Sophokles Zitate
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Weder mag im Staate je Gesetz und Recht in Kraft bestehen, wo die Furcht es nicht beschützt, noch wird ein Kriegsherr je gelenkt in weiser Zucht, hält nicht der Schrecken und die Scheu das Böse fern.
Unmöglich kann man eines Menschen Herz, sein Denken und sein Wollen ganz erkennen, eh er in Staat und Ämtern sich erprobt.
Ich mag nicht Liebe, die mit Worten liebt.
Frevel ist’s, den edlen Mann Zu schmähn im Tode, wenn wir ihn auch einst gehaßt.
Man verzeiht dem Unverstande nur den starren Trotz.
Niemand liebt das Leben mehr als ein alter Mann.
Der Himmel hilft niemals denen, die nicht handeln wollen.
Das weitaus schönste Glück ist das plötzliche!
Die Jugend blüht in ihrem eignen Garten Vor Regen, Sturm und Sonnenbrand geschützt.
Denn mancher, der sich selbst allein der Weise dünkt, mit Sprache wie kein andrer und mit Geist begabt, ward, wenn es sich zu zeigen galt, als hohl entlarvt.
Den Gedanken hege nicht allein in dir, daß deine Meinung, keine sonst, die rechte sei.
Wer im eignen Hause sich als rechter Mann bewährte, wohl erscheint er auch im Staat gerecht.
Die Wahrheit nur besteht.
Wer Glück erfuhr, soll mit Beglückung niemals geizig sein!
Zuweilen ist’s ein Unglück, recht zu haben.
Verderben dem, der Lügen spinnt, Unwürd’ges Tun dahinter zu verbergen!
Wir müssen dafür sorgen, daß die Brücke nicht schmäler ist als der Fluß.
An bösen Taten lernt sich fort die böse Tat.
Der Freundschaft Hafen trügt nur allzu oft.
Es ist die Zeit ein milder Gott.
Was man sucht – es läßt sich finden, was man unbeachtet läßt – entflieht!
Was hilft der Kampf mit der Notwendigkeit?
Durch Betrug erlistet ist noch nicht gewonnen.
Ein edles Tun belohnt sich selbst.