Peter Sirius Zitate
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Es giebt Menschen, aus deren Gemüt das tiefe, heitere Blau des Himmels zu leuchten scheint.
Pedanterie ist die leidige Kunst, im Kleinen groß, im Großen klein zu sein.
Großtun kann nur der Kleine.
Je weiter vorwärts auf der Bahn Des Lebens sich dein Fuß gewandt, Je öfter wendet rückwärts sich Das Haupt dir nach dem Einst, das schwand.
Es gibt Wahrheiten, denen man nicht hold, Lügen, den man nicht gram sein kann.
Auf manche Schliche eines andern kann nur der kommen, der selber schleicht.
Tausende von Briefen haben nur den Wert ihrer Freimarke.
Vorsicht lehrt zurückschauen.
Man trägt oft am schwersten an dem, was man weggeworfen hat.
Vorübergehende Erscheinungen lasen oft die tiefsten Spure, während das Bleibende und Gewohnheit sich nur in die Oberfläche prägt.
Zwei zu entzweien braucht’s oft einen Dritten.
Man muß mit manchem umgehen, den man lieber umgehen möchte.
Es gibt Menschen, denen ihr Hut besser steht als ihr Kopf.
Witz ist glitzernder Schaum der Oberfläche. Humor ist die Perle aus der Tiefe.
Man scheidet von manchem mit Lachen, zu dem man mit Thränen zurückkehren möchte.
Die Fehler der großen Geister zeigen sich am ausgeprägtesten bei ihren – Nachahmern.
Mancher Kranz auf einem Grab ist eine Dornenkrone der Reue.
Nur Ignoranten wissen alles.
Der erste König war ein Soldat – der letzte Despot wird ein Schulmeister sein.
Daß die Dummheit nicht ausstirbt, ist verträglicher, als wenn alle gescheit würden.
Im Alter verzeiht man der Jugend oft die Ansichten am wenigsten, die man selber gehabt hat, als man jung war.
Wenn man anfängt, das Leben zu verstehen, versteht es uns nicht mehr.
Es gibt Menschen, die heute etwas als Beleidigung auffassen, was sie gestern noch gern gehört hätten.
Wer alles tief nehmen will, wird im Meer des Lebens bald auf Sand oder Klippen sitzen.
Wer von jedem Bekannten als von seinem „Freund“ spricht, der hat gewiß keinen.
Manches Leben hat mehr Sonn- als Sonnentage.
O stürme nur in Leidenschaft – Einst wirst du stille! Gesetz ist’s, was auf Erden schafft, Nicht eigentrunk’ner Wille.
Es gibt Menschen, die eine Majestätsbeleidigung Gottes sind.
Nicht Fehler finden, sondern den Fehlern gerecht werden zeigt den Menschenkenner.
Man gibt manchem die Hand, dem man lieber die Faust gäbe.
Manches gesteht man dadurch, daß man es nicht gesteht.
Mancher fiele schnell der Verachtung anheim, wenn er andere so täuschen würde wie sich selbst.
Wenn man merkt, daß man älter wird, fängt man schon an alt zu werden.
Es gibt auch eine Philosophie der Dummheit, aber keine der Dummköpfe.
Wer zu viel über das Leben nachdenkt, vergißt es.
Wäre das Alter so weise ohne die Thorheit der Jugend?
In manchem harten Urteil über Fehler der Jugend liegt etwas von dem Ingrimm, daß man sie selber nicht mehr begehen kann.
Wenn die Geschlechter aus der Art schlagen, wird der Mann weibisch, das Weib herrisch.
Nicht die Summe seiner Eigenschaften bildet den Charakter eines Menschen, sondern ihr Produkt.
Lehrer, die der Jugend nur Mißtrauen entgegenbringen, sind entweder solche, die sich ihrer eigenen Jugend zu wenig, oder solche, die sich ihrer – zu gut erinnern.
Die Barmherzigkeit der Zeit besteht in ihrer Unbarmherzigkeit.
Ein Genie in Fetzen imponiert mehr als zehn Talente im Frack.
Es gibt Vorwürfe, mit denen man schmeichelt, Tugenden, die niemand gern an sich loben hört.
Es gibt Fehler, die nie zu begehen ein Fehler ist.
Die wehmütigste Erfahrung des Menschenlebens ist die, so vieles nur noch tröpfeln zu sehen, was einst strömte.
Wenn viele beisammen sind, schwatzen sie, zwei reden, der Einsame denkt.
Über die Schlechtigkeit der Welt schreit mancher, dem sie noch lange nicht schlecht genug ist.
Das Gewissen ist eine Uhr, die bei den meisten Menschen immer nachgeht.
Zeit ist Geld – ein kluger Spruch Und doch des heut’gen Lebens Fluch!
Manche Menschen gleichen Raketen: wenn der Knalleffekt vorbei ist, sind sie hohl.