Oscar Wilde Zitate
seite 9
Wenn wir glücklich sind, sind wir immer gut; aber nicht immer wenn wir gut sind, sind wir auch glücklich.
Wir [Engländer] haben nahezu alles mit Amerika gemeinsam, außer natürlich die Sprache.
Das ist die Kunst des Gesprächs, alles zu berühren und nichts zu vertiefen.
Keiner sollte ausschließlich nach seiner Vergangenheit beurteilt werden.
Es ist ein schlechter Trost zu wissen, daß jemand, der uns ein schlechtes Mittagessen servierte oder eine mindere Weinsorte aufgewartet hat, ein völlig einwandfreies Privatleben führt. Auch Kardinaltugenden entschädigen nicht für kalte Vorspeisen.
Lachen ist nicht der schlechteste Anfang einer Freundschaft und bei weitem das beste Ende.
Jeder Skandal hat seine Wurzel in dem absolut sicheren Gefühl für das Unmoralische.
Je weniger Strafen, desto weniger Verbrechen.
Ich glaube nicht an den Fortschritt, sondern an die Beharrlichkeit der menschlichen Dummheit.
Das wirkliche Leben war Chaos, aber es lag eine schreckliche Logik in der Phantasie.
Aufrichtigkeit, in kleiner Menge gereicht, ist ein gefährlich Ding; eine größere Dosis davon wirkt absolut tödlich.
Die Menschen werden alt, aber sie werden niemals gut.
Nur Ungewissheit ist die Quelle romantischer Empfindung.
Die Ideale, die wir Christus verdanken, sind die Ideale eines Menschen, der die Gesellschaft ganz aufgegeben hat oder der ihr völligen Widerstand entgegensetzt.
Wenn uns Liebe geschenkt wird, so sollten wir wissen, daß wir ihrer gänzlich unwürdig sind. Niemand ist würdig, geliebt zu werden.
Tugend ist gewöhnlich nur eine Form der Schwäche, Laster bekundet gewöhnlich Verstand.
Heirate wen Du willst, aber versprich‘ mir, daß immer ich Dein Liebhaber sein werde.
Männer von Geist sollen nicht mit Arbeit geplagt werden.
Eine Sache ist nicht unbedingt richtig, nur weil jemand dafür gestorben ist.
Heutzutage überlebt man alles, außer den Tod, das Leben gewährt einem alles, außer den guten Ruf.
Lieben ist, sich selbst übertreffen.
Selbst das Wahre kann bewiesen werden.
Für die Unkünstler unter uns und für alle, die kein anderes Leben kennen, als das äußerliche, tatsächliche, für nur eine Pforte zur Vollendung – das Leiden.
Wer meint, er habe die Lebensaufgaben erledigt, der ist erledigt.
Die Gutgesinnten handeln immer übel. Diese gleichen den Damen, die schlecht sitzende Kleider tragen, um solcherart ihre Frömmigkeit zu bekunden. Gute Absichten sind immer mit Unkenntnis der Grammatik verbunden.
Im politischen Leben muß man früher oder später einen Kompromiß schließen.
Was für ein Recht haben Sie, vergnügt zu sein? Sie sollten lieber an andere denken. Sie sollten an mich denken. Ich denke immerzu an mich, und erwarte von jedem anderen das gleiche. Anteilnahme nennt man das. Sie ist eine wunderbare Tugend, und ich besitze sie in hohem Maße.
Es gibt gerechte Menschen und ungerechte. Die Gerechten teilen ein.
Es gibt nichts Rührenderes als ein wirklich erlesenes Paradoxon.
Es ist immer schmerzlich, von Leuten zu scheiden, die man erst kurze Zeit kennt.
Laster und Tugend sind für den Künstler nichts als Bausteine seiner Kunst.
…’s ist aller Frauen Los und Schicksal, erbärmlich einem Mann verbunden, zerschellt so jeder Leben an des Mannes Selbstsucht.
Vielen wird er ohne Zweifel etwas großspurig und aufgeblasen vorkommen, wir aber ziehen vor, ihn einfach nur britisch zu finden.
Einzig um zu Besitz zu kommen bringt sich der Mensch durch Arbeit ins Grab.
Tugendhafte Arme kann man wohl bemitleiden, aber unmöglich bewundern.
Ich pflegte Ehrgeiz für das Größte zu halten. Das stimmt nicht. Liebe ist das Größte auf der Welt. Es gibt nichts als Liebe.
Die einzige Pflicht, die wir der Geschichte gegenüber haben, ist, sie umzuschreiben.
Mit der Gesellschaft zu leben – welche Qual! Aber außerhalb der Gesellschaft zu leben – welche Katastrophe.
Ich bin schon zu alt dazu, selbst ein gutes Beispiel geben zu können, aber ich bewundere noch immer die Leute, die dergleichen tun.
Wahrheiten der Metaphysik sind Maskenwahrheiten.
Immer scheint es töricht, Rat zu erteilen, aber guten Rat zu erteilen, das ist geradezu verhängnisvoll.
Mäßigung ist eine verhängnisvolle Sache, denn nichts ist so erfolgreich wie der Exzeß.
Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.
Ach, heutzutage sind wir alle so verarmt, dass das einzige, was wir geben können, Komplimente sind.
Popularität ist der Lorbeerkranz, den die Welt schlechter Kunst aufsetzt.
Fußball mag ein durchaus passendes Spiel für harte Mädchen sein, als Spiel für feinsinnige Knaben ist er wohl kaum geeignet.
Es gibt Theaterstücke, die so schlecht sind, daß man nicht pfeifen kann, weil man gähnen muß.
Des Weibes Bestimmung ist, geliebt, nicht verstanden zu werden.
Eine Frau, die zum zweitenmal heiratet, bekundet mit diesem Schritt, daß sie ihren ersten Gatten haßte. Der Witwer, der sich wieder verheiratet, erweist, daß er die erste Frau abgöttisch liebte. Die Frau versucht ihr Glück, der Mann setzt seins aufs Spiel.
Wir liegen alle in der Gosse, aber einige von uns blicken auf zu den Sternen.