Peter Sirius Zitate
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Der Witz ist eine Rakete, die zischend emporsteigt, der Humor ihre leuchtenden Kugeln, die still herabsinken.
Großes herunterreißen ist leichter als sich zu ihm emporzuschwingen.
Man zetert über manchen, der seine Haushälterin zur Frau macht; von denen, die ihre Frau zur Haushälterin machen, sagt man nichts.
Mancher glaubt, er sei verkannt, und ist es doch nur – von sich selber.
Man muß viel Charakterlosigkeit kennen gelernt haben, um „Charaktere“ schildern zu können.
Reue ist die Ebbe nach der Flut der Leidenschaft.
Keine Grundsätze zu haben, scheint mancher Leute einziger Grundsatz zu sein.
Jung bleiben heißt, seine Erinnerungen nicht mit sich altern lassen.
Manches erweckt den Eindruck von Treue und ist nur – Gewohnheit.
Mit den abgelegten Gedanken eines Genies hat sich manches Talent noch lange anständig gekleidet.
Gar mancher hat mit dem Leben abgeschlossen, ohne seinen Schlüssel gefunden zu haben.
In ein glühendes Herz soll man nicht immer das Thermometer des Verstandes stecken.
Die mitteilsamsten Menschen pflegen die zu sein, die am wenigsten mitzuteilen haben.
Französischer Esprit: Gleich perlendem Champagnerwein; Sinnbild des deutschen Geists: Blinkt ruhig-klar der Wein vom Rhein.
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht – Stets lügen hat schon mehr Gewicht!
Wo die Glocke der Verleumdung läutet, ist schnell eine gläubige Gemeinde beisammen.
Auf sein Geld pochen ist noch unedler, als es zu verklopfen.
Was einer nicht sagt, ist oft viel charakteristischer für ihn, als was er sagt.
Für Frauenemanzipation schwärmen manche nur, solange sie es nicht bis zur Frau gebracht haben.
Am Kreuze unbefriedigten Ehrgeizes blutet mancher ein Leben lang.
Wirklich groß ist nur derjenige, der einen Größeren neben sich dulden kann.
Die Höhe manches Titels erklimmt man auf dem Bauche.
Es gibt Sittlichkeitsbonzen, die ohne Zweifel schon vor dem Sündenfall entdeckt hätten, daß sie nackt sind.
Eine Rede anzuhören ist oft schwerer, als sie zu halten.
Strom und Menschenleben versanden oft in der Ebene.
Mancher ist aus lauter „Gerechtigkeitsgefühl“ ungerechter gegen einen Freund, als es dessen Feind wäre.
Leute ohne Urteil suchen diese Schwäche oft dadurch zu verdecken, dass sie über alles aburteilen.
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert.
Auch der Pflug des Glücks zieht Furchen.
Zur Würze des Lebens gehört auch ein Quantum Reue.
Gewisse sehr hohe Stellungen wissen sich manche zu erbücken.
Auch des Lebens Strom fließt schneller, wenn er abwärts geht.
Der morsche Stamm des Alters ergrünt noch einmal umrankt von dem Epheu der Erinnerung.
Auf den Höhen des Geistes haben sich schon mehr Menschen verstiegen als im Hochgebirge.
Wie wenig Menschen sind zu dem berufen, was sie ihren Beruf nennen!
Die meisten Menschen schauen das Leben nur durch Brillen an – kurzsichtig sind auch freilich die meisten für es.
Es gibt Leute, die am Leben sterben.
Leidenschaften gleichen Blendlaternen. Sie werfen alles Licht nach einer Richtung, während alles andere rings im Dunkeln bleibt.
Des Weibes größtes Opfer ist es, einem Gatten für ein verfehltes Leben auch noch dankbar sein zu müssen.
Das Glück vieler Menschen besteht in ihren Vorurteilen.
Wir wissen nie, wie lieb wir jemand haben, bevor wir ihm einmal weh getan.
Halbe Ausbildung führt oft zu ganzer Einbildung.
Auch im Herzen beginnt es einmal zu herbsten.
Das Weib fühlt sich erst dann ganz, wenn es sich als „bessere Hälfte“ fühlt.
Mancher wäre weniger bewundert, wenn er mehr verstanden würde.
Illusionen sind Krankheiten, wovon man leider immer geheilt wird.
Der vornehmste Beruf ist der zum Menschen und eben darum auch der am häufigsten verfehlte.
Die Erinnerung an einen Menschen wird uns bisweilen dadurch getrübt, daß er plötzlich wieder vor uns erscheint.
Mit dem Blasebalg der Phrase ist schon mancher Sturm angefacht worden.
Die bittersten Vorwürfe sind die, die man uns nur fühlen läßt.