Matthias Prangel Zitate
Der Altruismus ist nicht das Gegenteil des Egoismus, sondern dessen gesellschaftlich akzeptierte Spielart.
Wunschlos glücklich sein? Welch trostlose Langeweile doch.
Mit einem richtigen Feind lässt sich zur Not leben, weil ein richtiger Feind eine klare Angelegenheit ist. Mit einem halben Freund jedoch nicht, weil man nie weiß, was man nun eigentlich an ihm hat.
Bücher sind nichts als Papier, es sei denn, man liest sie.
Dummheit ist immer ehrlich, Ehrlichkeit zum Glück nur manchmal dumm.
Schweigende Verachtung ist ungleich schwerer zu ertragen als eine im offenen Gefecht der Auffassungen erlittene Niederlage.
Es gibt keine einzige sogenannte Tatsache, die so hart ist, dass man sie nicht doch mit Fragezeichen versehen sollte.
Wer glaubt, es gäbe nur einen einzigen Weg zu seinem Glück, der steckt schon so gut wie im Unglück.
Neugier gilt im täglichen Leben als Laster, ist aber der Dreh- und Angelpunkt aller menschlichen Erkenntnis.
Um sich vor unerwünschten Erfahrungen zu bewahren, sollte man vielleicht bei Einladungen bereits im Vorfeld abklären, ob Konversation oder Gespräch stattfinden soll.
Angst ist wie Wasser. Sie bewahrt uns oder verschlingt uns.
Gesund, gesünder, gesündest? Nein, das Wort ‚gesund‘ verträgt im Gegensatz zu ‚krank‘ keine Steigerung.
Von allen Arten der Erziehung ist die der Selbsterziehung die bei weitem schwierigste, ja eigentlich eine unmögliche, weil der zu Erziehende ständig im toten Winkel seiner selbst steht.
Reisen, wie ich es verstehe, ist die Öffnung für eine andere mögliche Art zu sein.
Wer sich auf seine Überzeugungen beruft, der beruft sich auf etwas sehr Defizitäres. Denn was schließlich sind Überzeugungen schon anderes als zum Stillstand geronnenes Denken?
Je länger man eine vermeintliche Wahrheit hin und her dreht, um so deutlicher erweist sich häufig ihre Unwahrheit.
Das Leben kennt keine Neuanfänge, sondern nur Fortsetzungen und Richtungsänderungen.
Lob und Tadel. Beide erzeugen Widerstand. Im ersten Fall als Peinlichkeit, im zweiten als Ärger.
Wo die Vernunft am kleinsten ist, sind die Gefühle am verheerendsten.
Man sollte den Lebensweg nicht als Direttissima zum Gipfel verstehen, weil man dabei Abzweigungen verpassen könnte, die womöglich ungeahnte Aussichten und Möglichkeiten eröffnen.
Es gibt Samariter, denen man sagen möchte: Liebe dich selber wie deinen Nächsten.
Es sind vor allem Taten, die den Ruhm von Menschen begründen. Ob Wohltaten oder Untaten, spielt dabei, wie es scheint, leider kaum eine Rolle.
Keine einzige Beziehung zwischen Menschen könnte bestehen, wenn man wirklich alles voneinander wüsste.
Leben will nicht nach Regeln und Grundsätzen gelebt, sondern ausprobiert werden.
Es lohnt nicht, sich über offensichtliche Lügen und Unwahrheiten zu erzürnen, da sie ja offensichtlich sind. Unser Widerstand sollte vielmehr den kleinen, versteckten, im Dunklen fast unbemerkt fortwuchernden gelten, die erst morgen und übermorgen womöglich schlimme Frucht treiben.
Kritik kann abgewehrt oder angenommen werden. Sie annehmen bedeutet, sie in Selbstkritik zu verwandeln. Und erst in dieser steckt die Potenz zur Veränderung.
Ob die Wahrheit oder die Lüge mehr zum Zusammenhalt der Gesellschaft beiträgt, muss völlig unentschieden bleiben.
Kannst du es nicht etwas einfacher sagen? Nein, denn dann bedeutet es etwas anderes.