Theodor Fontane Zitate
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Das Entscheidende bleibt doch immer der Charakter, nicht der eitle, wohl aber der gute und ehrliche Glaube an uns selbst.
Ich bin es auch müde, mich mit langweiligen oder unliebsamen Menschen abzuquälen und mich um die Gunst von Nobodies zu bewerben.
Gaben, wer hätte sie nicht? Talente – Spielzeug für Kinder, erst der Ernst macht den Mann, erst der Fleiß das Genie.
Glücklich machen ist das höchste Glück! Aber auch dankbar empfangen können, ist ein Glück.
Alle Kunst ist schwer, und wer sie beurteilen will, muss durchaus die Teilnahme und den Respekt mitbringen, die aller ehrlichen Arbeit gebührt.
Drüben (in Amerika) ist nicht der Platz, Bescheidenheit und Zurückhaltung zu lernen…
Die Kunst der Lebensführung besteht bekanntlich darin, mit gerade so viel Dampf zu fahren, wie gerade da ist.
Und da war nun die Jugend wirklich allein.
Du wirst es nie zu Tücht’gem bringen Bei deines Grames Träumereien, Die Tränen lassen nichts gelingen: Wer schaffen will, muß fröhlich sein.
Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, dann sind sie langweilig.
Zuletzt ist jede Stelle gut, wenn man sie gut und treu ausfüllt.
Streue nur gute Körner aus und sorge nicht, was aus ihnen wird.
Alles lebt nur auf 8 Tage.
Wir müssen alle harte Nüsse knacken, der eine heut, der andre morgen, das ist der ganze Unterschied.
Die wirklich Vornehmen, die gehorchen: nicht einem Machthaber, sondern dem Gefühl der Pflicht.
Mit siebzig ’ne Jubiläumsfeier, Artikel im Brockhaus und im Meyer…
Nichts ist schrecklicher als totes Lob; ein verständiger und liebevoller Tadel ist das beste.
Ich glaube nicht daran, daß nur eine Stellung, ein bestimmtes Verhältnis den Menschen glücklich macht, mit Ausnahme der Ehe, wenn man den kleinen Teufel gekriegt hat, der im Himmel für einen bestimmt wurde.
Wechsel ist das Los des Lebens, und es kommt ein anderer Tag.
Dem Nationalen haftet immer was Enges an.
Es gibt kein unbedingtes und ungetrübtes Glück, das länger als fünf Minuten dauert.
Wir arbeiten immer noch mit falschen Werthen und stecken immer noch im „Wichtig-nehmen“ drin, wo längst schon nichts mehr wichtig zu nehmen ist.
Das Alter hat viel Häßliches und Dummes, aber das eine Kluge hat es, daß es einsieht: nichts ist von besonderer Wichtigkeit, und man kann es so machen oder auch so.
Leicht zu leben ohne Leichtsinn, heiter zu sein ohne Ausgelassenheit, Mut zu haben ohne Übermut, Vertrauen und freudige Ergebung zu zeigen ohne Fatalismus – das ist die Kunst des Lebens.
Alles ist wichtig nur für Stunden. Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter, Zeit ist Balsam und Friedensstifter.
Ich denke, dem Glücklichen schlägt keine Stunde, und er soll die glückliche Stunde nicht abkürzen, auch nicht auf die Gefahr hin, einmal unpünktlich zu sein.
Ein guter Wille kann schwach werden und wir müssen das Gute tun, solange wir noch Kraft haben und die Lust in uns dazu lebendig ist.
Realismus ist die künstlerische Wiedergabe (nicht das bloße Abschreiben) des Lebens.
Das waren noch gute Zeiten, da ich noch alles glaubte, was ich hörte.
Courage ist gut, aber Ausdauer ist besser. Ausdauer, das ist die Hauptsache.
Von vierzig bis fünfzig ist die beste Lebenszeit.
Der absolute Staat mag noch so viele Vorzüge haben, er ist für ein frei fühlendes Herz eine Unerträglichkeit.
Der Realismus in der Kunst ist so alt als die Kunst selbst, ja, noch mehr: er ist die Kunst.
Die Menschen werden gewandter, redefertiger, aber immer dümmer; das eigene Denken hört ganz auf.
Zuletzt siegt immer das Ackerfeld über das Schlachtfeld.
Der ist in tiefster Seele treu, wer die Heimat liebt wie du.
In allen Konfliktsfällen das Recht des dir Gegenüberstehenden verdoppeln, das deine halbieren!
Große Zeit ist’s immer nur, wenn’s beinahe schiefgeht, wenn man jeden Augenblick fürchten muß: jetzt ist alles vorbei. Da zeigt sich’s. Courage ist gut, aber Ausdauer ist besser. Ausdauer, das ist die Hauptsache.
Das Unlogische ist bei phantasiereichen Frauen nichts als ein Überspringen von Mittelgliedern und stellt in gewissem Sinne nicht eine niedrige, sondern umgekehrt eine höhere Form der Unterhaltung dar.
Die guten Bücher sind die Jahresringe im Leben eines Poeten.
Alte Zöpfe schneidet man am besten in der Öffentlichkeit ab, dann jammern die Betroffenen noch am wenigsten.
O schüttle ab den schweren Traum Und die lange Winterruh: Es wagt es der alte Apfelbaum, Herze, wag’s auch du.
Wo viel Geld ist, geht immer ein Gespenst um.
Wer immer unzufrieden ist, der taugt nichts. Immer Unzufriedene sind dünkelhaft und boshaft dazu. Und während sie sich über andere lustig machen, lassen sie selbst viel zu wünschen übrig.
Seit wir die Eisenbahnen haben, laufen die Pferde schlechter.
Gute Verdauung ist besser als eine Million. Dicke Haut ist noch besser als gute Verdauung.
Jedem Besiegten wird es schwer, den Grund seiner Niederlagen an der einzig richtigen Stelle, nämlich in sich selbst zu suchen.
Ich bin nun mal für Frieden und Kompromisse.
Am Mute hängt der Erfolg.
Aber die Lebenskunst besteht darin, sein Pulver nicht unnütz und nicht in jedem Augenblick zu verschießen.