Michael Rumpf Zitate
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Was man seiner Ehre schuldet, stundet man gerne.
Auch im Reich der Gedanken herrschen Bürokraten.
Ab und zu macht sich die Wahrheit auf die Suche nach einer passenden Wirklichkeit.
„Jeder muß seinen eigenen Weg finden.“ Betont man das Hilfsverb, tönt aus der Verheißung eine Drohung.
Auf die ewigen Fragen gibt es nur zeitliche Antworten.
Subjektsein entbindet nicht vom Substanzhaben.
Attraktivität: Marktwert des Körpers.
Schmerz trägt mehr zur Identitätsfindung bei als Genuß.
Mit der Menschenwürde erklärt sich das Schilfrohr zur Pappel.
Keine Schönheitsoperation vermag das Kainsmal zu entfernen.
Daß es so sein soll, wie es nie wird, so war es schon immer.
Paragraphen erinnern an Fragezeichen.
Der Durchschauende ist liebloser als der Erkennende.
Der Glaube der Väter wird leichter weitergegeben, wenn sie sonst nichts hinterlassen.
Wer alle Seiten in sich fühlt, kann sich nicht wenden.
Wer seine Grenzen sprengen will, geht mit Zündstoff um.
Geld regiert die Welt. Es wurde demokratisch gewählt.
Soll eine Idee hohl klingen, poche auf die Wahrheit.
Man muß das Leben genießen – um niemand in seinem Genuß zu stören.
Fortschritt hetzt die Generationen gegen einander. Zu leben oder zu denken wie seine Eltern bedeutet, den Wettlauf verloren zu haben.
Das Gute behält seine Faszination in der Niederlage und verliert sie im Sieg. Das Böse behält seine Faszination im Sieg und verliert sie in der Niederlage.
Je weniger wir vernichten, desto heteronomer zerstört der Tod.
Mancher glaubt, wenn er seine Ansprüche hochschraubt, erweitere er seinen Horizont.