Peter Rudl Zitate – Seite 25

Peter Rudl Zitate

seite 25

Kaum etwas wird vom Menschen so nachdrücklich entsorgt wie der Geist. Ganze sogenannte Zivilisationen sind auf seinem Verschwinden errichtet.

Peter Rudl

Die Xenophobie des Biedermanns und die damit einhergehende Berührungsangst wird nur noch von der mit seinen zahlreichen Tabus übertroffen.

Peter Rudl

Das Problem mit der Zuverlässigkeit ist ja vor allem, daß man sich zu schnell an sie gewöhnt.

Peter Rudl

Politiker sprechen zuviel und fühlen zu wenig.

Peter Rudl

Bildung: die heruntergekommene und hochartifizielle Form dessen, was man früher Wissen nannte.

Peter Rudl

Kaum etwas wird einem heutzutage als so entbehrlich verkauft wie die Wahrheit.

Peter Rudl

Enttäuschungen sind genau genommen das einzig sich überall durchziehende und letztlich verbleibende Leitmotiv geistigen Lebens.

Peter Rudl

Es ist keine Liebe so gut, als daß nicht noch was Böses darin steckte.

Peter Rudl

Der Mensch molestiert schon allein durch die laute Art seines Leidens. Ein schlagender Beleg seines unzweifelhaften Grobschnitts und Grobsinns.

Peter Rudl

Glück: Prodrom (Vorläufer) des Abschieds.

Peter Rudl

Wer sich in Frauen vertieft, blättert im Buch des Lebens.

Peter Rudl

Kaum jemand möchte etwas von Schuld wissen. Die meisten Menschen verdrängen sie oder lehnen sie in Bausch und Bogen ab, schließen sie aus. Dabei ist sie doch vor allem auch eine wunderbare Möglichkeit etwas zu verändern.

Peter Rudl

Allerdings gilt: was lange währt, wird langsam schlecht. Und immer erst wenn alles längst zu spät ist, wird man dessen vollauf gewahr. Indem Gestank aufzieht.

Peter Rudl

Sterben: Akt der Wirklichkeit, sich in ihr Recht zu bringen.

Peter Rudl

Absonderlich zu sein: Grundbedingung des Geistes.

Peter Rudl

Die vielleicht größte Gefahr für das Leben ist, es aus übertriebener Vorsicht und Risikoscheu zu verpassen.

Peter Rudl

Eine Frau zäumt man wie Vorurteile am besten von hinten auf.

Peter Rudl

Liebe: viel Fisch, wenig Fleisch.

Peter Rudl

Wo der Wahnsinn nicht enden will, scheint der Mensch langsam zu sich zu kommen. Nur, er nennt’s nicht mehr Mensch. Zerschlägt schon wieder den Spiegel. Unbelehrbare Ausgeburt wessen? Und laßt endlich Gott aus dem entgleisten Spiel.

Peter Rudl

Am Ende der Wahrheit wartet der Traum.

Peter Rudl

Seele? Ein Arbeitsbegriff.

Peter Rudl

Schuld? Gilt nur für Verlierer.

Peter Rudl

Das Häßlichste am Atheismus ist seine zunehmende Kleinbürgerlich- wie schon Prolligkeit.

Peter Rudl

Nichts ist und tut so ungut wie der Vergleich. Egal wie er ausfällt.

Peter Rudl

Fühllerei: die Völlerei des Herzens.

Peter Rudl

Die Liebe zum Detail sollte oft genug durch eine Liebe zum Delta ersetzt werden.

Peter Rudl

Die Notwendigkeit kennt keine Sünde.

Peter Rudl

Wer noch nie betrogen hat, ist ein Betrüger ex katexochen, weil er sich selbst betrügt.

Peter Rudl

Die Zeit aast, rast, fast und gast. Ein Leichnam ist’s, aufgetrieben im Raum und an seiner Oberfläche verfaulend.

Peter Rudl

Der Mensch schielt nach dem Leben und erblindet.

Peter Rudl

Geist heißt immer auch das Undenkbare zu (be)denken.

Peter Rudl

Nichts, das man tötet, ist jemals tot.

Peter Rudl

Wo kein Geist ist, ist auch kein Unterschied.

Peter Rudl

Geistigkeit meint immer auch Verschellen.

Peter Rudl

Erst hat es geheißen Männer dächten zweihundert Mal am Tag an Sex. Nun war zu lesen Männer lögen zweihundert Mal am Tag. Unterm Strich heißt das dann womöglich Männer lügen nie?

Peter Rudl

Tod: ein Spannungsabfall, der von den Akkumulatoren des Geistes, mag man sie Gottvater, Gottsohn, Teufel oder Seele nennen, zeitlos „überbrückt“ oder besser ausgepuffert wird. Der Widerstand spielt daher freilich keine kleine Rolle.

Peter Rudl

Der Teufel ist kindisch wie schon der Glaube an ihn und auf seine Weise kreativ wie es Kinder nun schlimmerenfalls nur einmal sind.

Peter Rudl

Ein guter Aphorismus muß wie ein weißes Loch sein.

Peter Rudl

Nichts treibt mehr ab als mangelnder Antrieb.

Peter Rudl

Das Chaos hat keine Angeln.

Peter Rudl

Das Original erkennt man an seinen Brüchen, die Fälschung an deren Fehlen.

Peter Rudl

Sanftheit ist ein Luxus, der sich nur bei einem sehr großen Geist oder einer sehr großen Seele findet.

Peter Rudl

Ausnahme: schönste Form des Nehmens.

Peter Rudl

Die Zeit tingiert unsere Wahrnehmung, verändert sie. Der bloß „ewige“ Blick ruht zur Unzeit auf dem Menschen. Seine Sprache heißt Tod.

Peter Rudl

Die Liebe hat kein Gesicht. Manet res.

Peter Rudl

Das Schöne am Weichzeichner ist, daß er Platz für Illusionen läßt.

Peter Rudl

Manchmal muß man das Leben aufs Spiel setzen, um es noch zu fühlen.

Peter Rudl

Wo der Geist verschlammt, bleibt nur Angst und Liebe.

Peter Rudl

Selbst Selbstmorde haben ihre Fallhöhe. Am armseligsten sind sie, wenn sie sich als Rache an den Lebenden entpuppen.

Peter Rudl

Gutmütigkeit: solange ausgenutzt werden bis man seinen guten Mut verloren hat. Geht meist nahtlos in Kleinmütigkeit über.

Peter Rudl


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