Otto von Leixner Zitate – Seite 5

Otto von Leixner Zitate

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Wie arm wäre das Menschenleben, wenn wir nicht irrten!

Otto von Leixner

Ein vollbrachtes Unrecht war zuerst ein vorgestelltes. Die Vorstellung ist die luftige Brücke, über die der Wille zur bösen Tat schreitet. Das lerne erkennen, wenn du dich zum Guten erziehen willst.

Otto von Leixner

Die Leidenschaften gehorchen nicht der Logik, sondern die Logik gehorcht den Leidenschaften.

Otto von Leixner

Einer der feinsten Genüsse des Menschenkenners besteht darin, zu erleben, wie bei seinem Mitmenschen die ursprüngliche Empfindung in Berechnung übergeht und Berechnung zur Natur wird.

Otto von Leixner

Trösten ist eine Kunst des Herzens. Sie besteht oft nur darin, liebevoll zu schweigen und schweigend mitzuleiden.

Otto von Leixner

Manche Menschen haben im Herzen eine Essigmutter. Gieße das Süßeste in ihre Seelen, es wird sauer.

Otto von Leixner

Wen man nur lieben oder hassen kann, Das ist zumeist ein ganzer Mann. Der halbe ist mir stets zuwider baß, Taugt nicht zur Liebe, nicht zum Haß.

Otto von Leixner

Von dem Zukunftsstaat werden auch die Herren Ärzte sehr viel lernen können: er will acht Stunden Schlaf verbürgen. Da werden sicher gesunde Nerven wieder in Mode kommen.

Otto von Leixner

Die Begierde schleicht sich ins Herz als niedliches Schmeichelkätzchen und wächst darin in kurzer Zeit zum Königstiger. Darum seid vorsichtig den Kätzchen gegenüber; es ist leichter, gegen Pfötchen sich zu wehren als gegen Pranken.

Otto von Leixner

Im Wechseleinfluß durch sittliche Taten wandeln sich die Menschen, Erzogene und Erzieher zugleich, empfangende Geber, die reicher werden, je mehr sie geben.

Otto von Leixner

Richte nie den Wert des Menschen schnell, nach einer kurzen Stunde. Oben sind bewegte Wellen, doch die Perle liegt am Grunde.

Otto von Leixner

Selbstsucht kettet die Menschen gewaltsam zusammen, vereinigen aber kann sie nur die Liebe.

Otto von Leixner

Wir haben in den trübsten Stunden ein Heilmittel zur Hand: das Denken an eine geliebte Menschenseele.

Otto von Leixner

Allen Kräften des Gemüts ruft die Zeit unbarmherzig ein hartes „Genug“ zu. Nur einer nicht: der Kraft, zu lieben.

Otto von Leixner

Werde recht empfindlich für jeden Schmerz, den du anderen bereiten könntest und härte dich seelich ab gegen jedes Leid, das andere dir bereiten.

Otto von Leixner

Bei gar manchen Frauen wohnt die Leidenschaft in der Einbildungskraft. Sie können dabei innerlich kühl sein.

Otto von Leixner

Das geistige Wesen der Liebe offenbart sich am klarsten darin, daß wir mit leidenschaftlicher Innigkeit Menschen umfassen können, die wir niemals gesehen haben, und glücklich sein können in solcher Seelenliebe.

Otto von Leixner

Es gibt Lügen, die nur wegen der schönen Form, in der sie auftreten, für Wahrheiten gehalten werden. So z.B. „Ein Augenblick, gelebt im Paradiese u.s.w.“ Die Leidenschaft glaubt an sie, ehe sie den Augenblick genossen hat – dann aber in der „Hölle“ verflucht sie ihn doch.

Otto von Leixner

Der Jugend scheinbar tolle Kraft Ist oft nur Wallung im Geblüte, Des reifen Mannes Leidenschaft Wohnt still im innersten Gemüte.

Otto von Leixner

Jedes Glück, das wir genießen, indem wir andern Schmerz bereiten, träufelt einen Tropfen Gift in unsere Seele.

Otto von Leixner

Drei schöne Dinge gibt es mit G: Geist, Gesundheit und Geduld. Das schönste an ihnen ist, daß sie sich mit dem vierten G: Geld nicht erkaufen lassen.

Otto von Leixner

Selbstsüchtige schmeicheln den kleinen Schwächen der Mitmenschen, um desto sicherer die großen ausnützen zu können.

Otto von Leixner

Es ist etwas Schönes um eine Stimme, die wie Musik klingt. Hüte dich aber vor Menschen, die dieses Instrument mit bewußter Künstlerschaft verwenden. Es sind durchweg berechnende Schauspieler der Lebensbühne.

Otto von Leixner

Wissen bedeutet noch nicht Können.

Otto von Leixner

Vieler Menschen Leben ist ein stetes Unterhandeln mit dem Laster. Sie unterwerfen sich ihm nicht und besiegen es nicht. Man nennt sie „anständige Leute“.

Otto von Leixner

Das Dogma, d.h. ein Glaubenssatz kann ein Heim des Gedankens sein, aber auch sein Gefängnis. Ein gefangener Gedanke verliert aber seine Kraft, oder er entflieht.

Otto von Leixner

Man kann im Menschenauge lesen, ob ein Herz Gott in sich trägt oder nicht. Das ihn entbehrende kann flammen, blitzen, zünden, aber es leuchtet und es wärmt nicht.

Otto von Leixner

Alle Ausschweifungen entadeln den rechten Mann, mögen sie sich auch vor der Welt verbergen; keine aber so wie die Knechtschaft unter die geschlechtliche Sinnlichkeit.

Otto von Leixner

Je flacher ein Gedanke, desto rascher versteht ihn die Menge. Weil sie ihn begreift, hält sie ihn auch für richtig. Entspricht er gar noch den Leidenschaften, dann wird er zur „einzigen“ Wahrheit erhoben.

Otto von Leixner

Spotte nie der Menschen mit schlichter Empfindung. Vielleicht tragen sie längst in sich jenes „Himmelreich“, welches du mit deinem selbstbewußten Geiste niemals oder erst nach schweren Kämpfen erringen wirst.

Otto von Leixner

Luxus ist jedes Bedürfnis, das die Verhältnisse verbieten; ist jede Ausgabe, die vorübergehende Bedürfnisse mit zu großen Mitteln befriedigt, die besser für einen bleibenden oder geistig edleren Zweck verwendet werden könnten.

Otto von Leixner

„Einmal ist keinmal“ hat die Volksweisheit in einem Augenblick gesagt, wo sie töricht war. Gewöhnlich ist einmal immer oder doch sehr sehr oft.

Otto von Leixner

Es ist ein furchtbares Schicksal, wenn reif gewordene Söhne und Töchter erkennen, daß sie Vater oder Mutter nicht zu achten vermögen.

Otto von Leixner

Männer und Frauen, die zu viel geliebt worden sind, verlieren oft die Fähigkeit, selber zu lieben.

Otto von Leixner

Ein Herz, das nichts zu lieben hat, Wird allgemach erkalten – Bleibt unbelastet der Magnet, Kann er bald nichts mehr halten.

Otto von Leixner

Gedanken sollen Fernrohre sein, werden aber zumeist als Scheuklappen benutzt.

Otto von Leixner

„Schreien hilft nichts, Tatsachen beweisen.“ So sagt man häufig. Sollte der Spruch umgekehrt dem heutigen Brauche nicht noch mehr entsprechen?

Otto von Leixner

Die Menschen gleichen den Unterscheidungszeichen. Mancher ist ein Beistrich, sogar oft ein ganz überflüssiger, der andere ein Fragezeichen oder ein Gedankenstrich. Die Bedeutenden aber sind Punkte. Sie schließen einen Gedanken ab; danach muß ein neuer Satz beginnen.

Otto von Leixner

Wie verschieden die Sprache sich ausdrücken kann! Was wir zum Beispiel bei uns „berechtigten Stolz“ nennen, bezeichnen wir bei anderen als „Unverschämtheit“.

Otto von Leixner

Liebe, die in Haß umschlagen kann, ist niemals echte Liebe gewesen, denn sie wollte nur besitzen.

Otto von Leixner

Die Leidenschaft ist der größte Sophist.

Otto von Leixner

Nur wer seine Kraft bindet, erhält ihr die Spannung, durch die sie Wirkung erzeugt. Die ganz entfesselte verzittert in nichtigen Wellen.

Otto von Leixner

Gerechte Strafe O hüte Dich, zu stehlen je Ein durch die Pflicht verbotnes Glück. Das Schicksal fordert’s grausam einst Von Dir mit Zinseszins zurück.

Otto von Leixner

Die bequemsten Besucher sind die Redseligen. Man kann so hübsch dabei denken, wenn das Bächlein ihrer Reden plätschert, und sie freuen sich, daß wir sie nicht unterbrechen. So scheiden zuletzt beide Teile befriedigt voneinander.

Otto von Leixner

Zwischen Mann und Frau, die füreinander zu fühlen beginnen, ist Schweigen das gefährlichste Zwiegespräch. Es reißt oft jäh die Schranken nieder, die das Wort aufgerichtet hat.

Otto von Leixner

Die äußeren Rücksichten verhindern die Entwicklung der inneren Freiheit und Einheit, die den höchsten, durch nichts ersetzbaren Besitz des Mannes darstellen.

Otto von Leixner

Echtes Gottvertrauen ist wie das tiefe Meer im Tagesschimmer: es leuchtet im Sonnenglanze der Liebe und spiegelt den Himmel, trotzdem alle gescheiterten irdischen Hoffnungen in seinen Tiefen versunken ruhen.

Otto von Leixner

Kunstrichters Wahlspruch Was selber man nicht machen kann, Das sieht man als mißlungen an.

Otto von Leixner

Ein Gewolltes soll zugleich ein Gefühltes und Gedachtes sein, dann erst tritt der reife Mensch als ein Freier mit der Vollkraft seines Wesens hinaus in das irdische Leben.

Otto von Leixner

Auch eine ungeliebte Pflichtarbeit kann uns in Tagen innerer Zerrissenheit und äußerer Kämpfe zu der Ruhe verhelfen, die der Mensch im Leben nötig hat.

Otto von Leixner


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