Peter Sirius Zitate
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Es gibt Menschen, die etwas von einem i ohne Punkt haben.
Zur Selbsterkenntnis gehört vor allem Eines: ein Selbst.
Du willst mich Weisheit lehren Und warst selber nie ein Tor? Laß ab, mich zu bekehren! Nicht findet, wer nichts verlor.
Wer ein Gedicht nicht erleben kann, dem wird auch kein Erlebnis zum Gedicht werden.
Manche Menschen sind nur dann ernst zu nehmen, wenn sie lachen.
Auch in der Erinnerung gibt es Bilder, die nachdunkeln.
Ein Hang der Jugend wird oft zum Abhang des Lebens.
Je länger wir leben, umso kürzer erscheint uns die Spanne des Menschenlebens.
Im Cylinder wird mehr gelogen als im Filzhut.
Mancher kennt sich selbst, aber er gesteht sich’s nicht.
Auf manche Leute machen nur die Erfahrungen des Geldbeutels Eindruck.
Auch an der Liebe hat sich mancher den Magen verdorben, weil er sie zu heiß genießen wollte.
Sogar des Spiegels Wahrheit kann zur Lüge werden, wenn ein Mensch hineinschaut.
Oft ist’s Gefolgschaft, Was Erfolg schafft.
Wenn einer wie ein Buch spricht, riecht man stets den Kleister.
Die Geige und der Mensch sind die heikelsten Instrumente in Bezug auf die Stimmung; bei jener aber kann man die zerrissenen Saiten wieder aufziehen, bei diesem nicht.
Wenn Liebe mit Mitleid anfing, hört sie leicht auch wieder damit auf.
Liebesleidenschaft ist eine grandiose Verschwenderin; sie schwelgt darin, sich auszugeben, ganz, fraglos, opferdurstig – und das Größte, Letzte kann sie hinwerfen, als wär’s ein Nichts!
Wenn Menschen über Menschen urteilen, spricht das Urteil oft am wenigsten mit.
Predigen wollen dem großen Haufen heißt Blinden Bilderbücher kaufen.
Wo die Ehe zum Schlachtfeld wird, fehlen auch die Hyänen nicht.
Die Augen sind die Signalfeuer der Seele.
Das Leben hätte genug Wegweiser, wenn die Menschen sie zu lesen verstünden.
Wenn’s Herbst in deiner Seele wird, Verstummen dir des Lebens Zungen, Welk wirbeln leise um dich her Die Blätter der – Erinnerungen.
Die Weltanschauung eines Menschen ist der Spiegel seines Charakters.
Viele Menschen sind besser als sie scheinen, fast alle aber schlechter, als sie sich glauben.
Dem Morgenrot einer neuen Idee geht es wie dem Morgenrot überhaupt – Die meisten Menschen findet es schlafend.
Die schmerzlichste Abhärtung ist die des Herzens.
Wer sich gegen das Nackte empört, weil es nackt ist, zeigt, dass er aus dem Paradies der Schönheit vertrieben ist.
Wer von den Menschen zu schlecht denkt, denkt sicher von sich selber zu gut.
Die höchste Stufe der Würdigung der Vorzüge eines Menschen besteht darin, daß man seine Fehler begreift.
Alle Menschen hassen Schmeichler, wenige die eigenen.
Über den großen Haufen schelten viele, ohne zu merken, daß sie dazu gehören.
Man ist deshalb noch kein Mann, weil man generis masculin ist.
Die Symphonie unseres Lebens besteht aus den Motiven unserer Jugend.
Wenn seine Kindheit auch ganz verstummt wäre – einmal wird sie wieder aufwachen und zu ihm sprechen – an der Bahre der Mutter.
Ein wahrer Lehrer der Jugend lernt mehr und Größeres von seinen Schülern als er sie selber lehren kann.
Manche Menschen haben es im Heucheln so weit gebracht, daß man ihnen gar keinen Vorwurf mehr daraus machen kann; es ist ihre wahre Natur geworden – sie würden heucheln, wenn sie nicht heuchelten.
Nur der darf wahrhaft an sich glauben, der gelegentlich auch an sich zweifeln kann.
Es gibt auch Leute mit geistigem Embonpoint.
Was die Menschen ihre Grundsätze nennen, lehrt uns oft, ihre Schwächen erkennen.
Unser Tadel für jemand kleidet sich oft in das Lob eines anderen.
Gedanken über die Menge sind nie solche für die Menge.
Mancher vergeudet seine Ehre – aus Ehrgeiz.
Manche Leute glauben, man halte sie für geistvoll, wenn sie von allem das Gegenteil behaupten, was andere meinen.
Ein Ton aus unserer Jugendzeit wird oft zur Dominante für das ganze Leben.
Wie manche Häuser so täuschen auch viele Menschen durch ihre Fassade.
Man muß häufig mit Menschen rechnen, auf die man nicht zählen kann.
Hilflos klagt auf der Gasse die hungernde Stimme des Elends; Mitglied des Bettelvereins mäßtet sich grinsend der Protz.
Jede vernünftige Einrichtung, sogar die allervernünftigste, kann sich verknöchern und dadurch mit der Zeit so verzerren, daß das Gegenteil erträglicher schiene.