Richard von Weizsäcker Zitate
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Wir wollen eine Freiheit, die Wohlstand ermöglicht, die sich aber nie im Wohlstandsdenken erschöpfen darf.
Alle Diktaturen nähren sich aus der Angst der Untertanen.
Nicht ein Europa der Mauern kann sich über Grenzen hinweg versöhnen, sondern ein Kontinent, der seinen Grenzen das Trennende nimmt.
Es gibt keine Alternative zur Erkenntnis, daß wir, allen Konflikten zum Trotz, in einem Boot sitzen.
Die SED hatte eine Teilung zu verordnen versucht. Sie hatte gemeint, es genüge, sich als sozialistische Zukunftsgesellschaft zu proklamieren, um sich von der Last der Geschichte zu befreien.
Es gibt genug Politiker, die gerne das Richtige täten, wenn sie nicht wüßten, daß sie gerade weil sie das Richtige tun, die nächste Wahl verlieren werden.
Freiheit kann auf Dauer nicht eingemauert werden.
Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie wiederholt ihre Lehren.
Es gibt in der deutschen Sprache Sätze von höchster Schönheit und Reinheit, die so nur auf Deutsch gesagt wurden.
Ich halte die UN für vollkommen unentbehrlich, und ich bin davon überzeugt, dass es sie auch nach 100 Jahren noch gibt.
Nicht Bekehrung, sondern Überzeugung ist das Fundament der Demokratie.
Es gibt keine Stunde Null. Mit keinem demokratischen Machtwechsel droht der Untergang, mit keiner neuen Regierung fängt die Sache erst richtig an.
Es wäre keine menschlich überzeugende Gesellschaft, der alles wertlos gilt, was nicht bezahlt wird.
Die deutsche Geschichte hat noch nie Deutschland allein gehört.
Wer sich nicht traut, für seine Freiheit einzutreten, wird zum Schwarzfahrer unserer freiheitlichen Demokratie.
Ich halte an meinem schon 1989 öffentlich geäußerten Vorschlag fest, den Umweltschutz uneingeschränkt in die Verfassung aufzunehmen.
Kultur ist kein entbehrlicher Zierrat.
Nur wenn wir uns selbst finden, können wir die Wesensart des anderen erkennen und respektieren.
Zur Freiheit der Gewerkschaften gehört es, das sie unbequem sind. Bequem sind Gewerkschaften nur dort, wo sie unter dem Zwang von rechten oder linken Diktaturen stehen.
Politiker dürfen sich nicht wie die Wetterhähne im Wind der Stimmungen drehen.
Soziale Marktwirtschaft vollzieht sich nicht in Gesetzesbüchern, sondern im Denken und Handeln der Menschen.
Jedes Leben hat seinen Sinn und seine eigene Würde. Kein Lebensabschnitt ist umsonst, zumal nicht einer in der Not.
Axel Springer war ein visionärer, mutiger, lebensvoller Mann. In seiner Grundsatztreue war er kompromisslos.
In freier Selbstbestimmung wollen wir die Einheit Deutschlands vollenden. Für unsere Aufgaben sind wir uns der Verantwortung vor Gott und den Menschen bewusst.
Man könnte froh sein, wenn die Luft so rein wäre wie das Bier.
Umweltschutz ist Nachweltschutz.
Wenn die Parteien die Lösung der Probleme dem Streit gegen die Konkurrenz unterordnen, dann leidet ihre Glaubwürdigkeit.
Grete Schickedanz ist die First Lady der deutschen Wirtschaft.
Demokratie lebt vom Streit, von der Diskussion um den richtigen Weg. Deshalb gehört zu ihr der Respekt vor der Meinung des anderen.
Ich begegne diesem Grundrecht der Gewissensentscheidung und dem Zivildienst bewusst und entschieden mit hohem Respekt.
Der Sozialismus hat zur Zeit keine Konjunktur. Aber ob er seine Funktion als Pendant zum Kapitalismus definitiv beendet hat, bleibt abzuwarten. Er hat Entscheidendes zur Kritik und damit zur Korrektur von Auswüchsen des lernfähigen Kapitalismus beigetragen.
Konfrontation ist nicht so schlecht wie ihr Ruf; sie dient der Verdeutlichung von Standpunkten, wenn Regeln zu ihrer Austragung bestehen.
Das ist sicher: Das Bedürfnis nach menschlicher Nähe wiegt auf die Dauer schwerer als alle Verschiedenheiten der politischen Systeme.
Das beste Mittel gegen Verdrossenheit ist es, sich selbst zu aktivieren.
Musizieren und Musik hören ist schöner als über Musik zu reden. Aber es ist schöner, von Musik als von anderen Themen zu reden.
Lassen Sie uns alles daransetzen, daß wir der nächsten Generation, den Kindern von heute, eine Welt hinterlassen, die ihnen nicht nur den nötigen Lebensraum bietet, sondern auch die Umwelt, die das Leben erlaubt und lebenswert macht.
Zu den Zierden Deutschlands gehören seine Städte. Unter ihnen ist Berlin weder die älteste noch die schönste. Unerreicht aber ist seine Lebendigkeit.
Alles ist verloren, wenn wir uns entschließen, auf nichts zu verzichten.
Wir erleben den heutigen Tag als Beschenkte. Die Geschichte hat es dieses Mal gut mit uns Deutschen gemeint.
Es kommt meinem Amt zu, Fragen zu stellen und die Arbeit für Antworten auf sie zu ermutigen, nicht aber Rezepte anzubieten.
Politiker werden immer mehr von Jugend an zu parteiabhängigen Berufspolitikern, Selbständigkeit und Qualität nehmen ab.
Geschichte kann Heimat sein.
Alle Kunst ist im strengen Sinn zunächst um ihrer selbst willen da.
Der 8. Mai ist für uns Deutsche kein Tag zum Feiern.
Aus dem Journalismus hat niemand zur Öffnung des Brandenburger Tores so viel getan wie Axel Springer.
Schnell fahren kann schön sein. Wer wollte das leugnen! Aber rasen, zumal in der Selbstbehauptung gegen andere, geht auf Kosten der Nerven, der Gesundheit, der Seele, der mitmenschlichen Vernunft.
Es ist immer leicht, aus der eigenen Erfahrung zu sprechen und sehr schwer, sich in einen anderen Menschen zu versetzen.
Überall dort, wo Menschen mit ihren Schwierigkeiten aus unseren Maßstäben herausfallen, werden diese Maßstäbe selbst fragwürdig.
Am heutigen Tag (03.10.1990) findet die vereinte deutsche Nation ihren anerkannten Platz in Europa.
Wir lernen aus der Geschichte nicht, was wir tun sollen. Aber wir können aus ihr lernen, was wir bedenken müssen. Das ist unendlich wichtig.