Richard Wagner Zitate
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Selbst seine Sprache, dieses einzige heilige, durch die größten Geister ihm mühsam erhaltene und neugeschenkte Erbe seines Stammes, sieht der Deutsche stumpfsinnig dem Verderbnisse preisgegeben.
Damit ein Ereignis Größe habe, muß zweierlei zusammenkommen: der große Sinn derer, die es vollbringen, und der große Sinn derer, die es erleben.
Ein politischer Mann ist widerlich, ein politisches Weib aber grauenhaft.
Dir glaub‘ ich nicht mit dem Ohr, Dir glaub‘ ich nur mit dem Aug‘.
Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen tun.
Gesegnet, wer im Glauben treu: Er wird erlöst durch Buß und Reu.
Stets war’s der ganzen Welt gemein, daß Jugend grünt und blüht, doch jung in alten Tagen sein, das lerne dein Gemüt.
Wer als Meister ward geboren, der hat unter Meistern den schlimmsten Stand.
Es bleibt ein- für allemal wahr: da wo die menschliche Sprache aufhört, fängt die Musik an.
Es muß menschlichem Empfinden aufgehen, daß das, was im Menschen atmet, dasselbe ist, wie das, was im Tiere lebt.
Die einzige Form der Musik ist die Melodie; ohne Melodie ist die Musik gar nicht denkbar; Musik und Melodie sind untrennbar.
Was ist die gemeinsame Sorge um die sogenannte „bürgerliche Zukunft“ gegen das Bewußtsein, in seiner edelsten Tätigkeit nicht despotisiert zu sein! Wie wenige Menschen haben sich selbst wirklich lieber als ihren Magen!
Dieser Blick über die Welt hinaus: er ist ja auch der einzige, der die Welt versteht.
Des Goldes Herr ist auch des Goldes Knecht.
Das ist Zukunftsmusik.
Ich glaube an Gott, Mozart und Beethoven.
Es ist nicht wichtig, ob der Mensch vom Affen abstammt; viel wichtiger ist, daß er nicht wieder dorthin zurückkehrt.
Das spezifisch deutsche Tempo ist das Andante.
Durch freiwilliges Entsagen und Leiden ist praktisch der Egoismus aufgehoben, und wer sie erwählt, ist hierdurch in Wahrheit der in Raum und Zeit befangenen Vorstellung enthoben; denn er kann unmöglich dann ein in Raum und Zeit liegendes Glück suchen.
Reinkarnation und Karma bilden einen wundervollen, ganz unvergleichlichen Weltmythos, gegen den wohl jedes andere Dogma kleinlich und borniert erscheinen muß.
Wo Leidenschaft vorhanden ist, da ist auch keine Ruhe anzutreffen: wahre edle Ruhe ist nichts anderes, als die durch Resignation beschwichtigte Leidenschaft. Wo die Ruhe nicht der Leidenschaft vorangegangen, erkennen wir nur Trägheit.
Unerläßlich ist es, daß der Sänger auch ein guter Musiker ist.
Edle, würdige Überwindung! Leben für andere – zum Troste für uns selbst.
O zahme Kunst der Zauberin, die nur Balsamtränke noch braut!
Daß wir alle unbekümmert um Erfolg das tun, was wir für gut erkannt haben, das ist gewiß unsere Parole; ob Fanfare dazu geblasen oder Katzenmusik gemacht, oder Totschweigen beobachtet wird, muß uns einerlei sein.
Was können wir von einer Religion erwarten, die das Leid der Tiere ausklammert?
Wer sich nicht zu freuen vermag, den schlagt tot! – Der ist des Lebens nicht wert, für den es keinen Reiz hat.
Es gibt ein Glück, das ohne Reu‘.
Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft.
Dem Dichter ist es eigen, in der inneren Anschauung der Welt reifer zu sein, als in der abstrakt bewußten Erkenntnis.
Mitleid macht wissend ohne Schuld.
Wie könnte die Macht der Presse bestehen, wenn wir sie einfach ignorierten? Und wie wenig Anstrengung hätte uns das zu kosten!
Verträgen halte Treu‘! Was du bist, bist du nur durch Verträge.
Die Wunde schließt der Speer nur, der sie schlug.
Gesegnet sei der Gott, der den Frühling und die Musik erschuf.
Dreck nicht Dreck sein lassen und mit beiden Händen aufräumen.
Gleichwohl geht der Prozess der Emanzipation des Weibes nur unter ekstatischen Zuckungen vor sich. Liebe – Tragik.
Wandel und Wechsel liebt, wer lebt.
Die Musik ist ein Weib.
Kein Einzelner kann glücklich sein ehe wir es nicht alle sind, weil kein Einzelner frei sein kann, ehe nicht alle frei sind.
Das ist ein verfluchtes Volk, diese Sachsen – schmierig, dehnig, plump, faul und grob – was habe ich mit ihnen zu tun?
Der Irrtum ist die Mutter der Einsicht.
Nur die Liebe bringt uns Verständnis bei.
Die Tonsprache ist Anfang und Ende der Wortsprache, wie das Gefühl Anfang und Ende des Verstandes, der Mythos Anfang und Ende der Geschichte, die Lyrik Anfang und Ende der Dichtkunst ist.
Die Würde des Virtuosen beruht daher lediglich auf der Würde, welche er der schaffenden Kunst zu erhalten weiß: Vermag er mit dieser zu tändeln und zu spielen, so wirft er seine eigene Ehre fort.
Wie der Patriotismus den Staatsbürger zu der höchsten ihm erreichbaren Höhe erhebt, vermag nur die Religion ihn zur eigentlichen Menschenwürde zu führen.
Die Frauen, die ganz das geblieben sind, was sie von Natur an sind, können uns einzig lehren.
Was Deutsch sei, nämlich: die Sache, die man treibt, um ihrer selbst und der Freude an ihr willen treiben.
Mit dem Wort „Freude“ ruft Beethoven den Menschen zu: „Seid umschlungen Millionen!“ Diesen Kuß der ganzen Welt!“ Und dieses Wort wird die Sprache des Kunstwerkes der Zukunft sein.
Dem Weib gab Schönheit die Natur, dem Manne Kraft, sie zu genießen. Ein Tor allein, ein Heuchler nur, sucht sich der Liebe zu verschließen.