Peter Sirius Zitate
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Leute, aus denen nichts wird, haben am wenigsten ihren Beruf verfehlt, so gern sie es auch behaupten.
Im Wein ist Wahrheit, und mit beiden pflegt man anzustoßen.
Manche Menschen würden mehr gelten, wenn sie mehr gelten ließen.
Je älter man wird, desto mehr erstaunt man, wie viele seiner Erfahrungen man vorher als Sprichwörter auswendig gelernt hat.
Mancher hätte eine andere Weltanschauung, wenn er die Welt angeschaut hätte.
Viele Tränen sind Perlen, die nicht gehoben wurden.
Der Pöbel in Glacéhandschuhen ist der rohste.
Mancher bekommt einen Orden als Abendstern seines Lebens.
In Kunst und Literatur hat es manche Feldwebelnatur zum kommandierenden General gebracht.
Mancher Mensch hält sich für zartbesaitet, weil er leicht verstimmt ist.
Die Bildung eines Menschen zeigt sich am deutlichsten in seinem Verhalten gegenüber Ungebildeten.
Leichter ist’s oft, zehn Männer besiegen, Als einem Weib – nicht unterliegen.
Manche Ehe war ein Idyll, bis ein schlechter Souffleur sie zum Drama machte.
Am bittersten denken die vom Leben, die sich an seiner Süße den Magen verdorben haben.
Es gibt Leute, die sich nicht einmal vor dem Gotte demaskieren, zu dem sie beten.
Wenn der Vater zu streng ist und die Mutter zu schwach, wird das Kind ein Schlingel so allgemach.
Wenn eine Größe am Boden liegt, rennen die Kleinen, sich mit ihr zu messen.
Umschau bringt Einsicht.
Auch des Lebens Abend hat seine Betzeitglocke.
Es gibt Menschen, die sozusagen nur zu Faden geschlagen sind.
Es gibt weiche Worte, die am härtesten treffen.
Erfahrungen, die man in den Stürmen des Lebens gemacht hat, schlägt man in sonnigen Zeiten gern wieder in den Wind.
Alkohol, Morphium – Lethe der Modernen!
Es gibt Wohltaten, die dem am wohlsten tun, der sie erweist.
Es gibt Ziele, die man sich um der Hindernisse willen steckt, die auf ihrem Wege liegen.
Der Verstand ist das einzige, was mancher verliert, ohne es besessen zu haben.
Eitle Frauen gewinnt man leicht durch Bewunderung, stolze durch geheuchelte Gleichgültigkeit.
Jede Sünde des einzelnen ist eine der ganzen Menschheit.
Wie viel’s geschlagen hat, merkt man immer erst, wenn die Stunde um ist.
Man kann sehr viel erfahren, ohne erfahren zu werden.
Mancher wäre nicht unsterblich geworden, wenn er nicht gestorben wäre.
Grundsätze lob‘ ich, sieht man sie Eines Menschen Handeln leiten, Doch die du hörst nur, haben meist Recht wenig zu bedeuten.
Wer sich nur um die Dinge anderer bekümmert, den werden seine eigenen bald bekümmern.
Am Altar der Eigenliebe ist jeder Priester.
Manche Runzel im alten Gesicht ist ein Strombett versiegter Thränen.
Menschen glauben sie alle zu sein, und wie viele sind im Grunde nur Karikaturen solcher!
Keck und frech ist im Grunde oft mehr ein persönlicher als ein sachlicher Unterschied.
Wir werden leicht gegen diejenigen ungerecht, von denen wir sehen, daß sie sich unserem Einfluß entziehen.
Widerspruchsgeist ist das einzige, was manche Leute an Geist besitzen.
Liebe macht blind, und am allermeisten, wenn man in sich selbst verliebt ist.
Auf dem Maskenball des Lebens demaskiert sich mancher erst in der Todesstunde.
Das menschliche Herz ist ein Friedhof mit begrabenen Erinnerungen.
Manche Menschen glauben, es sei ein Zeichen von tiefem Blick, überall nur Abgründe von Schlechtigkeit zu sehen.
Die Zukunft von zehn Männern setzt nicht so viele Zungen in Bewegung als die „Vergangenheit“ einer Frau.
Manche hören erst dann auf, Kinder zu sein, wenn sie Kinder kriegen.
Man sieht sich nie so sehr nach Bundesgenossen um, als wenn man Unrecht hat.
Mancher ward erst sehend, als die Nacht über ihn hereinbrach.
Glück hat manchen niedergerungen, den vordem kein Unglück bezwungen.
Es gibt Menschenblüten, die nie welken, aber auch Menschen, die nie blühen.
Wenn man bei der öffentlichen Wohltätigkeit anklopft, sagt meistens die Eitelkeit herein.