Talmud Zitate
seite 3
Man soll nicht das eine sagen und das andere im Herzen denken.
Vor allem sei demütig; denn des Menschen Hoffnung ist der Wurm (das Grab).
Wenn jemand sich von seiner ersten Frau scheiden läßt, vergießt sogar der Altar Tränen über ihn.
Wem gute Werke mehr gelten als seine Weisheit, dessen Weisheit bleibt bestehen. Und wem Weisheit mehr gilt als seine guten Werke, dessen Weisheit wird vergehen.
Werktätige Hilfe ist mehr als Almosengeben. Dies geschieht mit Geld und Geldeswert, jenes mit Wort und Tat; Almosen kann man nur Armen reichen, liebreich beistehen jedermann.
Ein Mann verrät seinen Charakter durch dreierlei: Wie er trinkt, wie er ein Trinkgeld gibt, wie er die Geduld verliert.
Der Mensch darf nicht essen, bevor er das Vieh gefüttert hat.
Kommt das Glück des Hauses, so kommt das Glück der Welt.
Ein heftig Reugefühl, im Herzen rege, ist schön’re Buß‘ als hundert Rutenschläge.
Leidenschaft ist anfangs wie ein Fremdling, später wie ein Gast und endlich, wie der Herr im Hause.
Zum Vorteile eines Menschen kann man in seiner Abwesenheit eine Bestimmung treffen, zu einem Nachteile hingegen nur in seiner Gegenwart.
Wer gemächlich ißt, dessen Tage und Jahre währen lang.
Wer andere achtet, wird geachtet.
Nehme ein Mensch Bedacht auf die Ehre seines Weibes, denn der Segen wird in dem Hause eines Menschen nur wegen seines Weibes gefunden.
Man soll einen Trauernden nicht zu trösten versuchen, solange noch ein Toter vor ihm liegt.
Liebe die Arbeit und hasse das Würdenamt, und suche dich nicht mit der Obrigkeit zu verbinden.
Es gibt keinen Menschen, der nicht seine Zukunft hätte, und es gibt kein Ding, das nicht seine Stunde bekäme.
Mach die Erforschung des Gesetzes zum Mittelpunkt deines Lebens. Versprich wenig und tue viel. Empfange jeden Menschen mit freundlicher Miene.
Rabbi Jose sagte: Wer das Gesetz ehrt, ist auch geehrt bei seinen Mitmenschen, und wer das Gesetz herabsetzt, der ist auch bei seinen Mitmenschen ohne Würde.
Die Schüler der vorigen waren Hillel und Schammai. Und Hillel sagte: Sei wie die Jünger Aarons und liebe den Frieden und strebe nach Eintracht, liebe die Menschen und führe sie zum Gesetz.
Man darf nicht eine Brotscheibe anbeißen und dann einem andern zum Essen reichen.
Genug des Leides, wenn es da ist.
Wer seinen Nachbarn verleumdet, begeht eine Sünde so groß wie Götzenanbetung, Ehebruch oder Mord.
Wäre uns die Tora nicht gegeben, dann würden wir Bescheidenheit von der Katze lernen, Ehrlichkeit von der Ameise und gute Sitten vom Hahn.
Wer Gerichtshändel meidet, der befreit sich von Feindschaft, Raub und Meineid. Wer aber stolz ist im Amt der Rechtslehre, der ist töricht, gottlos und aufgeblasen.
Der Mensch kränkt sich über den Verlust seines Vermögens, seltener über den Verlust seiner Zeit.
Wahrheit ist Gottes Siegel.
Ein Gewissensbiß in eines Menschen Herz ist von größerem Nutzen als viele Schläge auf seinen Körper.
Die Lehre Gottes ist dem Wasser vergleichbar: wie das Wasser die Anhöhen meidet und sich in Niederungen aufhält, so nehmen auch nur bescheidene Menschen die Lehre Gottes an.
Wer mit dem Fuße strauchelt, kann sich leicht das Bein zerschlagen. Wer mit der Zunge strauchelt, riskiert leicht Kopf und Kragen.
Rabbi Jakob sagte: Die Welt ist nur ein Vorhof der zukünftigen. Im Vorhof mach dich bereit, auf daß du eingelassen werdest in den Festsaal.
Verurteile deinen Nächsten nicht: Du weißt nicht, was du in seiner Lage getan hättest.
Und Rabbi Jose sagte: Achte deines Nächsten Gut wie dein eigenes. Bereite dich gut vor, das Gesetz zu lernen, denn es fällt dir nicht einfach als Erbe zu. Was du tust, tue um des Himmels willen.
Und er pflegte zu sagen: Wer bei seinen Mitmenschen Wohlgefallen findet, der findet auch Wohlgefallen bei Gott, und wer bei seinen Mitmenschen kein Wohlgefallen findet, der findet auch kein Wohlgefallen bei Gott.
Ein Mensch bleibt weise, solange er die Weisheit sucht; sobald er sie gefunden zu haben wähnt, wird er ein Narr.
Ich wuchs unter den Weisen auf mein Leben lang und fand nichts Besseres für den Menschen als Schweigen. Nicht das Forschen ist die Hauptsache, sondern das Tun.
Mit dem Vieh des Nichtjuden muß man genau so gut umgehen wie mit dem Vieh, das einem Juden gehört.
Kein Mensch weiß, was im Herzen seines Nächsten vorgeht.
Elischa, Abujas Sohn, sagte: Was gleicht dem Lernen in der Jugend? Es ist so als schriebe man mit Tinte auf frisches Papier. – Was gleicht dem Lernen im Alter? Es ist so, als schriebe man mit Tinte auf radiertes Papier.
Ehret den Greis, der in Folge seines Alters sein Wissen vergessen hat.
Bei Sonnenaufgang soll der Kranke von seinem Bett aufstehen.
Jeder einzelne soll sich sagen: Für mich ist die Welt geschaffen, darum bin ich mitverantwortlich.
Dem Armen läuft die Armut nach, dem Reichen der Reichtum.
Schweigen steht dem Weisen schön, wie viel schöner dem Narren.
Lieber sterben als beschämen.
Jeden Schamlosen kann man als Bösewicht bezeichnen.
Ein feuchter Span, mit zwei dürren verbunden, gewöhnt sich bald ans Brennen.
Wer Gastfreundschaft übt, bewirtet gleichsam Gott selbst.
Zehn Maß Schwatzhaftigkeit wurden der Welt zugewiesen, neun haben die Frauen für sich genommen.
Sei stark wie ein Tiger, leicht wie der Adler, schnell wie der Hirsch und mutig wie der Löwe, wenn es gilt, den Willen deines himmlischen Vaters zu erfüllen.