Oscar Wilde Zitate
seite 23
Ein Leben in Schönheit; ein Jahr in trunkner Sehnsucht nach ihr. Tage in Träumen, deren hehren Sinn nur Auserwählte zu fassen vermögen. Ein Leben, kulturgesättigt.
Welch ein Jammer, dass wir im Leben erst, dann unsere Lehren erhalten wenn sie uns nichts nützen!
Auszuweichen ist feige. Es heißt vor der Gefahr davonlaufen. Gefahr ist aber in unserem Leben von heute etwas Seltenes geworden.
Es ist ein Skandal, wie viel Frauen mit ihren Männern kokettieren. Das macht einen schlechten Eindruck. Es heißt einfach, öffentlich seine reine Wäsche zu waschen.
Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis und von nichts den Wert.
Jesus will sagen, daß der Mensch nicht durch das, was er hat, nicht einmal durch das, was er tut, sondern nur durch das, was er ist, zu seiner Vollendung gelangt.
Warum, so frage ich mich, sind unsere Eltern so langweilig?
Intellektuelle Verallgemeinerungen sind stets interessant, aber moralische Verallgemeinerungen bedeuten absolut nichts.
Wie schade, dass wir hier im Leben nur solche Lektionen erteilt bekommen, wenn sie von gar keinem Nutzen sind!
Normal und vernünftig sein, das kann jeder, vorausgesetzt, er hat keine Phantasie. Das einzige, was einen im Leben aufrechterhält, ist das Wissen um die unendliche Minderwertigkeit aller anderen.
Wo immer man sich auf das Leben einläßt, wird man enttäuscht. Alles dauert entweder zu lange oder nicht lange genug.
Den idealen Gatten gibt es nicht. Der ideale Gatte bleibt ledig.
Wie vieles würde man von sich werfen, sorgte man sich nicht, daß es irgendein anderer aufheben könnte.
Durch nichts altert eine Frau so schnell wie durch die Anhänglichkeit ihrer Verehrer.
Einen Menschen umzugestalten, das ist ein gefährliches Beginnen.
Manchmal ist es sehr schwer, wach zu bleiben, besonders in der Kirche.
Man steht so früh auf, weil man so viel zu tun hat, und man legt sich so früh zu Bett, weil man so gar nichts zu denken hat.
Es ist ein Verhängnis mit allen guten Vorsätzen. Sie werden unweigerlich zu früh gefaßt.
In das sichere und heilige Haus der Schönheit läßt der wahre Künstler nichts Rauhes oder Mißtönendes ein, nichts, das Schmerz verursacht, nichts Umstrittenes, nichts, über das die Menschen disputieren.
Die Moral ist immer die letzte Zuflucht der Leute, welche die Schönheit nicht begreifen.
Von dem Wesen des Menschen weiß man nur eines mit Bestimmtheit: daß es ewig unbestimmt, wechselvoll ist.
Frauen sollten mit Maßen denken, wie sie alles mit Maßen tun sollten.
Das Publikum ist stets, in jedem Zeitalter, schlecht erzogen worden.
Der Mann möge einen frauenhaften Geist, die Frau einen männlichen gewinnen.
Die Selbstsucht legt es darauf an, um sich herum absolute Unformität zu schaffen. Die Selbstlosigkeit anerkennt die unendliche Mannigfaltigkeit als etwas Wunderbares, akzeptiert sie, fördert sie und erfreut sich an ihr.
Die Gesellschaft vergibt manchmal dem Verbrecher, niemals dem Träumer.
Kultivierung seines Ichs, das ist ein wahrhaft männliches Ziel.
Jetzt verdrängt die Maschine den Menschen. Unter den richtigen Umständen wird sie ihm dienen.
Die angeblichen Volksführer müssen selbst dem Mob folgen. Nur die Stimme dessen, der einsam in der Wildnis weint und stöhnt, bereitet den Göttern ihren Weg.
Die meisten Menschen leben für die Liebe und die Bewunderung, doch wir sollten durch die Liebe und die Bewunderung leben.
Versuchungen sollte man nachgeben. Man weiß nie, ob sie wiederkommen.
Wenn man jung ist, denkt man, Geld sei alles, erst wenn man älter wird, merkt man, daß es alles ist.
Rede mit jeder Frau, als würdest du sie lieben, und mit jedem Mann, als würde er dich langweilen.
Wenn ich erregt bin, gibt es nur ein Mittel, mich völlig zu beruhigen: Essen.
Wenn eine Frau ihre Fehler nicht mit Intelligenz umkleiden kann, ist sie bloß ein Weibchen.
Die Form ist alles. Sie ist das Geheimnis des Lebens.
Eine lange Verlobungszeit gibt den Menschen Gelegenheit, vor der Ehe den Charakter des anderen kennen zu lernen, was nie ratsam ist.
Unseren Feinden haben wir viel zu verdanken.
Das Gute endet erfreulich, das Böse unerfreulich… Das ist ein Roman!
Ein Mann, der beharrlich ledig bleibt, macht sich zu einer fortwährenden öffentlichen Versuchung.
Jedermann kann für die Leiden eines Freundes Mitgefühle aufbringen. Es bedarf aber eines wirklich edlen Charakters, um sich über die Erfolge eines Freundes zu freuen.
Meine Tapete und ich kämpfen ein Todesduell. Entweder sie muss gehen oder ich.
Solange man den Krieg als ein Verbrechen betrachtet, wird er die Menge immer geheimnisvoll anlocken. Wenn er etwas Vulgäres geworden ist, wird man aufhören, sich darum zu kümmern.
Gegenüber sehr attraktiven Frauen ist meist der Mann der Schutzbedürftige.