Peter Rudl Zitate – Seite 30

Peter Rudl Zitate

seite 30

Universum: Endlosschleife oder vielleicht auch nur der vor sich hinrumpelnde Paternoster in einem fluchtartig verlassenen Verwaltungstrakt des Todes.

Peter Rudl

Verläßlichkeit und Charakter gehen ineinander über und sind auf den Menschen bezogen aus dem Integral des Geistes gar nicht wegzudenken.

Peter Rudl

Den Geist hungert nach Stille. Im lärmenden Getriebe um ihn herum, geht er rasch verloren. Das macht dieses Getriebe gefährlich.

Peter Rudl

Selbstbetrug: Grundvoraussetzung für einen friedlichen Tod.

Peter Rudl

Wenig ist wohl schmutziger als das Sterben, das freilich vom selben Schmutz wie das Leben genährt wird. Nur daß er hier noch schamloser und offener zutage tritt.

Peter Rudl

Eine Entschuldigung mit Falls, Wenn und Aber ist viel schlimmer als gar keine Entschuldigung.

Peter Rudl

Haß und Gewalt sind auch nur konvulsive Urschreie nach Liebe, die helfen sollen, sich vom Schmerz ihrer Abwesenheit zu befreien und es hinter dicken Mauern des Stumpfsinns vermeintlich auch tun.

Peter Rudl

Der Teufel träumt nicht.

Peter Rudl

Wer die Vergänglichkeit zynisch findet, hat ihren feinen Humor noch nicht verstanden.

Peter Rudl

Das umgangssprachliche „Kriegen“ für Bekommen sagt uns bereits viel über seine Unrechtmäßigkeit.

Peter Rudl

Es ist keine große intellektuelle Anstrengung, die Schweinereien der Zustände hienieden zu durchschauen, aber es ist wohl eine, sie bewußt zu durchleben, was heißt, durch eben genau sie nicht zu leben.

Peter Rudl

Radikalität: in ihr zeigt sich die Kunst mit am authentischsten als des Geistes Kind.

Peter Rudl

Die Gärten der Lust kosten alle Sinne bis zur Neige aus und doch machen sie erst in ihrer Gesamtheit Sinn, wo sie dem Geist allerdings verdammt nahe kommen.

Peter Rudl

Man sollte sogenannten Zielen immer einen guten Schritt voraus sein.

Peter Rudl

Die Hölle hat etwas von der Abwesenheit des Todes, seiner Tiefe und seines Trostes.

Peter Rudl

Wir würden die Vollkommenheit verdammen, wenn wir ihrer habhaft werden könnten.

Peter Rudl

Der Liebe dankt man am besten mit einem Mörderlächeln.

Peter Rudl

Es läßt bereits tief blicken, daß nicht der Affe sondern das Schwein dem Menschen genetisch am nächsten steht. Und was hat es dem Schwein gebracht? Nun, es wird jetzt nicht mehr nur abgeschlachtet, sondern auch noch gern als Organspender mißbraucht.

Peter Rudl

Wenn der Geist gewöhnlich wird, geht er unter Menschen.

Peter Rudl

Nichts ist unheiler und zugleich unheiliger als der menschliche Geist.

Peter Rudl

Schamgefühl: ist die Filzlaus großer Seelen.

Peter Rudl

Charakter ist das Rückgrat der Mittelmäßigkeit.

Peter Rudl

Zertrümmert sind Spiegel am ehrlichsten.

Peter Rudl

Wie sich das Feuer seinen Weg sucht, so sucht sich die Ursache ihren Anlaß.

Peter Rudl

Liebe: danse macabre der Sekretionen.

Peter Rudl

Der Mensch denkt, wo Gott schenkt.

Peter Rudl

Zustand: Antagonist des Aufstands.

Peter Rudl

Der Tod ist exakt. Der Mensch bevorzugt es eher schwammig. Sein, nicht sein Fehler.

Peter Rudl

Kunst ist, wenn der Schmerz nachläßt. Sie vollendet sich, wo er vergessen wird.

Peter Rudl

Die Irre ist das Vermächtnis des Weges.

Peter Rudl

Liebe ist diese erschütternde Geisteskrankheit, die soweit gehen respektive fallen kann selbst Erniedrigung noch als Gemeinschaft zu empfinden.

Peter Rudl

Nichts ist verächtlicher als der Vergleich.

Peter Rudl

Liebe? Falsch verstanden schwemmt sie den Geist auf. Nicht mehr.

Peter Rudl

Die Frage nach seinem Sinn ist heute ein so abgenutzter, poröser Blasebalg, der die häßlichsten Geräusche macht, aber das Leben längst nicht mehr zu entfachen vermag.

Peter Rudl

Fanatismus ist eine Krankheit, die durch Manipulierbarkeit mangels Willensstärke übertragen wird.

Peter Rudl

In besseren Umständen liegen die besten bereits hinter einem.

Peter Rudl

Nichts ist einer guten Meinung vom Menschen zuträglicher, als es im Umgang mit ihm bei der Oberfläche zu belassen.

Peter Rudl

Blut bedeutet in der russischen Sprache zugleich schön. Und sie hat recht.

Peter Rudl

Lachen: kein befreienderer Ausdruck von Freiheit zu denken. Nichts, das zugleich frecher, schöner, lustvoller und sinnlicher wäre. Lachen ist der Kuß des Humors.

Peter Rudl

Dank: eine problematische Sache. Aber vielleicht gerade für die, die vorgeben, ihn nicht zu brauchen, unter Umständen das Größte.

Peter Rudl

Gleichmut bilde das Firmament der Seele, durchsternt von vornehmen Leidenschaften, die der Schönheit des Vergänglichen unerschütterlich mit Wärme dienen.

Peter Rudl

Nichts ist gerechter als die Gleichgültigkeit, nicht zuletzt wohl deshalb, weil sie in der Regel nachgerade das Produkt zahlreicher Ungerechtigkeiten ist.

Peter Rudl

Für gewöhnlich überwiegt der Lustverlust den Lustgewinn.

Peter Rudl

Die Glosse ist die Gosse der Literatur, wo sich schon auch manch Heilige finden.

Peter Rudl

Geist und Leid: alles, was dem Leben Tiefenschärfe verleiht.

Peter Rudl

Der Geistesmensch hat nichts gegen Gefühle. Er hat etwas gegen widersprüchliche, gegen krankmachende Gefühle.

Peter Rudl

Todesanzeige: ein als angemessen betrachteter Platz, um Menschen ein letztes Mal in und häufiger noch auf den Arm zu nehmen.

Peter Rudl

Leben ist immer auch ein Gegenentwurf zu dem, was ist.

Peter Rudl

Wer vergibt, vergibt sich nichts. Es ist nur der Beigeschmack schaler Vergeblichkeit um alles Vergeben.

Peter Rudl

Leben meint nun einmal vor allem auch ins Leere zu laufen, es spricht nichts dagegen es auf die leichte Schulter zu nehmen.

Peter Rudl


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