseins. Daß die Grenzlinien sich zu verwischen scheinen, liegt in der Schwäche unseres Blicks; – und öfter noch ist die Verwischtheit nur eine Forderung unserer Bequemlichkeit oder unserer Feigheit.

Arthur Schnitzler

Der Endzweck aller Kultur ist es, das, was wir „Politik“ nennen, überflüssig, jedoch Wissenschaft und Kunst der Menschheit unentbehrlich zu machen.

Arthur Schnitzler

Daß wir uns gebunden fühlen mit der steten Sehnsucht nach Freiheit – und daß wir zu binden versuchen, ohne die Überzeugung unseres Rechts dazu, das ist es, was jede Liebesbeziehung so problematisch macht.

Arthur Schnitzler

Was wir Illusion nennen, ist entweder Wahn, Irrtum oder Selbstbetrug, – wenn sie nicht eine höhere Wirklichkeit bedeutet, die als solche anzuerkennen wir zu bescheiden, zu skeptisch oder zu zaghaft sind.

Arthur Schnitzler

Was soll mir ein Zeiger, der sich so rasend schnell dreht, daß er tausendmal in einem Tag die richtige Minute und doch niemals die richtige Stunde weist?

Arthur Schnitzler

Es ist nicht richtig, daß die Grenze zwischen Pornographie und Kunstwerk schwer zu bestimmen ist. Der Kenner… wird diese Grenze ebensogut festzustellen imstande sein wie jede andere Grenze zwischen Kunst und Nichtkunst.

Arthur Schnitzler

Treue hat nur Wert als ein Gegengeschenk, sonst ist sie die größte Verschwendung.

Arthur Schnitzler

Am Anfang jeder übernommenen Verpflichtung stehe diese: über das Maß seiner Kraft, seiner Ausdauer, seines Opfermutes im klaren zu sein – oder die Übernahme selbst wird zur Schuld.

Arthur Schnitzler

Wenn du dich zur Versöhnlichkeit geneigt fühlst, so frage dich vor allem, was dich eigentlich so milde stimmte: schlechtes Gedächtnis, Bequemlichkeit oder Feigheit.

Arthur Schnitzler

Als Beruf ist Politik für Herzlose und Unverantwortliche, Religion für Arme im Geiste und Heuchler wie geschaffen.

Arthur Schnitzler

Sich durchschauen zu lassen – das ist keineswegs immer Gleichgültigkeit oder Unvorsichtigkeit. Oft ist es nur eine vornehme Geste, wenn nicht gar die feinste Art, die Menschen irre zu führen.

Arthur Schnitzler

Die Verleumdung ist nicht ganz ohne ethische Bedeutung. Sie schätzt die Möglichkeiten höher ein als die Tatsachen.

Arthur Schnitzler

Jünger -?! Gott schütze mich vor ihnen, da sind mir die Freunde doch lieber.

Arthur Schnitzler

Das Ende einer Liebe erhöht die Sehschärfe.

Arthur Schnitzler

Auch sehr ins Weite denken, ist manchmal nur eine Art, sich das Leben bequem zu machen.

Arthur Schnitzler

Was unsere Seele am schnellsten und am schlimmsten abnutzt, das ist Verzeihen ohne zu vergessen.

Arthur Schnitzler

Auch der Dilettant hat zuweilen Einfälle, die selbst den Anspruchsvollen zu verblüffen imstande sind.

Arthur Schnitzler

Der Haß der Größe gegen die Kleinheit ist der Ekel; der Haß der Kleinheit gegen die Größe der Neid.

Arthur Schnitzler

Das ist ein gefährlicher Narr, der einen Schlafenden mit einem Dolch in der Herzgegend kitzelt, um ihn aufzuwecken.

Arthur Schnitzler

Noch nicht Geborener du, einen Freund darf ich froh in dir grüßen. Lebtest du heut‘ schon, wer weiß, zählt‘ einen Hasser ich mehr.

Arthur Schnitzler

Es gibt keine erotische Beziehung, in der von den Liebenden die Wahrheit nicht immer gefühlt und nicht immer wieder jede Lüge geglaubt würde.

Arthur Schnitzler

Die Männer sind im allgemeinen ein gewissenloses Volk.

Arthur Schnitzler

In einer kranken Beziehung haben wir wie in einem kranken Organismus auch das scheinbar Nichtigste als Symptom der Krankheit zu deuten.

Arthur Schnitzler

Freund und Feind Dein Feind? Der über dich Böses spricht, Und glaubt es im Grunde selber nicht. Dein Freund? Der hört es geduldig an Und meint: ’s ist immerhin etwas dran.

Arthur Schnitzler

Selbsterkenntnis ist fast niemals der erste Schritt zur Besserung, aber oft genug der letzte zur Selbstbespiegelung.

Arthur Schnitzler

Alles, was Leben und Bewegung ist, was die Seele durcheinanderrüttelt, ist ein bisschen Glück.

Arthur Schnitzler

Innerer Reichtum ohne Fähigkeit innerer Sammlung ist ein begrabener Schatz.

Arthur Schnitzler

Die Liebe einer Frau kannst du dir durch mancherlei verscherzen: durch Vertrauen und durch Misstrauen, durch Nachgiebigkeit und durch Tyrannei, durch zu viel und durch zu wenig Zärtlichkeit, durch alles und durch nichts.

Arthur Schnitzler

Wie auch von sonst klugen Menschen aus Bequemlichkeit und wohl auch aus Feigheit die törichtesten Schlagworte nachgeplappert werden, wie sie vor allem in der trüben Atmosphäre gewisser Übergangsperioden zu entstehen pflegen, ist wahrhaft erschütternd.

Arthur Schnitzler

In einem gewissen Stadium der Ehe muß eine Entscheidung getroffen werden: Entweder daß der Gatte sich entschließt, zum Vater seiner bisherigen Gattin, oder daß diese sich entschließt, zur Mutter ihres bisherigen Gatten zu werden.

Arthur Schnitzler

Das Schlimmste, was einem Dichter passieren kann, das ist: für seinen eigenen Einfall nicht reif zu sein.

Arthur Schnitzler

In Hinsicht auf Liebesschulden gilt die Regel: lieber verfallen lassen als zu spät einkassieren.

Arthur Schnitzler

Du wirst deine Geliebte erst dann richtig beurteilen können, wenn du dich als denjenigen zu denken vermagst, der dein Nachfolger sein wird.

Arthur Schnitzler

Du willst dich dafür rächen, daß dich einer verleumdete? Sprich die Wahrheit über ihn, und ihr seid quitt geworden.

Arthur Schnitzler

Ergebung – oder Auflehnung -? Ja, wenn sich das ein für alle Mal entscheiden ließe. Fühlen wann zum einen, wann zum andern der Anlaß gegeben ist, das erst ist Religion – oder Philosophie – oder beides zugleich.

Arthur Schnitzler

Um eine Unrichtigkeit als Lüge schmähen zu dürfen, müssen wir sie erst des bösen Willens überweisen.

Arthur Schnitzler

Ob nicht jede Frau das natürliche Recht hat, einmal in ihrem Leben auch die Geliebte eines vollkommen schönen Manns zu sein?

Arthur Schnitzler

Lebenskunst: die besonderen Gesetze seines Wesens den allgemeinen Gesetzen der Natur, des Staates und der Gesellschaft unterzuordnen und sein ureigenes Selbst über ihnen allen zu behaupten wissen.

Arthur Schnitzler

Die Frau, die betrügt, hat im Gegensatz zu den Männern ein Bedürfnis sich nachher, wäre es auch nur vor sich selbst, zu rechtfertigen; darum läßt sie es sich selten am Betrug genügen, sie verleugnet und verrät zugleich.

Arthur Schnitzler

Manche Literaten lieben es, sich in ihren Werken stilistisch, andere gesellschaftlich und manche gar ethisch aufzuspielen. Kein Wunder, daß sie sich von solchen Mühen in ihrem Privatleben umso gründlicher zu erholen pflegen.

Arthur Schnitzler

Das Leben ist so leer, so nichtig – und dann – so kurz – so entsetzlich kurz! Es gibt nur ein Glück… einen Menschen finden, von dem man geliebt wird –

Arthur Schnitzler

Müßt ihr immer erst den einen aus dem Weg räumen, um für den andern Platz zu schaffen?

Arthur Schnitzler

Es ist dem Dichter unbenommen, die Freiheit heißer zu lieben als der Held den er gestaltet. Aber wehe ihm, wenn von diesem Überfluß eigener Liebe auch nur ein Tropfen in seines Helden Worte überströmt.

Arthur Schnitzler

Klagen? Nein, tätig sein! Beklagen? Nein, hilfreich sein! Anklagen? Nein, bessern!

Arthur Schnitzler

Kein Literat, auch von den glänzendsten Gaben, ist jemals zum Dichter geworden.

Arthur Schnitzler

Die Gefühlswerte ändern sich, die Verantwortungs- und Verpflichtungswerte bleiben bestehen, ja können sich steigern. Darum wird die Ehe stets eine irrationale Gleichung bleiben.

Arthur Schnitzler

Jeder Krieg wird unter den nichtigsten Vorwänden begonnen, aus guten Gründen weitergeführt und mit den verlogensten Ausreden beschlossen.

Arthur Schnitzler

Für die Empfindsamen ist die Lust der Sinne eine Gefahr. Eine glühende Leidenschaft trägt, wenn sie sich verirrt, ihre Tragik in sich selbst.

Arthur Schnitzler

Leute, die immer die Gescheiteren sein wollen, sind genötigt, an diese ununterbrochene Mühe so viel Intensität des Verstandes zu wenden, daß sie am Ende meistens die Dümmeren gewesen sind.

Arthur Schnitzler


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