Ulrich Erckenbrecht Zitate
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(Qual…ifikation) Wie wird man Rezensent? Indem man beim Lesen pennt.
Es gibt sechs Arten von Plagiatoren: Elstern, Raben, Kiebitze, Kuckucke, Papageien und Geier.
Zwei, die sich auf denselben Standpunkt stellen, treten sich auf die Füße.
Nirgendwo parliert der Deutsche so häßlich wie im Ausland.
Unsinn ohne Sinn ist blöde? Sinn ist ohne Unsinn!
Wer einmal aus dem Fettnapf frißt, leckt nächstes Mal den Speichel.
Wer nur liebenswürdig ist, ist nicht liebenswert.
Jeder Irrtum, der begangen wird, kann auch von Anfang an vermieden werden.
Die Erschaffung der Welt: sechs Tage harte Arbeit. Die Zerstörung der Welt würde nur sechs Stunden in Anspruch nehmen.
Ab in die Heia Safari, von Bebra zum Zebra, Hängebauchmenschen bestaunen Hängebauchschweine.
Koitieren könnte in der Kindersprache heißen: die Pisstole in ihr Gegenteil verkehren.
Gebrauchslyrik: Der Zweck heiligt die Mittelmäßigkeit.
Eine Resurrektion der Natur ist auch ohne den Menschen möglich – so wie in Kiplings Dschungelbuch der Urwald ein verlassenes Dorf zurückerobert und überwuchert.
Wer versteckte Zitate, geistvolle Anspielungen und eigenständige Bearbeitungen als Plagiate verschreit, sollte zur Strafe sechs Bände Plutarch exzerpieren.
Dopingkontrolle für Denker: Nietzsche nahm Morphium, Sartre Amphetamine, Huxley Mescalin, Benjamin Haschisch. Die Philosophen von heute nehmen Schlafmittel.
Das fundamentale Problem der Zeitungserpel: wie füllt man den Platz zwischen den vielen Annoncen?
Das Dumme an den Marxisten ist, daß sie so schlechte Marxkenner sind.
Der Wille, die Welt zu verbessern, wird den Willigen durch die Welt ausgetrieben.
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, und das Sprichwort gehört zum alten Eisen.
Ein feiger Autor plagiiert seine Freunde, ein mutiger seine Feinde.
Zuerst gleichen sie sich wie ein Ei dem anderen, dann wie ein Ai dem andern und schließlich wie ein Hai dem andern.
Über Plagiate kann man nur in Plagiaten reden – aber auch das ist schon ein Plagiat.
Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Aber den Pferdefuß sollte man genau betrachten.
Wie willst du unbeschwert leben, wenn dir dein Grabstein nicht vom Herzen fällt?
Frauen sind viel zu liebenswerte Geschöpfe, als daß man sie den Feministinnen überlassen sollte.
Das Ei des Kolumbus war ein Rotationsellipsoid.
Der Golfkrieg und der Mercedeskrieg: jeden Tag auf der Autobahn.
Die Macht des Christentums zeigt sich schon darin, daß man zu Amor amoralisch assoziiert.
Ein Glasauge erkennt man daran, daß es menschlicher blickt als das andere Auge.
Vernunft ist Verstand mit Herz.
Immer wenn man glaubt, daß alle Möglichkeiten des Unfugs bereits ausgeschöpft sind, kommt ein neuer Wirrkopf daher, der einen noch viel größeren Stuß als seine Vorgänger verbreitet.
(Gesindel) Von der Windel bis zur Bahre: nichts als Schwindel all die Jahre.
Leute, die nur philosophieren, sind keine Denker.
Kritik des Bestehenden durch Kritik des darauf Bestehenden – lauern wir auch am Kopfende des Prokrustesbettes.
Es geht nicht darum, das Beste zu verwirklichen, sondern darum, das Schlimmste zu verhindern.
Wer nicht mehr weiter weiß, rekurriert auf den lieben Gott. Das Dumme ist nur, daß Gott, falls es ihn gibt, nicht unbedingt lieb ist.
Pluralisierungen von ‚Geck‘: Gecken, Jecken, Geckos, Gags, Gicks, Gacks, Gecks, Gesocks.
Galilei schwieg sieben Jahre, Schopenhauer siebzehn Jahre, Wittgenstein über dreißig Jahre, Schelling über vierzig Jahre, Kopernikus ein Leben lang.
Geheimtips sind keine.
Die Wahrheit hat deswegen so wenige Parteigänger, weil sie von Natur aus unparteiisch ist.
(Krauche) Auf dem Bauche durch die Jauche robbt das Heer nach altem Brauche.
Irren ist menschlich, Irrtümer beseitigen ist übermenschlich.
Am Anfang war die Phrase, am Ende das Wort.
Konfessionen sind gewöhnlich Mischungen aus Kernfusionen und Konfusionen.
Es gibt nichts Neues unter der Sonne, wohl aber über der Sonne.
Der Zahn der Zeit braucht Wurzelbehandlung.
Gehirnbüro: er stellt Überlegungen an.
Aphorismen: weder Fisch noch Fleisch, wohl aber Schokolade.
Musik ist die Kunst, scheinbar nichts zu sagen, in Wirklichkeit aber alles auszudrücken.
Philosophen sind in der Jugend alt und im Alter jung.