Richard von Weizsäcker Zitate
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Es ist wichtiger, auf einem Pfad gemeinsamer Unsicherheit ethisch zu handeln, als endlose dogmatische Kämpfe um vermeintlich endgültige Wahrheiten zu führen.
Den Vorschlag, die abnehmende Zuneigung der Bürger gegenüber Wahlen zu heilen, indem man eine Wahlpflicht mit Geldbußen für Nichtwähler einführt, ist ein wenig eindrucksvoller Faschingsscherz.
Keiner darf für sich den Besitz der Wahrheit beanspruchen, sonst wäre er unfähig zu Kompromiß und überhaupt zu Zusammenleben.
Auch die Mehrheit kann sich irren.
Das Ziel des Dialogs ist nicht Unterwerfung und Sieg, auch nicht Selbstbehauptung um jeden Preis, sondern gemeinsame Arbeit in der Methode und in der Sache
Der Kalte Krieg ist überwunden. Freiheit und Demokratie haben sich bald in allen Staaten durchgesetzt.
Die großen Konflikte der Zeit wären lösbar, wenn wir Menschen die Kraft fänden, persönlich und politisch gemäß der Bergpredigt zu handeln.
Bei uns ist ein Berufspolitiker im Allgemeinen weder ein Fachmann noch ein Dilettant, sondern ein Generalist mit dem Spezialwissen, wie man politische Gegner bekämpft.
Politik, Demokratie und Marktwirtschaft können ohne einen Bodensatz von Ethik nicht existieren.
Der Parteienstaat ist von beidem geprägt, nämlich machtversessen auf den Wahlsieg und machtvergessen bei der Wahrnehmung der politischen Führungsaufgaben.
Das kostbare Gut der Tarifautonomie darf nicht in Frage gestellt werden.
Menschen sind sich immer näher als Systeme und Regierungen.
Ich war immer schon der Überzeugung und bleibe dabei, dass ein guter Europäer kein schlechter Patriot sein muss.
Der Nationalstaat ist nicht am Ende. Wer aber glaubt, die Zukunft allein mit ihm meistern zu können, der lebt in einer vergangenen Zeit.
Der Inhalt des Friedens ist die Menschlichkeit.
Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren.
Von den Chinesen können wir einiges lernen. Man hat mir gesagt, sie hätten ein und dasselbe Schriftzeichen für die Krise und für die Chance.
Die Nähe der Journalisten zu den politisch Mächtigen kann zur Falle werden. Sie selbst kann korrumpieren.
Wir dürfen den 8. Mai 1945 nicht vom 30. Januar 1933 trennen.
Das Auto hat eine Zukunft nicht im Konflikt mit der Umwelt, sondern nur in unbeirrbarer Achtung vor ihren Erfordernissen.
Der Freund des Gespräches aber ist der Freund des Friedens, der nur auf dem Gespräch der Menschen miteinander ruhen kann.
Unsere Geschichte ist nichts anderes als der Augenblick der Geschichte, der uns begegnet.
Ich bewundere klare Köpfe und gesunden Menschenverstand.
Wehrdienst ist Kriegsverhinderungsdienst.
Jede Mark, die wir in den Heimatländern der Flüchtlinge ausgeben, hat einen höheren Wert als das, was wir aufwenden müssen, wenn sie bei uns sind.
Die Telekommunikation hat unsere Welt revolutioniert. Sie befähigt uns, mit den Aufgaben so fertig zu werden, wie sie sich uns stellen, nämlich weltweit.
An drei Dingen erkennt man den Weisen: schweigen, wenn Narren reden; denken, wenn andere glauben und handeln, wenn Faule träumen.
Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Wenn wir wollen, dass uns andere nicht immerfort an die Vergangenheit erinnern, tun wir selbst gut daran, die Vergangenheit nicht zu verdrängen.
Seiner eigenen Würde gibt Ausdruck, wer die Würde anderer Menschen respektiert.