Otto von Bismarck Zitate
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Die Politik ist keine Wissenschaft, wie viele der Herren Professoren sich einbilden, sondern eine Kunst.
Der Staatsmann muß die Dinge rechtzeitig herannahen sehen und sich darauf einrichten. Versäumt er das, so kommt er mit seinen Maßregeln meist zu spät.
Wenn irgendwo zwischen zwei Mächten ein noch so harmlos aussehender Pakt geschlossen wird, muss man sich sofort fragen, wer hier umgebracht werden soll.
Artige Kinder fordern nichts; artige Kinder kriegen nichts.
Österreich hat das gleiche Recht, für seine Interessen zu kämpfen wie Preußen.
Mein Vertrauen in die Zukunft beruht auf der Stellung, welche die deutsche Frau genommen hat.
Wer seine Ansicht mit anderen Waffen, als denen des Geistes, verteidigt, von dem muß ich voraussetzen, daß ihm die Waffen des Geistes ausgegangen sind.
Die Frage indes, ob ein Friede ewig dauern werde oder nicht, hat noch nie jemand in der Welt abgehalten, einen Frieden zu schließen.
Sollte es noch einmal zu einem Krieg in Europa kommen, wird er durch irgendeinen Unsinn auf dem Balkan ausgelöst werden.
Ich lerne vom Leben. Ich lerne solange ich lebe. So lerne ich noch heute.
Die Selbstüberschätzung tötet den Erfolg im Keim.
Katholischer als der Papst.
Die Presse ist für mich Druckerschwärze auf Papier.
Ich schätze mich glücklich, nicht zu den Leuten zu gehören, die mit den Jahren und den Erfahrungen nichts lernen.
Reformen sind die Frucht mühsamer Arbeiten und gegenseitigen Entgegenkommens, des schrittweisen Vorwärtsgehens; aber die springen nicht wie Minerva aus dem Haupte Jupiters fertig heraus.
Die erste Generation verdient das Geld, die zweite verwaltet das Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte und die vierte verkommt vollends.
Eine Majorität hat viele Herzen, aber ein Herz hat sie nicht.
Luxus – Millionen leben davon. Schaffen Sie den Luxus ab, so zerstören Sie eine Menge Existenzen.
So sollen ja alle Briefe sein, wenn sie wahr sind, Abdrücke augenblicklicher Stimmung, wobei freilich die tiefere Grundmelodie nicht immer deutlich durch die Variationen der Oberfläche klingt.
Wenn man sieht, was über eine Periode, die nur drei Jahre rückwärts liegt, mit Erfolg gelogen wird, so wird es schwer, das zu glauben, was, durch Vermutungen und Konjekturen unterstützt, aus früheren Zeiten uns erzählt wird.
Die Freiheit ist ein vager Begriff.
Einen wirklich großen Mann erkennt man an drei Dingen: Großzügigkeit im Entwurf, Menschlichkeit in der Ausführung und Mäßigkeit beim Erfolg.
Ein jedes Gesetz hat seine Kehrseite, ein jede Änderung von Gesetzen hat etwas Verdrießliches, und die gesetzgebende Gewalt oder die Regierung, welche die Initiative derselben ergreift, kann in der Regel nur zwischen zwei Übeln das kleinere wählen.
Wir sind alle Volk, und die Regierungen mit.
Kein Band hält so fest wie dieses.
Es ist doch fast in jedem Jahrhundert einmal ein großer deutscher Krieg gewesen, der die deutsche Normaluhr richtiggestellt hat für hundert Jahre.
Es ist löblich und liebenswürdig, geschmacklose oder verletzende Ausbrüche seiner Empfindungen sich abzugewöhnen, oder ihnen eine andere, willkommenere Form zu geben, aber Selbstzwang, der innerlich krank macht, nenne ich es, wenn man seine Gefühle selbst in sich erstickt.
Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie weben nicht […] und doch sind sie gekleidet.
Mit schlechten Gesetzen und guten Beamten lässt sich immer noch regieren. Bei schlechten Beamten aber helfen uns die besten Gesetze nichts.
Es liegt in der menschlichen Natur, daß man von jeder Einrichtung die Dornen stärker empfindet als die Rosen und daß die ersteren gegen das zur Zeit bestehende verstimmen.
Es gibt im politischen Leben keinen Ruhepunkt, der ein befriedigendes Rückschauen zuläßt.
Man sollte immer erst eine Zigarre rauchen, ehe man die Welt umdreht.
Von einem Staatsmann in erster Linie Konsequenz“ zu verlangen, heißt ihm die Freiheit nehmen, sich nach den wechselnden Bedürfnissen des Staates, dem veränderten Verhalten des Auslandes oder nach sonstigen wichtigen Gründen zu entscheiden.
Um den Wert eines Mannes festzustellen, muß man von seinem Wirken seine hypothekarische Belastung mit Eitelkeit abziehen.
Man lässt sich gern schützen, aber man zahlt nicht gern.
Wir sind nicht auf dieser Welt, um glücklich zu sein und zu genießen, sondern um unsere Schuldigkeit zu tun.
„Bekanntlich“ ist ein Wort, das überall da Anwendung findet, wo man nicht genau Bescheid weiß.
Der Deutsche hat an und für sich eine starke Neigung zur Unzufriedenheit. Ich weiß nicht, wer von uns einen zufriedenen Landsmann kennt.
Jede Politik halte ich für eine bessere, als eine schwankende.
Ich hasse die großen Worte am meisten in Geldsachen.
Je länger ich in der Politik arbeite, desto geringer wird mein Glaube an menschliches Rechnen.
Politik ist die Kunst des Möglichen.
Ich habe noch nie einen Handschuh liegen lassen, den mir einer hingeworfen hat.
Alles Menschliche ist an sich nur provisorisch.
Ich schlage wieder, wenn ich geschlagen werde.
Die Politik ist keine exakte Wissenschaft; mit der Position, die man vor sich hat, wechselt auch die Benutzungsart der Position.
Der Liberalismus gerät immer weiter, als seine Träger wollen.
Den Frieden zwischen zwei benachbarten Nationen zu stören, das ist eine große Ruchlosigkeit, zu der man gar keinen Grund hat.
Heiterkeit ist sehr schmeichelhaft für den Redner; Gelächter ist Verhöhnung für den Redner.
Denn ich habe dich geheiratet, um dich in Gott und nach dem Bedürfnis meines Herzens zu lieben, und um in der fremden Welt eine Stelle für mein Herz zu haben.