Matthias Claudius Zitate
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Es ist nichts groß, was nicht gut ist; und ist nichts wahr, was nicht bestehet.
Wenn Jemand eine Reise thut, So kann er was erzählen; Drum nahm ich meinen Stock und Hut Und thät das Reisen wählen.
Es gibt ‚was Bessres in der Welt als all ihr Schmerz und Lust.
Wenn es Dir um Weisheit zu tun ist; so suche sie und nicht das Deine, und brich Deinen Willen, und erwarte geduldig die Folgen.
Wir sind von höhern unsichtbaren Kräften wohl abhängig, wir mögen es glauben oder nicht.
Edel ist: Ahndung der Heimat; das Gute in Feindesland; der König im Gefängnis. Wer Freude am Guten hat und gerne gut wäre, und mit sich kämpft und streitet, daß er’s sei, der ist ein edler Mann.
Es gibt freilich gute Gründe: für alles was ein Kind tun muß; aber selten kann das Kind die verstehen, und oft darf es sie nicht wissen, wenn nicht mehr verdorben als gutgemacht werden soll.
Ich habe auch, wenn man andre gut machen will, keinen andern Rat, als daß man erst selbst gut sei.
Sie meinen wohl auch, daß sie die Sache hätten, wenn sie davon reden können und davon reden.
Das Geld eines Geizigen ist wie eine untergehende Sonne: kein Mensch hat gut davon.
Die Freiheit besteht darin, daß man alles das tun kann, was einem anderen nicht schadet.
Pasteten hin, Pasteten her, Was kümmern uns Pasteten!
Halte dich zu gut, Böses zu tun.
Etwas, scheint es, ist man seinem guten Namen doch schuldig; und einige Rechte hat die Galle auch in der Welt.
Was du sehen kannst, das siehe, und brauche deine Augen, und über das Unsichtbare und Ewige halte dich an Gottes Wort.
Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
Der Mond ist aufgegangen, Die goldnen Sternlein prangen Am Himmel hell und klar…
Lehre nicht andere, bis du selbst gelehrt bist.
Versprich nichts Großes, tue etwas Großes
Lerne gerne von anderen. Doch traue nicht flugs und allerdings. Worte sind Worte. Und wo sie so gar leicht und behende dahinfahren, da sei auf der Hut, denn die Pferde, die den Wagen mit Gütern hinter sich haben, gehen langsameren Schrittes.
Es ist nicht alles Gold, lieber Sohn, was glänzet, und ich habe manchen Stern vom Himmel fallen und manchen Stab, auf den man sich verließ, brechen sehen.
Wir wissen alle, daß in dem Äußern nichts liege; aber Zeremonien können gute Rührungen veranlassen, und auf gute Gedanken bringen. Auch sind sie bisweilen ein Fähnlein über dem Wasser, das uns anzeigt, wo der Schatz gewesen und versunken ist.
Er läßt die Sonn aufgehen, Er stellt des Mondes Lauf; Er läßt die Winde wehen Und tut die Wolken auf.
Den meisten liegt nicht der Friede, sondern die Parteisucht am Herzen.
Und wenn ich Fürst und König wäre, Was hülfe mir dies alles nun? Ein redlich Herz ist vielmehr Ehre, Ein Herz, das Lust hat, wohl zu tun.
Am Rhein, am Rhein, da wachsen unsre Reben.
Nur im Willen ist Rat, und sonst nirgends.
Kämpf‘ und erkämpf‘ dir eignen Wert; hausbacken Brot am besten nährt.
Heutigentags sagen und schreiben viele Gelehrte mehr, als sie wissen; in den alten Zeiten wußten einige mehr, als sie schrieben.
Aber selig ist der Mensch, der mit sich selbst in Friede ist, und unter allen Umständen frei und unerschrocken auf und um sich sehen kann! Es gibt auf Erden kein größer Glück.
Die Welt ist ein Schauplatz. Du kommst, siehst und gehst vorüber.
Sitze nicht, wo die Spötter sitzen, denn sie sind die elendsten unter allen Kreaturen. Nicht die frömmelnden, aber die frommen Menschen achte und gehe ihnen nach.
Meine Meinung ist denn, daß man der Wahrheit nur dadurch näher komme, daß man sich von dem Unwahren losmacht.